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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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Richtung, aus der das Geräusch kam, und verharrte reglos vor dem Anblick, der sich ihm bot. Dann flüsterte er dem Hund die Worte zu, die er gelernt hatte; das Tier schaute ihm in die Augen, ohne sich von seinem Opfer zurückzuziehen.
    Lester flüsterte dem Hund noch weitere Befehle zu, während er langsam auf ihn und den auf dem Rücken liegenden Mann zuschritt. Lyra gehorchte und hob den Kopf, gab dem Mann die Möglichkeit, mit der Hand die Kehle des Opfers zu befühlen. Lyra nahm in Höhe seines Kopfes Platz und beobachtete die Szene, während Harrys Diener dem Gefangenen befahl, sich auf den Bauch zu drehen, und ihm dann die Hände auf dem Rücken fesselte.
    »Was bist du für ein wundervolles Geschöpf«, meinte Lester und streckte die Hand vorsichtig nach dem Tier aus. Der Hund senkte seinen mächtigen Kopf und ließ sich gnädig das Fell kraulen.
    Lester zerrte Miguel auf die Füße und stieß die Tür zu einem Schlafzimmer auf. Dann schubste er den Mann mit dem Gesicht nach unten auf das Bett und fesselte ihm die Füße ebenso flink wie die Hände, bevor er ihm ein Seil um die Hüfte schlang und es an den Pfosten am Fuß des Bettes festzurrte.
    »Das sollte dich im Zaum halten, bis ich wiederkomme und mich um dich kümmere, Freundchen«, erklärte Lester froh. »Außerdem wird Lyra dich bewachen. Nur für den Fall.« Er sprach ein paar Worte mit dem Hund, der ihm gefolgt war und die Prozedur beobachtet hatte, den Kopf interessiert zur Seite geneigt.
    Und jetzt zum Kind. Ohne die passenden Worte würde der Hund es nicht zulassen, dass er das Mädchen mitnahm. Aber zum Glück hatte Lester ein gutes Gedächtnis. Ob es ihm gelang, die lebhafte Franny ohne größeres Aufsehen über die Treppe nach unten zu bringen, war eine ganz andere Frage.
    Lester hockte sich neben den Hund, sprach ein paar Worte mit ihm und schaute ihm die ganze Zeit über direkt in die Augen. Lyra lauschte aufmerksam, seufzte geräuschvoll und legte sich neben das Bett, auf dem der Gefangene gefesselt war.
    Erleichtert stand der Diener wieder auf und eilte weniger lautlos als zuvor hinauf ins Kinderzimmer. Daisy schlief in ihrem eigenen Zimmer, das unmittelbar an Frannys grenzte. Erstaunt nahm er zur Kenntnis, dass das Kind aufrecht im Bett saß, ihn zwar mit aufgerissenen Augen, aber doch völlig furchtlos anschaute, als er durch die Tür ins Zimmer schlüpfte. Auf dem Nachttisch neben ihrem Bett brannte ein kleines Licht.
    »Lester?«, wisperte Franny, »bist du gekommen, um mich zum Ball zu bringen?«
    »Ganz genau, Prinzessin«, stimmte er zu und schlang die Decke um Franny.

25
    Als die Pferde endlich stehen blieben, hatte Aurelia das Gefühl, dass die Fahrt eine Ewigkeit gedauert hatte. Greville hatte ihr beigebracht, wie man das Zeitgefühl nicht verlor, auch wenn man in einer Kutsche mit zugezogenen Ledervorhängen hockte. Sie hatte wieder und wieder bis hundert gezählt und vermutete, dass sie etwas länger als eine halbe Stunde unterwegs gewesen waren. Die Methode konnte ihr zwar nur einen ungefähren Hinweis auf die Entfernung geben, aber sie musste sich dabei konzentrieren und hielt so ihre Panik unter Kontrolle.
    Aurelia drückte sich mit halb geschlossenen Augen in die Ecke und spähte zu ihrem Entführer hinüber, als die Tür von außen geöffnet wurde.
    »Raus«, befahl Vasquez.
    Betont lässig zuckte sie die Schultern und trat in einen unbeleuchteten Hof. Rasch warf sie einen Blick hinauf in den Nachthimmel. Der Große Wagen hing tief über ihr und schien hell. Ihr Blick folgte einer imaginären Linie bis zum hell leuchtenden Polarstern. Der Kutscher trat ein paar Schritte von der Tür zurück.
    Don Antonio sprang aus der Kutsche und griff nach Aurelias Arm. Sie bemerkte das silbrige Glitzern des Messers in seiner anderen Hand. Sie verkniff sich jedes Wort und leistete keinerlei Widerstand, als er sie in Richtung eines niedrigen Gebäudes schubste, das sich am anderen Ende des Hofes erstreckte.
    Der Geruch nach Pferd hing in der Luft, und unter den Fußsohlen spürte sie Stroh auf dem Kopfsteinpflaster. Zweifellos alte Stallgebäude, schloss sie, während sie in das muffige Innere gestoßen wurde, wo es strenger nach Pferd roch und der Duft nach geöltem Leder und Dung sich daruntermischte. Der Kutscher betrat das Gebäude nach ihnen, hielt die Laterne hoch, deren Licht starke Schatten auf die unregelmäßigen Wände im Stall warf.
    Vasquez entriegelte einen der Ställe und gab Aurelia mit einem kurzen Nicken zu verstehen,

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