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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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habe. Setzen Sie sich und warten Sie hier, bis es so weit ist.«
    Er drängte Aurelia zu einem klapprigen Stuhl in der Ecke des Schankraums und stellte ihre Tasche auf den Boden. »Ich werde ein paar Erfrischungen bestellen.«
    »Ich möchte lieber stehen bleiben«, meinte Aurelia, »ich war eine kleine Ewigkeit in die Kutsche gequetscht und muss jetzt die Beine strecken.«
    »Wie Sie wünschen.« Er drehte sich um und tauchte in die geschwätzige Menge. Aurelia bemerkte, dass er sich sehr aufrecht hielt, und schloss, dass er sich in einem gewöhnlichen Kutschertreff weit entfernt von der Stadt vor Entdeckung sicher fühlte.
    Sie ließ die Schultern kreisen, um die Verspannung zu lösen, und marschierte ein paar Minuten lang auf und ab, bis Greville mit zwei überfüllten Tellern zurückkehrte.
    »Starkbier«, verkündete er und stellte die Teller auf den Tisch, »wird Ihnen sehr gut bekommen.«
    Missbilligend inspizierte sie das dunkelbraune Gebräu im Krug. Gewöhnlich brachte sie das Getränk mit Arbeitern und Bauern in Verbindung, was im Moment allerdings ausgezeichnet zu ihrer Verkleidung passte. Also hob sie entschlossen den Krug und nahm einen vorsichtigen Schluck. Es schmeckte bitter und nach gebranntem Malz.
    »Man muss sich an den Geschmack gewöhnen«, erklärte Greville und beobachtete sie amüsiert, während er seinen eigenen Becher genüsslich leerte.
    »Kann sein. Ich bin aber mir nicht sicher, dass ich mich daran gewöhnen will.« Aurelia stellte den Krug ab. »Davon abgesehen, habe ich dringendere Bedürfnisse.« Auf der Suche nach einem sicherlich stinkenden Plumpsklo ließ sie den Blick zögernd durch den Raum schweifen.
    Als sie durch den Hof zurückkehrte, stellte sie fest, dass Greville sich, ihre Kleidertasche in der Hand, mit einem Stallburschen unterhielt. Als er sie erblickte, hob er grüßend die Hand, ließ den Stallburschen stehen und kam zu ihr. »Der Stallknecht kann uns eine offene Kutsche vermieten. Sobald Sie bereit sind, können wir aufbrechen.«
    »Ich bin mehr als bereit. Wie weit ist es noch?«
    »Fünf Meilen … ungefähr eine Stunde.« Sein Blick fiel auf das Gebäude, aus dem der Bursche eine abgemagerte Schindmähre führte. »Vielleicht auch zwei, wenn ich es recht bedenke. Offenbar hat der Bursche tatsächlich die Absicht, diesen Gaul einzuspannen.«
    Es stimmte tatsächlich. Zehn Minuten später hatte Aurelia sich in den Sitz der kleinen Kutsche gepresst. Greville saß neben ihr und hielt die Zügel fest in der Hand. Das Pferd bewegte sich, als er mit der Zunge schnalzte, und zog den leichten, zweirädrigen Wagen auf die Poststraße.
    Eine Postkutsche raste die Straße entlang auf das Gasthaus zu. Greville lenkte seine Kutsche ruckartig zur Seite, gerade noch rechtzeitig, sodass das schwere Gefährt vorbeipreschen konnte. Der Postillion blies lautstark ins Horn.
    »Je schneller wir die Hauptstraße verlassen, desto besser«, murmelte Greville, »oben an der Kreuzung müssen wir links abbiegen.«
    »Woher kennen Sie den Weg? Ich dachte, Sie seien schon seit Jahren nicht mehr in England gewesen.«
    »Stimmt. Aber die Gegend kenne ich immer noch.«
»Kennen Sie auch die Leute hier?«, drängte Aurelia.
    »Das scheint eine logische Schlussfolgerung.«
    »Ja, in der Tat«, schnappte sie, »aber da Sie behauptet haben, dass Sie sich erst seit ein paar Tagen in unserem Land befanden, als Sie am Cavendish Square aufgetaucht sind - nachdem Sie sich mehrere Jahre auf dem Kontinent aufhielten -, frage ich mich doch, wie Sie es geschafft haben, einen Aufenthalt in dieser verlassenen Gegend zu arrangieren. Oder wie auch immer Sie es nennen wollen.«
    Er warf ihr einen amüsierten Seitenblick zu. »Sie sind erschöpft.« Er klang, als wollte er ein kleines Kind besänftigen. »Kaum verwunderlich nach einem solchen Tag.«
    »Allerdings«, erwiderte sie verzweifelt und stellte fest, dass sie über den Ärger ihre Erschöpfung und die Unbehaglichkeit zu vergessen drohte. »Aber meine Frage ist nur zu berechtigt.«
    »Auch das stimmt. Es ist vier Tage her, seit ich Sie das letzte Mal gesehen habe. In vier Tagen kann viel geschehen. Ich bin mir sicher, dass Sie verstehen.«
    Aurelia ließ es dabei bewenden und zog die Pferdedecke, die ihren Namen wegen des strengen Geruchs verdient hatte, über die Knie und versuchte, es sich in dem Gefährt mit den eisernen Rädern irgendwie bequem zu machen.
    »In einem kleinen Dorf namens Monken Hadley werden wir unser Land bestellen«, erklärte er und

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