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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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und kehrte auf den Platz gegenüber zurück. Greville bedankte sich, zwängte sich auf die Bank, als wäre er in dieser Küche zu Hause, und hob den Krug an die Lippen.
    »Bestimmt woll'n Sie sich mit heißem Wasser den Staub aus dem Gesicht waschen, jede Wette«, meinte Mary zu Aurelia, »kommen Sie mit, meine Liebe. Es ist alles bereit für Sie. Nicht den Punsch vergessen.« Sie schnappte sich Aurelias Tasche und lief in Richtung Küchentür. Aurelia nahm ihren Becher und verließ zögernd den warmen freundlichen Raum.
    Die beiden Frauen stiegen in der Ecke der Eingangshalle die enge Treppe hinauf. Jeder Gegenstand der Einrichtung glänzte vor Bienenwachs, und der Duft nach Lavendelöl hing in der Luft. Mrs. Masham hielt ihr Haus makellos rein.
    »Hier ist es, meine Liebe.« Oben auf der Treppe öffnete Mary eine Tür. Aurelia folgte ihr in das Zimmer, in dem die Öllampen angezündet waren und ein Feuer im Kamin flackerte. Die Vorhänge waren aus Chintz, die Farbe nach dem häufigen Waschen bereits ausgeblichen; aber sie waren frisch gestärkt und gebügelt. Die Überdecke auf dem Bett bestand aus einem wundervollen Quilt, die Möbel waren gut und solide gearbeitet. Auch hier hing der Duft nach Bienenwachs und Lavendelöl in der Luft.
    »Heißes Wasser ist im Krug.« Mary deutete auf den marmornen Waschtisch. »Und ich werde einen Bettwärmer zwischen die Kissen schieben, während Sie beim Abendbrot sitzen. Sie werden sich pudelwohl fühlen.«
    »Ja, ganz bestimmt«, bestätigte Aurelia warmherzig und warf einen sehnsüchtigen Blick auf das Bett mit vier Pfosten, auf dem sich die Kissen türmten. Obenauf lagen ein paar Lavendelsträußchen. Ein unbequemer Tag ging zu Ende, und Aurelia fühlte sich, als wäre sie nach einem anstrengenden Tag voller Strapazen endlich in einen sicheren Hafen eingelaufen.

8
    Mary stellte Aurelias Kleidertasche am Fuß des Bettes ab. »Wollen Sie etwas waschen lassen, meine Liebe? Morgen ist Waschtag. Ich kann Ihre Wäsche im Nu erledigen.«
    »Oh, nein, vielen Dank«, meinte Aurelia, »es ist alles sauber … außer der Kleidung, die ich am Leib trage.« Missbilligend strich sie über ihren rauen Rock. »Auf der Reise war es sehr staubig.«
    »Legen Sie ihn raus. Ich werde ihn durchwaschen und bügeln«, bot Mary auf dem Weg zur Tür an und ließ den Blick noch einmal durch den Raum schweifen, bevor sie zufrieden nickte. »Fühlen Sie sich ganz wie Zuhause, meine Liebe. Das Abendessen wird im vorderen Wohnzimmer serviert.«
    Aurelia lag die Bemerkung auf der Zunge, dass sie die Küche vorziehen würde. Aber dann fiel ihr ein, dass Mary und ihre Familie sich vielleicht unbehaglich fühlen würden, mit den Besuchern gemeinsam die Mahlzeit einzunehmen. Obwohl Mary sich ungezwungen benahm, ließ sich die soziale Kluft zwischen ihnen nicht leugnen.
    Aurelia öffnete die Kleidertasche und zog das Kleid heraus, das sie morgens getragen hatte, bevor sie sich als Ehefrau eines verarmten Pächters hatte ausgeben müssen. Anders als erwartet war es nicht besonders zerknittert. Sie schüttelte es aus und breitete es auf dem Bett aus, löste dann die Schnüre ihres robusten Bauernkleides. Nur mit Hemd und Unterrock bekleidet, goss sie heißes Wasser auf einen Lappen und wischte sich Nacken und Arme ab.
    Aurelia erschrak, als es plötzlich klopfte, schaute zur Tür, während der Waschlappen noch auf ihrem Arm lag. »Wer ist da?«
»Greville. Darf ich reinkommen?«
    »Nur einen Augenblick. Ich bin nicht angezogen.«
    »Nun, beeilen Sie sich. Wir müssen ein paar Dinge klären, bevor wir nach unten gehen.«
    Aurelia schnappte sich das Musselinkleid auf dem Bett, streifte es sich über den Kopf und knöpfte es rasch zu. Nachdem sie den Rock glattgestrichen hatte, ging sie zur Tür und öffnete. »Kommen Sie rein.« Sofort eilte sie wieder in die Mitte des Zimmers.
    Greville schloss die Tür hinter sich. Einen Moment lang lehnte er sich dagegen, musterte sie aufmerksam und hatte die Lippen zu einem halben Lächeln verzogen. In seinen dunkelgrauen Augen schienen kleine Lichter zu tanzen, als er murmelte: »Meine Liebe, Sie sehen ausgesprochen entzückend aus. Nicht die Spur von Müdigkeit, obwohl ein anstrengender Tag hinter uns liegt.«
    »Der Schein trügt.« Aurelia wischte das Kompliment beiseite. Aber sie fühlte sich unglaublich verwundbar, als ihr plötzlich klar wurde, welche Folgen ihre Entscheidung haben konnte. Warum nur hatte sie ihm helfen wollen? Die völlige Abgeschiedenheit auf dem

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