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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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zurückgezogen, um ihnen einen Moment Ruhe zu gönnen.
    Trotzdem war Aurelia sich bewusst, dass die Blicke auf ihnen ruhten, als sie an ihrem Champagner nippte. Die Ankündigung ihrer Verlobung hätte nicht öffentlicher sein können. »Partnerschaft«, murmelte sie genauso sanft wie er. Eine tiefe Sehnsucht erfüllte sie in diesem Moment, der überwältigende Wunsch, dass das Versprechen sich bewahrheiten möge, dass es keine Maskerade war. Die Atmosphäre um sie herum schien brüchig wie Kristall, und sie musste etwas unternehmen, bevor alles in Stücke splitterte.
    Mit Bedacht runzelte sie die Stirn, als sie an ihrem Champagner nippte. »Schmeckt wie ganz gewöhnliches Zeug … Aber ich wage die Behauptung, dass mein Gaumen nicht genügend geschult ist.«
    »Das ist auch gar nicht nötig.« Greville musterte sie mit scharfem Blick und wunderte sich über den plötzlichen Wechsel im Tonfall. »Möchtest du tanzen?«
    »Ja, sehr gern.« Aurelias Lächeln wirkte ein wenig angespannt, aber sie fand schnell ihr Gleichgewicht zurück. Sie ließ den Blick durch den Salon schweifen, nickte ihren Bekannten zu und murmelte ein paar Begrüßungen, während sie sich auf den Weg in das benachbarte Zimmer machten, wo die Gäste sich zu einem volkstümlichen Tanz aufstellten.
    Wie mechanisch vollführten ihre Füße die Schritte der Formation, und es überraschte sie nur wenig, dass Greville ein ausgezeichneter Tänzer war. Für einen Mann seiner Größe bewegte er sich bemerkenswert leichtfüßig.
    Bei ihren Verfolgungsspielen auf dem Lande hatte sie beobachtet, dass er sich so geschickt wie eine Katze durch ein Dickicht schleichen konnte, hatte gesehen, wie er vom Dach eines Kuhstalls gesprungen und ohne jedes Geräusch auf den Schindeln eines Nebengebäudes gelandet war. Oder wie er auf dem Bauch durch einen Graben gekrochen war … Natürlich hatte er nicht erwartet, dass sie solche Tricks ebenfalls beherrschte. Aber er hatte sie gelehrt, nach Fluchtwegen Ausschau zu halten, ihre Umgebung mit anderen Augen zu betrachten und nach neuen Möglichkeiten zu suchen. Neidisch, aber hilflos hatte sie seinen Manövern zugeschaut und sich inständig gewünscht, ihm nacheifern zu können.
    Aber Aurelia war viel eher auf dem Tanzparkett zu Hause und bewegte sich geschmeidig zu den Klängen des Streichorchesters, lächelnd, plaudernd, ohne je einen Gedanken daran zu verschwenden, wohin sie ihre Füße bewegen sollte. Schließlich war genau das der Bereich, in dem sie eingesetzt werden sollte. Hier brauchte sie keinen Unterricht. Sie lächelte das strahlende Lächeln einer Frau, die die Verlobung mit dem attraktivsten Mann ankündigte, der ihr jemals begegnet war. Dieser Mann führte sie mit geübter Leichtigkeit über das Parkett.
    Als die Musik vorüber war, knickste sie zu Grevilles Verbeugung, und er begleitete sie von der Tanzfläche. »Wollt ihr mit uns essen?«, lud Nell sie ein und deutete mit einer Geste auf Harry. »Ich weiß zwar nicht, warum, aber Harry steht kurz vor dem Hungertod.«
    »Ich hatte noch kein Dinner«, klagte Nells Ehemann.
    »Und wer ist daran schuld?«, entgegnete Nell. »Schließlich warst du nicht rechtzeitig zu Hause.«
    Harry grinste. »Stimmt. Ich befand mich auf einem Ausritt mit Freunden in Richmond. Auf dem Heimweg haben wir eine Rast eingelegt, um ein Bier zu trinken … Nun, die Zeit verging wie im Fluge … Sie wissen doch, wie es ist, Falconer.«
    »In der Tat«, stimmte Greville zu. »Nur zu gut, Bonham.«
    Aurelia hatte ihre Zweifel. Sie konnte sich nicht vorstellen, wie Greville den Nachmittag mit Freunden im Gasthaus verschwendete, es sei denn, es lag ein wichtiger Grund vor. Insofern glaubte sie auch Harry nicht. Aber mit diesen Männern war es das Beste, wenn man ihre Erläuterungen hinnahm und sich nicht weiter darum kümmerte. »Sollen wir zum Abendessen gehen?«, schlug sie vor.
    »Wir kommen gleich nach«, stimmte Greville zu. »Vorher möchte ich Aurelia noch etwas zeigen.«
    Cornelia schaute genauso überrascht wie Aurelia, brachte aber nur ein »selbstverständlich« über die Lippen. Sie hakte sich bei Harry unter und eilte mit ihm ins Esszimmer.
    »Was willst du mir zeigen?«, fragte Aurelia verwirrt. »Irgendetwas im Haus, was mir entgangen ist?«
    »Nein«, er lächelte verschmitzt, »es hat mit mir persönlich zu tun.«
    Aurelia riss die Augen auf. »Das klingt beinahe unanständig, Sir«, murmelte sie. »Ich hätte es niemals für möglich gehalten, dass du es wagst … noch dazu

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