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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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rümpfen, wenn wir sehr viel Zeit miteinander verbringen.« Er hockte sich halb auf die Armlehne eines alten Stuhls vor dem Tisch.
    Simon musterte ihn aufmerksam. »Verzeihen Sie meine Offenheit, Greville, aber Lady Farnham besitzt keinerlei Erfahrung in unserem besonderen Geschäft. Vertrauen Sie wirklich darauf, dass sie in der Lage sein wird …«
    »In jeder Hinsicht«, unterbrach Greville abrupt. »Aurelia ist sehr wohl in der Lage, sich zu behaupten. Außerdem werden ihre Aufgaben recht einfach sein, und sie versteht sich ausgezeichnet darauf.«
    Simon nickte. »Selbstverständlich … selbstverständlich. Sie werden Ihre Vorkehrungen getroffen haben.« Trotzdem war sein Blick immer noch besorgt.
    Greville schien beinahe ein schlechtes Gewissen zu haben, als er den Blick seines Vorgesetzten erwiderte. »Wir sind übereingekommen, dass dieser Einsatz unter mustergültiger Geheimhaltung stattfinden muss. Das ist wichtiger als jede andere Anordnung.«
    »In der Tat … in der Tat.« Simon rieb sich das Kinn. »Ich gestehe ein, dass ich gleichwohl einige Befürchtungen hege. Es scheint so … so bequem, wenn Sie erlauben, dass ausgerechnet Fredericks Witwe sich Ihnen als perfekte Partnerin präsentiert.«
    Greville zuckte die Schultern. »Sie wissen doch, dass man sich in unserer Branche die Partner dort sucht, wo man sie finden kann. Ich hätte Aurelia niemals angeworben, wenn ich auch nur eine Sekunde lang Zweifel an ihrer Eignung gehabt hätte. Im Unterricht hat sie sich wacker geschlagen. Und weil sie mir mit Tätigkeiten zur Hand gehen soll, die sie schon ihr gesamtes erwachsenes Leben lang verrichtet hat … beispielsweise Soirees organisieren, sich in den oberen gesellschaftlichen Kreisen bewegen …« Wieder zuckte er die Schultern. »Ich sehe keinen Grund zur Besorgnis.«
    Simon senkte den Blick auf seinen unaufgeräumten Schreibtisch. Sein Vertrauen in Greville Falconer war unbegrenzt; er hätte nicht gezögert, dem Colonel sein Leben anzuvertrauen. Trotzdem konnte er ein leichtes Unbehagen nicht abschütteln. Zweifellos bot die Verlobung eine perfekte Bühne für Grevilles Arbeit in London. Aber selbst für einen erfahrenen Agenten wie Falconer war es schwierig, mit einer Person zu arbeiten, mit der ihn starke Gefühle verbanden.
    Nicht dass Falconer zu verstehen gegeben hatte, dass er solche Bande mit seiner Verlobten geknüpft hatte. Im Gegenteil, er hatte sogar angedeutet, dass Aurelia dem Verlöbnis genauso distanziert gegenüberstand wie er selbst. Dass sie aus eigenen Gründen zugestimmt hatte, ihrem Land auf diese Weise zu dienen.
    »Ich habe die Frage der Pensionszahlung für Lady Farnham mit meinen Vorgesetzten besprochen«, meinte Simon und griff seinen letzten Gedanken wieder auf. »Sie sind übereinstimmend der Meinung, dass ihre Dienste und die ihres verstorbenen Mannes finanziell honoriert werden sollten. Aber eher mit einem Batzen Geld, das ein einziges Mal ausgezahlt wird, als mit einer Pension. Die Summe von zweitausend Guineas dürfte angemessen sein. Ich hoffe, dass Lady Farnham damit einverstanden sein wird.«
    Für ein Haus wie jenes in der South Audley Street wird es nicht reichen, dachte Greville spontan. Doch wenn sie es sorgfältig anlegte und mit dem Fonds kombinierte, der ihr im Moment gehörte, würde sie ein bescheidenes, aber unabhängiges Leben führen können. »Lady Farnham wird erfreut sein«, sagte er, »die Sache mit den ausstehenden Zahlungen an ihren verstorbenen Mann und das Preisgeld bliebe allerdings noch ungeklärt.«
    »Ja. Wir werden die Summe sofort auszahlen, in welcher Form auch immer sie es wünscht. Als Bankanweisung … oder in bar … aber jetzt zum Geschäft.« Nachdem die finanzielle Seite geklärt war, öffnete Simon eine Schreibtischschublade und zog ein Blatt Papier heraus. »Es sieht so aus, als könne das Spiel langsam beginnen.« Er schob das Papier über den Schreibtisch zu Greville. »Zwei spanische Gentlemen sind bei der Landung in Dover beobachtet worden. Wie mir zu Ohren gekommen ist, haben sie aus ihrer Ankunft keinerlei Hehl gemacht. Gut zehn Minuten lang sind sie auf dem Kai auf und ab marschiert und haben sich allen präsentiert, die ein Interesse an ihrer Observation haben könnten.«
    Greville nickte. »Sie wollten unbedingt sichergehen, dass ihre Ankunft beachtet wird.« Jeder größere britische Seehafen wurde Tag und Nacht von Agenten beobachtet; jeder ausländische Besucher wusste, dass es nahezu unmöglich war, auf der Insel zu

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