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Süße Fesseln der Liebe

Süße Fesseln der Liebe

Titel: Süße Fesseln der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jane Feather
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dass ich selbst auch schon dort gespielt habe. Ein- oder zweimal …« Er wandte sich wieder an Greville. »Vermutlich sind Sie nicht für ein Spielchen zu haben, oder, Falconer?«
    Greville schüttelte den Kopf. »Hat mich nie interessiert. Was ein Glück ist, denn ich bin recht ungeschickt und habe noch weniger Geld zu verschwenden.«
    »Außerdem werden Sie bald ein verheirateter Mann sein«, meinte Nick scharfsinnig. »Es geht nichts über eine Frau, die ihren Mann knapp bei Kasse hält.«
    »Das dürfte genau der Grund sein, weshalb du immer noch Junggeselle bist«, behauptete Harry. »Sind Sie auf dem Weg nach Hause, Falconer? Könnten Sie mich mitnehmen?«
    »Mit Vergnügen«, stimmte Greville eifrig zu.
    Harry kletterte in den Zweispänner und setzte sich neben ihn. Nick Petersham winkte zum Abschied und stieg die geheiligten Stufen zum White's hinauf.
    »Wie angenehm, dass wir nun Nachbarn sind«, bemerkte Harry. »Nell und Aurelia werden ganz bestimmt meiner Meinung sein, wenn die Hochzeitsfeierlichkeiten erst einmal vorüber sind.«
    Greville nickte nur, während er die Pferde durch die lärmende Menge am Piccadilly lenkte und sich darauf konzentrierte, sich den Weg durch den Kutschenverkehr zu bahnen, zwischen den Wagen, Karren und schweren Brauereigäulen hindurch.
    »Haben Sie und Aurelia den Tag schon festgelegt?«, fragte Harry scheinbar beiläufig.
    »Was das betrifft, warte ich auf ein Wort von Aurelia. Ich glaube, es ist üblich, dass die Lady den Termin bestimmt.«
    »Selbstverständlich.« Harry zögerte, wagte dann aber den Schritt. »Sie hatten erwähnt, dass Sie damit rechnen, in Zukunft vorwiegend in England eingesetzt zu werden. Aber sollte sich das ändern, wie wollen Sie Ihre Abwesenheit dann Aurelia erklären?«
    Greville warf ihm einen Seitenblick zu und schlug einen Tonfall an, der seinem Nachbarn zu verstehen gab, dass die Sache ihn nichts anging. »Wenn die Zeit gekommen ist, werde ich eine Lösung finden.«
    »Selbstverständlich. Ich möchte darüber auch kein Wort mehr verlieren, außer, dass ich Ihnen jederzeit zu Diensten bin, wenn es um Aurelia geht. Sie müssen nur über mich verfügen, Falconer. Aurelia fehlt es nicht an Freunden.«
    Greville warf ihm wieder einen langen Seitenblick zu und hatte die Lippen leicht geschürzt. Das steckte also hinter dieser gemeinsamen Kutschfahrt. Natürlich hatte er damit gerechnet, dass es sich um mehr handelte als nur um eine bloße Begleitung und Annehmlichkeit. »Ich werde es nicht vergessen. Aber ich versichere Ihnen, Bonham, dass Sie keinerlei Grund haben, sich wegen Aurelia den Kopf zu zerbrechen. Ich bin für sie verantwortlich, und ich nehme solche Verantwortlichkeit nicht auf die leichte Schulter.«
    »Nein … nein, selbstverständlich nicht.« Harry beeilte sich, die Unterstellung auszuräumen, und lenkte die Unterhaltung auf unverfängliche Themen, bis Greville vor dem Anwesen der Bonhams in der Mount Street die Zügel anzog.
    »Vielen Dank für die Heimfahrt, Falconer«, verabschiedete sich Harry und sprang von der Kutsche.
    »Gern geschehen.« Greville hob die Hand zum Gruß und fuhr einen kurzen Weg zurück in die South Audley Street. Draußen vor dem Haus reichte er dem Burschen die Zügel, gab ihm die Anweisung, das Gefährt in den Stall zu bringen, und eilte ins Haus. Der Mann, der eine halbe Stunde später aus dem Nebeneingang trat, besaß kaum Ähnlichkeit mit Colonel Sir Greville Falconer.
    Dieser Mann trug ein grobgesponnenes Wams, geflickte Lederhosen, und das Gesicht lag wegen des tief über die Augen gezogenen, wollenen Hutes im Schatten. Er schlich sich offenbar in Richtung Grosvenor Square, drängte sich in den Schatten, als scheute er das Licht wie der Teufel das Weihwasser. Kurz vor dem Square bog er ab in die Adam's Row.
    Die Straße sah aus wie viele andere in diesem Teil von Mayfair: große Reihenhäuser mit eleganten Fassaden, weiße Treppenstufen, glänzende schwarze Eisengatter. Er eilte bis ans Ende der Straße, warf immer wieder einen Blick über die Schulter, als wäre er aus irgendwelchen Gründen auf der Hut. Die wenigen Menschen, die sich auf der Straße aufhielten, mieden ihn, wechselten sogar die Straßenseite, wenn er sich ihnen näherte. Denn der Mann sah von Kopf bis Fuß aus wie ein umherirrender Idiot.
    Es war Nachmittag, und die Schatten wurden länger. Eine frische Brise pfiff durch die Platanen, an deren Zweigen sich bereits die blassgrünen Frühlingsknospen zeigten. Vor Nummer vierzehn

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