Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
Vom Netzwerk:
klopfte aufreizend langsam mit der Fußspitze auf den Boden und setzte ein erhabenes Lächeln auf. „Sie irren sich, ich bin nur ein wenig rebellisch, falls Ihnen das entgangen sein sollte.“
    „Sie wussten, dass ich am Ende zustimmen würde.“
    „Oh ja, Captain Lampard, ich war mir dessen gewiss.“
    William unterdrückte ein Schmunzeln. Wie geschickt es diese hübsche kleine Person verstanden hatte, ihn um den Finger zu wickeln! „Miss Greenwood, Sie sind wahrhaftig unverbesserlich.“
    „Ja, ich weiß. Stört es Sie?“
    Er musste lachen. „Wenn ich ehrlich bin, nein. Im Gegenteil, ich beginne mich langsam auf unseren gemeinsamen Ausflug zu freuen. Ihre Gesellschaft dürfte diese lange Fahrt viel kurzweiliger gestalten, und ich bin gespannt, wer von uns beiden am Ende überleben wird.“
    „Man kann nie wissen, Captain. Vielleicht kommen wir nach und nach so gut miteinander zurecht, dass wir uns in Gretna Green das Jawort geben.“
    „Ich bezweifle es, Miss Greenwood, wenn ich das sagen darf.“
    „Ich auch. Wollen wir also aufbrechen? Ich denke, wir haben genug Zeit vergeudet.“
    Williams gute Laune war wiederhergestellt, als er Cassandra kurze Zeit darauf aus dem Haus folgte. Sie war das anstrengendste und unerträglichste weibliche Geschöpf, das er kannte, und die Vorstellung, dass diese Zwanzigjährige ihn in seinem eigenen Haus regelrecht über den Leisten gezogen hatte, wäre ihm unter anderen Umständen absolut untragbar und demütigend erschienen, zumal sie in den vergangenen vierundzwanzig Stunden nichts unversucht gelassen hatte, ihn rasend zu machen und sein Missfallen zu erregen. Andererseits musste er zugeben, dass er ihre rebellische und impertinente Art außerordentlich erfrischend fand.
    Schmunzelnd beobachtete er, wie ihre Röcke dank ihres energischen Schritts keck um ihre hübschen Fesseln schwangen. Er hatte sich geschworen, sich von ihr fernzuhalten, und dabei wäre es auch geblieben, hätte sie ihn nicht aufgesucht. Doch nun war er anderen Sinnes geworden. Sie bot eine Herausforderung, der er nicht widerstehen konnte. Die Tatsache, dass sie fest entschlossen war, sich ihm entgegenzustellen, verstärkte sein Interesse, sie näher kennenzulernen.
    Nachdem William und Miss Greenwood in dem eleganten Vierspänner Platz genommen hatten, setzte sich die gut gefederte Chaise in Bewegung und fuhr aus der Stadt Richtung Norden. Zwei bewaffnete Pferdeknechte standen auf dem Dienertritt und würden auf der beschwerlichen Fahrt für ihre Sicherheit sorgen. Zum Glück waren die Straßen trocken und weitgehend leer, sodass sie gut vorankamen.
    William saß Miss Greenwood gegenüber. Er lächelte träge. „Es ist sicherer, wenn ich hier sitze“, wandte er sich an seine Reisebegleiterin. „Ansonsten muss ich befürchten, dass mich Ihre Nähe sämtliche guten Vorsätze vergessen lässt.“
    „Dann kann ich nur hoffen, dass Sie an Ihren löblichen Absichten festhalten, bis wir wieder in London sind, Mylord.“ Cassandra lächelte schelmisch und lehnte sich entspannt zurück.
    William hatte die Beine ausgestreckt. Sobald die Kutsche ein wenig schwankte, berührte sein Knie Miss Greenwoods Röcke, und jedes Mal durchzuckte ihn ein Gefühl prickelnder Erregung. Er begann sich zu fragen, wie er die lange Fahrt durchhalten sollte, ohne schwach zu werden. Schließlich war er nicht aus Stein; und die Frau ihm gegenüber besaß so viel Anziehungskraft, dass jeder Mann an seiner Stelle, der auch nur fünf Minuten mit ihr allein verbracht hätte, in Versuchung geraten wäre. Vielleicht sollte ich mich anders hinsetzen, dachte er flüchtig, doch dann wurde ihm klar, dass er lieber eine Beschwerde von Miss Greenwood riskierte, als von vornherein Abstand zu ihr zu wahren.
    Ihm fiel auf, wie er sie beobachtete: mit der gleichen Vorsicht, mit der er eine taubenetzte Blüte betrachtet hätte, voller Ehrfurcht vor ihrer zerbrechlichen Schönheit. Miss Greenwood hatte die Lider mit den dichten schwarzen Wimpern gesenkt, als wolle sie sich seiner aufdringlichen Musterung entziehen. Die Aussicht, einem Mann seines Kalibers auf engstem Raum Stunde um Stunde gegenübersitzen zu müssen, schien sie zu beunruhigen. Als sie demonstrativ in die Ecke rückte, um jede weitere Berührung mit ihm zu vermeiden, konnte William ein schiefes Lächeln nicht unterdrücken.
    Nachdem sie eine längere Wegstrecke schweigend zurückgelegt hatten, kam Cassandra zu dem Schluss, dass sie die Fahrt nur dann mit intakten Nerven

Weitere Kostenlose Bücher