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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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Uhr abends zu, und sein Cousin hätte bereits um zehn Uhr morgens in der Militärakademie sein müssen. Zwar war Edward punkt neun aus dem Haus gegangen, doch seitdem fehlte jede Spur von ihm. William wollte sich gerade ein Glas Port einschenken, als die Salontür aufging und Siddons eintrat und sich verbeugte.
    „Ich bitte um Verzeihung, Mylord.“ Der Butler, der durch nichts aus der Ruhe zu bringen war, richtete sich auf und warf dem Earl einen gequälten Blick zu. „Hier ist eine Dame, die darauf besteht, Sie zu sehen. Ich habe ihr gesagt, dass ich sie ankündigen muss, doch sie wollte nicht warten.“
    „Seine Lordschaft weiß, weshalb ich hier bin.“
    Mit zusammengekniffenen Augen nahm William zur Kenntnis, wer an seinem Dienstboten vorbei in den Raum stürmte. „Danke, Siddons, es ist in Ordnung. Miss Greenwood und ich sind Bekannte, Sie können uns allein lassen.“
    Er wandte sich Cassandra zu und hob eine Braue. „Ich kann mich nicht erinnern, Sie eingeladen zu haben, Miss Greenwood.“
    „Ich bin eben von ungeduldiger Natur“, versetzte sie schroff und marschierte auf ihn zu. Sie blieb erst stehen, als ihre Nasenspitzen sich fast berührten.
    Williams Augen wurden noch schmaler. Nun, da sie so dicht vor ihm stand, konnte er sehen, wie aufgebracht sie war. „Miss Greenwood“, sagte er, nachdem der Butler die Tür hinter sich zugezogen hatte, „wenn Sie gekommen sind, um meine Spende an Ihr Institut abzuholen, vergeuden Sie Ihre Zeit. Ich habe den Scheck heute Morgen auf den Weg gebracht.“
    Für einen Augenblick aus dem Konzept gebracht, starrte Cassandra ihn an. „Ihre Spende?“ Sie trat noch einen Schritt näher und funkelte ihn an. „Deswegen bin ich nicht hier. Denken Sie, meine Gedanken kreisen unausgesetzt um Geld?“
    Seine Lippen bogen sich spöttisch. „Um was sonst? Wenn es nicht um das Geld geht – was ist es dann, das Sie so rasend macht, dass Sie gleich explodieren?“
    „Meine Schwester.“
    „Der Teufel soll Ihre Schwester holen.“
    „Sie sprechen mir aus dem Herzen, Sir. Dennoch muss ich versuchen, den Schaden zu verhindern, den sie und dieser glattzüngige, hinterhältige Taugenichts Edward Lampard, Ihr werter Vetter, im Begriff sind anzurichten.“
    William glaubte, sich verhört zu haben. „Wovon zum Teufel reden Sie?“
    „Ich bin hier, um Sie zu fragen, weshalb Sie meine Warnung nicht beherzigt haben. War es zu viel verlangt, dass Sie Ihren Cousin davon zurückhalten, meine Schwester zu treffen?“
    Eine ungute Ahnung beschlich ihn. „Was ist passiert?“, fragte er, auf einmal wachsam geworden.
    „Emma ist ausgerissen, um mit Ihrem verehrten Herrn Vetter nach Schottland durchzubrennen.“ Miss Greenwood schien außer sich vor Wut, denn sie betonte jedes einzelne Wort, als habe sie es mit einem Begriffsstutzigen zu tun. „Ich vermute, nach Gretna Green“, setzte sie ruhiger hinzu, „wohin sämtliche schwärmerischen Liebespaare heutzutage fliehen, um sich zu vermählen.“
    William merkte, dass er schwankend wurde. Was sie sagte, klang plausibel, auch wenn er es nie für möglich gehalten hätte, dass Edward es wagen würde, etwas Derartiges zu tun. „Durchgebrannt?“, wiederholte er zweifelnd. „Sind Sie sicher, dass Sie sich nicht irren?“
    „Ja. Meine Mutter weiß nicht ein noch aus vor Sorge.“
    „Ist sie informiert, dass Sie bei mir sind?“
    „Ich habe ihr gesagt, dass ich zu Ihnen fahre, um mit Ihnen zu reden. Da Ihr Cousin in Ihrem Haus lebt, tragen Sie eine gewisse Verantwortung für das, was er tut.“
    „Woher wissen Sie, dass die beiden durchgebrannt sind? Gibt es einen Beweis?“
    „Emma hat eine Nachricht hinterlassen. Hier“, erwiderte sie, griff in ihr Retikül und drückte ihm unsanft einen zerknitterten Zettel in die Hand. „Lesen Sie. Und dann erklären Sie mir, was Sie zu tun gedenken.“
    William überflog die Zeilen, die keinerlei Zweifel daran ließen, dass Edward die Absicht hatte, Emma Greenwood zu heiraten. „Der törichte Junge“, murmelte er gereizt und fuhr sich durchs Haar. „Seit wann mögen sie unterwegs sein?“
    „Seit neun Uhr heute früh.“
    „Elf Stunden Vorsprung. Wie reisen sie?“
    „Das wissen wir nicht.“
    „Womöglich in Lady Monktons Kutsche?“
    „Nein.“
    „Dann werden sie sich eine gemietet haben. Da Edward davon ausgehen musste, dass ich ihm folge, hat er bestimmt einen schnellen Vierspänner gewählt.“
    „Der zweifellos furchtbar teuer ist. Kein Wunder, dass nur die Reichen es sich

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