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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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leisten können, nach Gretna Green auszureißen“, bemerkte Cassandra verbittert. „Werden Sie den beiden hinterherfahren?“
    „Die törichten jungen Leute lassen mir ja keine andere Wahl.“
    Er machte Anstalten, um sie herumzugehen, doch Cassandra verstellte ihm den Weg. „Ich fahre mit.“
    William blieb wie angewurzelt stehen. „Nein. Sie wären mir nur hinderlich. Außerdem kann ich auf Ihre Gesellschaft gut verzichten.“
    Sie wurde blass, wich jedoch nicht zur Seite. „Denken Sie wirklich, ich lasse Sie allein fahren? Denken Sie wirklich, ich traue Ihnen zu, meine Schwester wohlbehalten nach London zurückzubringen? Darauf lasse ich mich erst gar nicht ein. Schließlich müssen wir mit dem Schlimmsten rechnen, und dann wird sie mich brauchen.“
    „Sie sind aufgebracht.“ William versuchte ruhig zu bleiben. Er ahnte, dass sie nicht so rasch von ihrem Vorhaben abzubringen sein würde, und mahnte sich insgeheim, nicht nachzugeben. „Sie haben allen Grund dazu, doch Sie werden mich nicht begleiten.“
    Cassandra warf ihm einen verächtlichen Blick zu und wandte sich zur Tür um. „Also schön. Ich habe nicht den Wunsch, mich einem Mann aufzudrängen, der meine Gesellschaft ablehnt.“
    William hielt sie am Ärmel fest. „Wo wollen Sie hin?“
    „Zu meiner Kutsche, die vor Ihrer Tür wartet. Ich fahre den beiden nach.“
    „Ich verstehe, dass Sie besorgt sind, aber Sie können unmöglich allein reisen.“
    „Ach nein?“
    Ehe sie es sich versah, hatte er sie zu sich herumgedreht. „Sie sind unverbesserlich“, erklärte er ärgerlich. „Erlauben Sie mir, Ihnen den Rat zu geben, von diesem unvernünftigen Vorhaben abzulassen.“
    „Wenn ich einen Rat bräuchte, wären Sie der letzte Mensch auf Erden, den ich fragen würde“, versetzte sie hitzig. Rote Zornesflecken zeichneten sich auf ihren Wangen ab. „Diese Sache geht mich ebenso viel an wie Sie, und Sie werden mich nicht von meinem Entschluss abbringen. Außerdem sollten Sie inzwischen wissen, dass ich das tue, was ich für richtig halte. Und nun lassen Sie freundlicherweise meinen Arm los, bevor ich das Haus zusammenschreie.“
    William begriff, dass ihm die Situation entglitten war. Was auch immer er vorbrachte, sie wusste schlagfertig darauf zu antworten. Obwohl er sich über sie wie über Edward und am Ende sogar über sich selber ärgerte, sah er sich nicht in der Lage, ihr die Reise nach Schottland auszureden. Und es ihr zu verbieten stand ihm nicht zu. Er ließ sie los und trat einen Schritt zurück.
    „Miss Greenwood, Sie sind unvernünftig.“
    „Unvernünftig? Weil ich mir Sorgen um meine Schwester mache? Sie, Captain, sind unvernünftig.“
    „Wenn Sie tatsächlich nach Schottland fahren – wer wird sich um Ihr Institut kümmern? Werden Sie dort nicht dringend gebraucht?“
    „Ich werde immer dringend gebraucht, doch es gibt andere, die meine Arbeit tun können, während ich fort bin.“
    „Bedenken Sie, wie unschicklich es für Sie ist, diese Reise ohne Anstandsdame anzutreten. Was wird Ihre Mutter sagen?“
    „Mama ist so aufgebracht über Emmas Verschwinden, dass ihr alles recht ist, solange ihre Tochter unvermählt zu ihr zurückkehrt, und mein Ruf ist das Letzte, woran ich zurzeit denken kann. Es kümmert mich nicht, dass es ungehörig ist für eine Frau, ohne Chaperone mit einem Mann auf Reisen zu gehen. Ebenso wenig kümmert mich der Skandal, den es unweigerlich geben wird. Kümmert es Sie, Captain Lampard?“
    Ihre Frage war eine wohlplatzierte Herausforderung, die er nicht einfach ignorieren konnte. Erst jetzt gewahrte er, was sie anhatte: ein saphirblaues Reisekostüm mit einem passenden blauen Hut, dessen Satinbänder sie unter dem Kinn zu einer hübschen Schleife zusammengebunden hatte. Ihm dämmerte, dass sie bereits reisefertig bei ihm erschienen war.
    Cassandra beobachtete, wie er sie betrachtete, als sähe er sie zum ersten Mal. Sie wagte kaum zu atmen und seufzte unhörbar, als er kapitulierend die Hände hob.
    „Also gut, wir werden gemeinsam reisen. Während Sie nach Hause fahren, um ein paar Sachen zu packen, lasse ich anspannen.“
    „Das ist nicht nötig. Ich habe alles bei mir, was ich brauche.“
    Sein verblüffter Blick fiel auf die Ledertasche, die nahe der Tür auf dem Boden stand. Für einen Moment fehlten ihm die Worte, und er starrte das Gepäckstück an, ehe er widerwillig bewundernd den Kopf schüttelte. „Sie raffiniertes kleines Biest!“
    Sie stützte die schmalen Hände in die Hüften,

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