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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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sich sehr verbunden mit Ihrer Schwester, Miss Greenwood?“
    „Ja, wir stehen uns sehr nahe, auch wenn Emma manchmal recht kompliziert sein kann und ich mich oft über sie aufrege. Aber Mama und Tante Elizabeth sind außer sich vor Sorge und Kummer um sie.“
    „Dann wollen wir hoffen, dass wir die beiden Ausreißer zur Vernunft und von ihrem Vorhaben abbringen können.“
    „Wenn wir zu spät kommen, ist es um Emmas Ruf geschehen. Ganz zu schweigen von der … der heiklen Angelegenheit ihrer …“ Cassandra brach ab und spürte, wie ihr das Blut in die Wangen stieg.
    William wusste genau, was seiner Reisegefährtin durch den Kopf ging. „Keine Sorge, Miss Greenwood“, versuchte er sie zu beruhigen. „Entgegen Ihrer Einschätzung hat Edward auch einige gute Eigenschaften. Zum Beispiel ist er ein Gentleman. Ein wohlbehütetes Mädchen zu entehren würde sein Anstandsgefühl verletzen.“
    Cassandra schnappte nach Luft angesichts seiner unverblümten Bemerkung. „Oh, ich verstehe. Wenn das so ist, bin ich beruhigt“, brachte sie wenig überzeugend hervor.
    Beinahe wider Willen stellte William fest, dass es ihm Vergnügen bereitete, sie zu verunsichern. „Mein Anstandsgefühl verträgt mehr Freiheiten“, erwiderte er belustigt, „aber das wissen Sie ja bereits.“
    „In der Tat.“ Stirnrunzelnd beobachtete Cassandra, wie er seelenruhig die Arme vor der Brust verschränkte. Im schwachen Licht der Kutschenlaternen schienen seine Augen zu glühen, und er strahlte etwas aus, das ihre Neugierde weckte und sie gleichzeitig zurückschrecken ließ. Niemals zuvor war sie sich ihrer Weiblichkeit so gewahr gewesen wie in seiner Gegenwart. „Werden Sie jetzt, da Ihre militärische Karriere beendet ist, Ihr Erbe antreten und sich um Ihre Liegenschaften kümmern?“, wechselte sie das Thema.
    Sie sah, wie er nickte. „Doch es ist ein Jammer, denn Mark würde sich viel besser als Familienoberhaupt eignen als Robert oder ich. Er ist ein sehr ernsthafter Mensch, der das Leben überhaupt nicht leichtnimmt und strenge Ansichten darüber hegt, wie man sich in der Gesellschaft zu führen hat. Er ist kein Genussmensch.“
    „Schätzt er Sie, Captain Lampard?“
    „Nein, ich glaube nicht, aber wir kommen trotz unserer unterschiedlichen Charaktere recht gut miteinander aus. Unglücklicherweise neigt er dazu, dem Klatsch um meine Person Glauben zu schenken.“
    „Soll das heißen, dass Sie gar nicht ein solcher Frauenheld sind, wie man Ihnen immer nachsagt?“
    „Niemand ist so, wie er zu sein scheint, Miss Greenwood“ erwiderte William gelassen, „nicht einmal Sie.“ Er lachte leise auf. „Sie unterscheiden sich gewaltig von sämtlichen weiblichen Geschöpfen, die ich bislang kennengelernt habe.“
    „Inwiefern?“, wollte Cassandra wissen.
    „Von meiner Mutter einmal abgesehen, sind Sie die einzige Frau, die mir meine Charakterschwächen direkt ins Gesicht gesagt hat“, erklärte er bereitwillig. „Als ich Lady Monktons Ball verließ, fühlte ich mich zutiefst verletzt und erniedrigt, beinahe so, als habe man mich über und über mit Dornen gespickt.“
    „Sie haben ein dickes Fell, Mylord, Ihre Wunden werden heilen.“
    Sein Gelächter nahm Cassandras Bemerkung die Spitze. „Gleichwohl fragte ich mich, weshalb ich diese mir fremden Gefühlsregungen zuließ. Sie, Miss Greenwood, und Ihr Verhalten stellen für mich eine große Herausforderung dar.“
    „Tatsächlich?“
    „Oh ja. Haben Sie wirklich keine Angst davor, mit mir in dieser Kutsche eingesperrt zu sein?“
    „Sollte ich, Captain Lampard?“ Obwohl ihr Herz wie wild zu klopfen begann, gelang es Cassandra, nach außen hin ihren Gleichmut zu wahren.
    „Nein“, erwiderte er nach einem Moment des Schweigens. „Aber was ist mit meinem Ruf als Frauenheld erster Güte?“
    „Wie Sie selbst sagten, Captain, ist niemand so, wie er zu sein scheint. Womöglich sind Sie ein Schürzenjäger, den plötzlich das Bedürfnis ereilt hat, sich zu läutern.“
    Er lachte. „Du lieber Himmel, nein. Ich finde die jüngste Entwicklung zwar lästig und unangenehm, aber ein Gutes hat sie.“
    „Und das wäre?“
    „Mir ist etwas Zeit vergönnt, Sie näher kennenzulernen.“
    „Finden Sie meine Gesellschaft angenehm?“
    „Wenn Sie nicht starrsinnig und gereizt sind.“
    „Ich bin nie gereizt.“
    „Ich muss Ihnen widersprechen. Sie sind ohne jeden Zweifel leicht reizbar.“
    „Nur, wenn man mir Anlass dazu liefert.“
    „Sagen Sie, Miss Greenwood, gibt es keinen

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