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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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strenge Schönheit seines Profils bewusst wurde.
    Da sie ihn nicht in seiner Einsamkeit stören wollte, machte sie kehrt, um einen anderen Weg einzuschlagen, aber er musste sie gehört haben, denn er wandte den Kopf in ihre Richtung.
    „Gehen Sie bitte nicht, Cassandra“, sagte er leise. „Leisten Sie mir eine Weile Gesellschaft.“
    Sie drehte sich um. „Ich … ich möchte mich nicht aufdrängen.“
    „Das tun Sie nicht.“ Er seufzte. „Ich habe gerade an Sie gedacht, als Sie um die Ecke kamen. Wie reizend Sie aussehen in diesem cremefarbenen Kleid. Ich befürchtete fast, Sie wären ein Geist.“
    „Ich kann Sie beruhigen, ich bin aus Fleisch und Blut.“
    William nickte, ohne die Miene zu verziehen. „Oh ja, das sind Sie.“ Er betrachtete sie eine Weile nachdenklich, bevor er wieder zu den Sternen sah. „Schauen Sie sich den Himmel an. Ist er nicht wunderschön?“
    Cassandra ging langsam auf die Bank zu und setzte sich, doch sie wahrte gebührenden Abstand. Es war ein besonderer Augenblick, als sie beide in stillem Einvernehmen den Nachthimmel bestaunten, und Cassandra hatte das Gefühl, etwas Kostbares würde zerstört, gäbe sie jetzt einen Laut von sich.
    Der Gesang einer Nachtigall durchbrach die Stille, und William erhob wieder das Wort. „In Spanien habe ich oft den Sonnenuntergang bewundert. Es waren friedvolle Augenblicke in einem grausamen Krieg.“
    „Wie lange waren Sie dort?“
    „Insgesamt drei Jahre, wobei ich meistens im Sattel saß.“
    Cassandra sah ihn an, während er die Sterne beobachtete. Wie verändert er ist, ging es ihr durch den Kopf, so unnahbar und entrückt. Sie war verwirrt und wusste nicht, was sie sagen sollte, denn gemeinhin wirkte er ganz anders auf sie. Weshalb spielte er nicht die Rolle, die sie ihm zugeschrieben hatte – die des Verführers?
    William wandte sich ihr zu und ließ seinen Blick über sie gleiten. Er lächelte geheimnisvoll. „Sie haben keine Vorstellung, welch liebreizende Erscheinung Sie abgeben, Cassandra. Das Mondlicht schmeichelt Ihnen. Es lässt Sie verletzlich und zerbrechlich aussehen, und Sie wirken unendlich nachgiebig – obwohl ich natürlich weiß, dass Sie eine starke, entschlossene Frau sind – und ziemlich halsstarrig.“
    Ein liebevoller Ton schwang in seiner Stimme mit, der sie entwaffnete, denn unter anderen Umständen hätte Cassandra auf eine Bemerkung wie diese scharf gekontert. Aber angesichts der sternenklaren, lauen Nacht und seiner seltsam gefühlvollen und zurückgenommenen Art schien es ihr angemessener, freundlich zu ihm aufzublicken und herzlich zu lächeln.
    „Sie schmeicheln mir, William – wie so oft. Und ich denke, ein wenig machen Sie sich auch über mich lustig.“ Sie erwartete, dass er jeden Moment ihre Hand, die neben seiner auf der Bank ruhte, ergreifen würde, doch er regte sich nicht. Enttäuscht und zugleich erleichtert senkte sie den Blick.
    „Tue ich das? Nun, für gewöhnlich wird mir Schlimmeres vorgeworfen.“
    Seine Stimme klang dunkel und ruhig und übte einen unwiderstehlichen Zauber auf Cassandra aus. Wieder spürte sie jenes Feuer in sich auflodern, das es ihr so schwer machte, sich von ihm fernzuhalten.
    William legte den Kopf in den Nacken und sah erneut auf zum Firmament. Er dachte über die Frau nach, die neben ihm saß. Erst hatte sie ihn leidenschaftlich geküsst, dann wütend und kühl abgewiesen.
    Wie konnte er sie wieder für sich gewinnen? Er wusste, dass sie ihn ebenso begehrte wie er sie. Als er sie auf der Fahrt nach Schottland geküsst hatte, wäre er nicht verwundert gewesen, wenn sie ihm eine Ohrfeige versetzt und sich empört von ihm abgewandt hätte; stattdessen war sie in seine Arme gesunken, um sich an ihn zu schmiegen, als gehör te sie schon immer zu ihm. Und genauso ist es auch, dachte William. Ich muss sie nur dazu bringen, es zu erkennen.
    Nach einer Weile des Schweigens fragte sie: „Wie gefällt es Ihnen inzwischen, in Carlow Park zu residieren?“
    „Recht gut. Ich habe die Schutzbezüge von den Möbeln entfernen lassen, und überall stehen Vasen mit frischen, duftenden Blumen. Und doch ist mir das Gebäude zu groß und zu leer … wie ein Grab“, sagte er versonnen wie zu sich selbst.
    „In einem Haus, das selten oder gar nicht bewohnt wird, fühlt man sich immer ein wenig verlassen und allein“, erklärte sie sanft. Sie ahnte, dass er seine Familie schmerzlich vermisste.
    „Sie könnten recht haben. Carlow Park war früher ein glücklicher Ort, an dem viel

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