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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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getroffen, und ohne zu zögern, riss Cassandra einen Streifen Stoff von ihrem Unterrock ab, um die Wunde zu verbinden. Sie betete, dass William unversehrt zu ihr zurückkehrte.
    Leise und geschmeidig wie ein Raubtier bewegte William sich durch das Unterholz, darauf bedacht, nicht auf einen Ast zu treten. Die Tannen strömten einen frischen harzigen Duft aus, und die dichte Nadeldecke fühlte sich weich an unter seinen Sohlen. Die eng stehenden, kerzengerade in den Himmel ragenden Bäume wirkten beruhigend auf ihn.
    Plötzlich sah er den Heckenschützen: einen dunkel gekleideten Mann auf einem braunen Pferd. Er hatte seinen Blick auf einen Fleck geheftet, der von Sonnenstrahlen erhellt wurde, und wartete.
    „Ich glaube, Sie halten nach mir Ausschau.“ Williams Stimme war ruhig und kühl. „Was für ein kläglicher Feigling sind Sie, dass Sie rücklings auf einen Menschen schießen?“
    Der Heckenschütze hatte Williams Kommen nicht gewahrt und wandte sich ruckartig nach ihm um. Er hob die Pistole und zielte. Zwei Schüsse fielen. Sie hallten noch nach, als der Reiter stöhnend zu Boden stürzte. Sein Pferd scheute und galoppierte wiehernd davon. Vorsichtig näherte sich William dem Mann, der regungslos mit dem Gesicht auf dem Waldboden lag. Er drehte ihn um. Von kräftiger Statur, musste er ungefähr Mitte dreißig sein. Der ihm völlig unbekannte Angreifer regte sich nicht mehr: Er war tot.
    Unheilvoll hallten die Schüsse zu Cassandra herüber; ihr Herz raste vor Angst, und als sie jemanden aus dem Wald in ihre Richtung kommen hörte, hielt sie den Atem an. Wie erstarrt kauerte sie neben Boulting. Was sollte sie tun, wenn es der Attentäter war? Ihre Nackenhaare richteten sich auf. Womöglich lag William verletzt oder tot irgendwo im Unterholz.
    Als William schließlich in Sichtweite war, drohte ihr das Herz auszusetzen. Vor Erleichterung glaubte sie beinahe ohnmächtig zu werden.
    „William!“
    Eilig kam er auf sie zu. Seine Miene war düster und angespannt, doch es gelang ihm, ein beruhigendes Lächeln aufzusetzen. „Es gibt keinen Grund mehr, sich zu sorgen.“
    „Was … was ist geschehen?“
    „Der Mann ist tot. Es wäre mir lieber, er lebte noch, damit ich ihn fragen könnte, weshalb er mir nach dem Leben trachtete. Aber ich hatte keine Wahl: entweder ich oder er.“
    „Haben Sie ihn erkannt?“
    „Nein, doch das überrascht mich nicht. Ganz gewiss ist er von jemandem gedungen worden, mich zu töten. Wer der Auftraggeber ist, werde ich herausfinden – was nicht einfach sein wird, denn der Schütze hatte überhaupt nichts bei sich, das uns weiterhelfen könnte.“
    „Was werden Sie tun? Sie können den Toten nicht hier im Wald liegen lassen.“
    „Das habe ich auch nicht vor. Sobald wir die Kutsche hier weggebracht haben, reite ich nach Guildford und spreche mit den Konstablern. Doch zunächst müssen wir uns um Boulting kümmern und ihn zu einem Arzt bringen, bevor er verblutet. Wie weit, denken Sie, sind wir von Netherton Hall entfernt?“
    „Zwei Meilen, würde ich sagen.“
    „In Ordnung. Ich spanne eines der Pferde aus, und Sie reiten los und holen Hilfe.“
    Cassandra sah ihn an und schüttelte den Kopf. „Ich kann nicht reiten“, gestand sie kleinlaut. „Im Gegensatz zu Emma mache ich mir nichts aus Pferden und habe noch nie im Sattel gesessen. Aber ich werde auch nicht reiten müssen“, fuhr sie erleichtert fort, „ich höre ein Kutsche.“
    Sie wandten sich um, und tatsächlich näherte sich ihnen aus der Richtung, aus der sie gekommen waren, ein offener Landauer. Der Gentleman, der auf dem Kutschbock saß, zog beizeiten die Zügel an und machte hinter der verunglückten Chaise halt. Mr. Loftus, so stellte er sich ihnen vor, wollte nach Guildford und war gern bereit, Cassandra und den verletzten Kutscher zu ihrer Tante zu bringen. Zufällig kannte er Lady Monkton und versicherte, den kürzesten Weg nach Netherton Hall zu nehmen.
    William indessen wollte bei der Kutsche bleiben, bis Dienstboten von Netherton Hall am Unfallort eingetroffen sein würden, um sie zu bergen.
    Cassandra war es gar nicht recht, dass er allein zurückblieb. „Ich spüre, dass noch immer Gefahr für Sie besteht. Sie werden doch Ihre Pistole griffbereit haben?“
    Ihre Blicke trafen sich, und William lächelte sanft. „Versuchen Sie mich zu beschützen, Miss Greenwood?“
    „Sie scheinen es von Zeit zu Zeit nötig zu haben. Bitte geben Sie auf sich acht“, erwiderte sie und ließ sich von ihm in Mr.

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