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Süße Herzensbrecherin

Süße Herzensbrecherin

Titel: Süße Herzensbrecherin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Helen Dickson
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sehr schätze, um sie zu verletzen, und betonte, er habe ihm, Sir Charles, dennoch das besagte Pferd aus seinem Stall zugebilligt.
    Cassandra erbleichte. Zerstreut gratulierte sie Sir Charles zu seinem prächtigen Braunen – denn bei dem Hengst, den er ritt, musste es sich um den Wettgewinn handeln – und schickte sich an, den Park so rasch wie möglich zu verlassen, um William aufzusuchen.
    Während sie in einem raschen Trab dem Ausgang zustrebte, ging ihr vor allem eine Frage durch den Kopf: Weshalb hatte William sie nicht über den Abbruch der Wette in Kenntnis gesetzt und stattdessen ihre schrecklichen Anschuldigungen über sich ergehen lassen? Warum war er ungeachtet der Tatsache, dass sie ihn mit Vorwürfen überhäuft hatte, so großherzig gewesen, Emma vor dem Ruin zu retten und das Institut vor der Schließung zu bewahren?
    Sie wusste nicht, wie lang sie ihn bereits liebte, aber es war eine unumstößliche Tatsache, dass sie ihr Herz an ihn verloren hatte. Und wenn diese verwerfliche Wette nicht gewesen wäre, hätte sie sich ihre Gefühle für ihn viel früher eingestanden. Wie dumm sie doch gewesen war! Wie würde sie dieses Unrecht nur wiedergutmachen können?
    Siddons führte Cassandra in den Grünen Salon, wo sie zu ihrer Überraschung von Lord und Lady Oakwood empfangen wurde. Nicht vorbereitet auf den Besuch, saßen der Baron und seine Gattin bei einer leichten Teemahlzeit.
    „Es tut mir leid“, begann Cassandra verlegen. „Ich wollte Sie nicht stören. Ich hatte gehofft, Lord Carlow anzutreffen.“
    „Ich fürchte, Sie haben ihn knapp verpasst“, klärte Lord Oakwood sie auf, erhob sich und bedeutete ihr, sich zu setzen. „Darf ich Ihnen eine Tasse Tee anbieten?“
    Cassandra nahm auf der Sesselkante Platz und lehnte dankend ab.
    „Mein Vetter ist mit seiner Großmutter nach Carlow Park zurückgekehrt“, fuhr der Baron fort. „Die Dowager Countess wünschte, die Stadt so rasch wie möglich zu verlassen. Die beiden sind vor einer Stunde abgereist, und Lydia und ich werden ihnen heute noch folgen.“
    „Oh, ich verstehe.“ Cassandra gab sich Mühe, nicht enttäuscht zu klingen. „Wird er… wird Seine Lordschaft wieder nach London kommen?“
    Baron Oakwood verneinte und empfahl sich höflich mit der Ankündigung, er habe vor der Abreise noch eine Kleinigkeit mit dem Butler zu besprechen.
    Kaum war ihr Gemahl zur Tür hinaus, erhob Lady Oakwood das Wort. „Miss Greenwood, ich gestehe, es befremdet mich, dass es offenbar in Ihrer Absicht lag, einen Gentleman unbegleitet in seinem Haus aufzusuchen“, begann sie kühl und maß Cassandra mit einem schwer bestimmbaren Blick ihrer grauen Augen. „Aber lassen wir das“, fuhr sie fort. „Ihre Lebensumstände sind mir schließlich nicht unbekannt. Und ich weiß, dass Sie Ihren halbwegs akzeptablen Ruf nur Lady Monkton zu verdanken haben. Ihre Mutter muss entsprechend erleichtert sein, dass wenigstens eine ihrer Töchter sich vorteilhaft vermählen konnte. Wenn William nicht so töricht gewesen wäre, helfend einzugreifen, hätte es diese Hochzeit natürlich nicht gegeben. Sind Sie ebenso ambitioniert wie Ihre Schwester?“
    Cassandra verschlug es die Sprache angesichts Lady Oakwoods unverhohlener Beleidigungen. Bleich vor Entrüstung erhob sie sich. „Waren womöglich Sie es, die die Gerüchte über Emmas und Edwards heimlichen Aufbruch nach Gretna Green in Umlauf gebracht hat“, schoss sie zurück, „in der Hoffnung, dass wir dann beschämt genug gewesen wären, London für immer zu verlassen und uns von Ihrer Familie fernzuhalten?“
    Die Baroness lächelte schwach, während sie Cassandra hochmütig musterte. „Eines sollten Sie über mich wissen“, sagte sie kalt. „Ich gehöre nicht zu den Leuten, die Gerüchte verbreiten. Und wenn ich handle, dann nicht ohne einen triftigen Grund. Die Lampards sind hoch angesehen und von vornehmer Herkunft wie auch die Familie, aus der ich stamme. Eine Verbindung einzugehen mit Leuten aus bescheidenen bürgerlichen Verhältnissen ziemt sich nicht. Öl und Wasser lassen sich nicht mischen, Miss Greenwood.“
    In diesem Augenblick kehrte der Baron in den Salon zurück und setzte dem unangenehmen Gespräch ein Ende. Ohne es zu ahnen, griff er das Thema noch einmal auf, nur war sein Standpunkt ein anderer.
    „Miss Greenwood, ich würde mich gern bei Ihnen entschuldigen, wenn ich Sie damals in Carlow Park mit einer unüberlegten Äußerung über Ihre Schwester verletzt haben sollte. Glauben Sie mir, es

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