Suesse Hoelle
konnte dieser Anruf wohl gegolten haben?«
»Mistkerl«, sagte Trammell freundlich. »Wohin gehst du?«
»Nach Hause. Zu mir.«
Schwarze Augenbrauen zogen sich fragend hoch.
»Um mir noch ein paar Sachen zu holen«, erklärte Dane aufgeräumt.
»Warum packst du nicht deine Koffer und ziehst bei ihr ein?«
»Das würde ich ja tun, aber ich müsste dann trotzdem jeden Tag noch einmal zu mir gehen, um nach der Post zu sehen, also kann ich mir die Mühe sparen. Die meisten Sachen werden sowieso bald bei ihr sein.«
»All deine anderen Freundinnen sind bei dir eingezogen«, war Trammell aufgefallen.
»Marlie ist anders. Sie fühlt sich nur in ihrem Haus sicher, freiwillig wird sie es nicht verlassen.« Außerdem gefiel ihm der Gedanke nicht, dass Marlie in sein Haus ziehen könnte. Wie Trammell soeben andeutete, hatten in den letzten Jahren mehrere Frauen zeitweise dort gewohnt. Na ja, alles recht und schön, aber am Ende hatten sie ihm nichts mehr bedeutet; zweifellos waren sie ihm nicht so wichtig oder so interessant gewesen wie sein Job. Marlie bildete wirklich eine Ausnahme, sie gehörte nicht zu diesen Frauen, die er irgendwann wieder vergaß.
Der Gedanke an sein Haus machte ihn unruhig. Es hatte ihm bis jetzt immer genügt, aber er war auch nie besonders wählerisch gewesen. Doch plötzlich wollte er alles verändern. »Mein Haus müsste mal verschönert werden«, entschied er plötzlich. »Jetzt wäre die beste Zeit, das zu erledigen.«
»Was willst du denn machen ?«
»Ganz normale Renovierungen. Andere Farben, die Fußböden müssen erneuert werden, und das Bad sieht auch schlimm aus.«
»Verstehe.« Trammells dunkle Augen begannen zu leuchten. Das war etwas, was er schon seit Jahren in Angriff nehmen wollte. »Wie wäre es mit neuen Möbeln, wenn du schon einmal anfängst? Die Sachen, die in deinem Haus stehen, sind doch aus dem vorigen Jahrhundert.«
»Das Haus hat meinen Großeltern gehört. Als sie es mir vererbten, habe ich auch die Möbel geerbt.«
»Das sieht man. Wie wäre es? Möchtest du dich mal anders einrichten?«
Dane dachte nach. Im Gegensatz zu den meisten Polizeibeamten, abgesehen von Trammell, war sein Bankkonto gut gefüllt. Er lebte allein, und sein Geschmack in bezug auf Ernährung, Kleidung und Autos war nicht sehr anspruchsvoll. Wegen des von seinen Großeltern geerbten Hauses brauchte er sich keine Sorgen über monatliche Hypothekenzahlungen zu machen. Er verbrauchte nur etwa die Hälfte seines Einkommens, die andere Hälfte häufte sich schon seit Jahren auf seinem Bankkonto an. Einige Male hatte er daran gedacht, ein Boot zu kaufen, doch wann würde er schon die Zeit haben, es zu benutzen? Abgesehen davon waren ihm keine anderen Möglichkeiten eingefallen, sein Geld auszugeben. Das Haus allerdings benötigte dringend eine Renovierung. Er würde gern Marlie ab und zu mit dorthin nehmen, obwohl er sich nicht vorstellen konnte, dass sie richtig bei ihm lebte. Für sie sollte alles hübsch aussehen. Doch im Augenblick sah es dort leider genauso aus, wie man sich das Heim eines Junggesellen vorstellte, der sich nicht weiter um sein Ambiente kümmerte. Zwar war er kein besonders unordentlicher Mensch, der überall sein Essen und leere Bierbüchsen herumstehen ließ; doch vom Staubwischen und von Neuanschaffungen hielt er so viel wie von Krawatten.
»Okay«, stimmte er Trammell zu. »Auch neue Möbel sind genehmigt.«
Trammell rieb sich die Hände. »Ich werde gleich morgen anfangen.«
Dane warf dem Freund einen scharfen Blick zu. »Was willst du damit sagen, du fängst gleich morgen an? Du wirst in nächster Zeit sehr viel zu tun haben. Ich bestelle die Maler persönlich und die Fußbodenleger und werde mir dann am nächsten Wochenende ein paar Möbel aussuchen.«
»Ganz so läuft es nicht, alter Kumpel. Wir sind uns doch bereits darüber einig, dass dein Geschmack in allen Dingen, außer den Frauen, durch Abwesenheit glänzt. Bei Frauen hast du ein ganz großartiges Gespür. Überlass das andere einfach mir.«
»Den Teufel werde ich tun! Ich kenne dich. Du legst dann einen dieser komischen Teppiche ins Wohnzimmer, der mich ein Vermögen kostet, und ich werde Angst haben, einen Fuß draufzusetzen. Mein Bankkonto ist tabu, alter Kumpel. «
»Ich werde daran denken. Und ich brauche auch keinen Orient-Teppich zu kaufen. Im Gegensatz zu dir besitze ich einen absolut zuverlässigen Geschmack. Es wird ein Haus werden, in dem du dich wohl fühlen kannst, und wird wesentlich
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