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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Schweinehund das Nachthemd zur Wäsche?«
    »Er hat sie vergewaltigt?« fragte Trammell.
    »Darauf würde ich wetten.«
    »Ich habe die Klinge nicht berührt. Vielleicht kann Ivan doch einen Fingerabdruck finden; auch in dem Gästezimmer war leider nichts zu entdecken.«
    Dane hatte wieder eine seiner Vorahnungen, und diese gefiel ihm genauso wenig wie die anderen. »Ich fürchte, wir werden keine einzige Spur ausfindig machen«, meinte er mit ausdrucksloser Stimme.

3
    Es war kein Erinnerungsblitz gewesen.
    Sie wusste es, denn sie hatte den ganzen Tag über Erinnerungsblitze gehabt, beängstigende, wiederkehrende Rückblenden, die sie überwältigt hatten, und sie war schwach und erschöpft gewesen, als die Wirklichkeit wieder einsetzte.
    Marlie kannte die Einzelheiten ihres eigenen, ganz besonderen Alptraumes, sie waren ihr so bekannt wie ihr eigenes Gesicht; doch die Bilder, die den ganzen Tag über ihr Gehirn durchjagten, waren neu für sie, anders. Als sie am vergangenen Nachmittag aus ihrer Benommenheit erwacht war, hatte sie sich an nicht viel mehr erinnern können als an das Auftauchen eines Messers, das zustieß, und sie war noch immer so müde gewesen, dass sie nicht reagieren konnte. Sie war früh ins Bett gegangen und hatte tief und traumlos geschlafen bis beinahe zur Morgendämmerung, als erste Fragmente ihr wieder bewusst wurden.
    Diese Bruchstücke der Erinnerung hatten sie den ganzen Tag beschäftigt, und es war ihr kaum gelungen, sich von dem vorherigen zu erholen, als sich auch schon das nächste, lebhaft und entsetzlich, in ihr Gedächtnis drängte. So war es noch nie zuvor gewesen. Sie hatten sie ausgelaugt, das stimmte, aber bis jetzt war sie immer in der Lage gewesen, sie sich der Reihe nach zu vergegenwärtigen. Diese ständigen Angriffe verwirrten sie, und sie war hilflos vor Müdigkeit. Einige Male war sie versucht gewesen, Dr. Ewell anzurufen und ihm von dieser beängstigenden neuen Entwicklung zu erzählen, doch irgend etwas hatte sie zurückgehalten.
    Eine Frau war ermordet worden. Das stand unumstößlich fest. Der Himmel helfe ihr, aber ihr prophetisches Wissen war zurückgekehrt - doch irgendwie anders, und sie wusste nicht, was sie tun sollte. Die Vision war sehr deutlich gewesen, deutlicher als alles, was sie zuvor erlebt hatte; aber das Opfer entzog sich ihr, und sie vermochte nicht zu sagen, wo es geschehen war. Zuvor hatte sie in der Regel eine Ahnung gehabt, verfügte über irgendwelche Anhaltspunkte der Identität und des Ortes; doch diesmal fehlte das alles. Sie fühlte sich desorientiert, ihr Verstand strengte sich an, ein Signal zu erwischen, doch es gelang ihr nicht. Es war ein Gefühl, als ob eine Kompassnadel sich im Kreise drehte auf der Suche nach dem magnetischen Pol, der nicht vorhanden war.
    Wieder und wieder hatte sie den Mord in inneren Bildern gesehen, und jedesmal waren mehr Einzelheiten hervorgetreten, als würde der Wind Lage um Lage des Nebels vertreiben. Und jedesmal wenn sich die Vision wiederholt hatte und sie erschöpfter war als zuvor, war sie immer mehr außer sich geraten.
    Sie sah das Ganze durch seine Augen.
    Es war sein Verstand gewesen, der von ihrem Besitz ergriffen hatte, die mentale Kraft seiner Wut war durch sechs Jahre des leeren, beglückenden Nichts gedrungen und hatte sie wieder einmal aufgerüttelt, hatte sie zu ganz besonders feinfühliger Wahrnehmung getrieben. Es war nicht so, dass sie das Ziel seines Angriffs gewesen war, nein, sicher nicht. Die enorme Woge an mentaler Energie war ziellos aufgebrochen, ganz unbeabsichtigt, er hatte nicht gewusst, was er damit anrichtete. Normale Menschen konnten sich nie vorstellen, dass es Menschen wie sie mit derart empfindsamem Verstand gab; diese konnten elektrische Signale auffangen, die die Gedanken anderer ausstrahlten, konnten die noch verbleibenden Energiemuster lang vergangener Ereignisse fühlen, ja sogar Dinge, die noch gar nicht geschehen waren, vorhersehen. Das hieß allerdings lediglich, dass der Täter normal war, was seinen Mangel an Empfindsamkeit anbelangte - Marlie hatte schon vor langer Zeit für sich selbst den Unterschied formuliert: Normale Menschen waren diejenigen, die keine mentalen Signale wahrnehmen konnten. Sie selbst jedoch besaß diese Fähigkeit, und das hatte sie für immer von den anderen Leuten abgesondert, bis zu dem Tag vor sechs Jahren, als sie in einem Alptraum gefangen gewesen war, der sie noch immer verfolgte. Und diese Erschütterung hatte bewirkt, dass ihr

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