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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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in seine Schranken zu weisen. Er hatte seine Männlichkeit als Waffe genutzt, weil er wusste, dass jede Frau sich von einem fremden Mann bedroht fühlte, der so direkt vor ihr stand, ganz besonders von einem Mann, der aussah, als wäre er aus massiver Eiche geschnitzt und Nägel zum Frühstück verspeiste. In jedem Film über gute Cops/böse Cops würde er automatisch zu den bösen Cops gehören. Niemand mit auch nur einem Funken Verstand konnte von so einem Exemplar Milde oder Verständnis erwarten.
    Sie war beinahe in Panik geraten, als er so vor ihr aufragte. In Gedanken konnte sie noch immer die Hitze fühlen, die sein Körper ausstrahlte und die den Abstand zwischen ihnen überbrückte. Voller Wut fragte sie sich, ob er das wohl auch gewagt hätte, wenn sie ein Mann wäre. Ihr Instinkt sagte nein. Das war eine Taktik, die Männer nur Frauen gegenüber benutzten, die Bedrohung, sie zu berühren. Eigenartig, dass etwas so Einfaches, so Grundlegendes sie derart aus der Fassung bringen konnte.
    Sie erschauerte. Es wäre ihr ein Tort gewesen, wenn er sie wirklich berührt hätte. Sie wäre davongestürzt wie ein Feldhase.
    Weil es schon so spät war, fiel es ihr schwer, einen Parkplatz vor der Bank zu finden, in der sie arbeitete. Dreimal musste sie um den Block fahren, ehe ein Kunde eine Lücke freimachte, in die sie sich stellen konnte, bevor ein anderer Autofahrer hineinpreschte. Dann saß sie noch ein paar Minuten im Wagen, holte tief Luft und zwang sich zur Ruhe. Beim Anblick des Bankgebäudes schöpfte sie aus seiner Gediegenheit Trost. Sie hatte einen so schönen, sicheren, leidenschaftslosen Job in der Buchhaltung. Mit Absicht hatte sie diesen Posten gewählt, als sie hierhergezogen war. Zahlen bombardierten sie nicht mit Gedanken und Gefühlen, sie verlangten nichts von ihr. Ihre Beschaffenheit änderte sich nicht, eine Null blieb immer eine Null. Alles, was sie tun musste, war, sie in Kolonnen zu bringen, sie in einen Computer einzuspeisen und nach Soll und Haben zu sortieren. Zahlen waren immer ordentlich, nie waren sie unordentlich, so wie Menschen.
    Und es machte sie zufrieden, sich selbst ernähren zu können, obwohl sie wusste, dass sie das gar nicht brauchte. Das kleine Haus, das sie zu einem Heim gemacht hatte, war sofort für sie gekauft worden, als sie sich entschlossen hatte, in Florida zu leben, am anderen Ende des Landes, von Washington aus gesehen. Dr. Ewell hätte es auch so eingerichtet, dass sie monatlich einen Scheck erhalten hätte, hätte sie das gewünscht; doch sie hatte es vorgezogen, endlich auf eigenen Füßen zu stehen, ohne staatliche Unterstützung. Selbst jetzt noch bräuchte sie nur den Telefonhörer aufzunehmen und Dr. Ewell um seine Hilfe zu bitten, sie würde sie sofort bekommen. Auch wenn es nicht sein Fehler gewesen war, wenn eigentlich niemand dafür verantwortlich gewesen war, so war Dr. Ewell noch immer nicht über seine Schuldgefühle hinweggekommen wegen des Ereignisses, das vor sechs Jahren stattgefunden hatte.
    Sie seufzte. Da sie nach Stunden bezahlt wurde, minderte jede Minute, die sie hier herumsaß, ihr Gehalt. Entschlossen fegte sie die ganze Sache samt Kriminalbeamten Hollister beiseite und stieg aus ihrem Wagen.
    »Hey, Schätzchen, hast du schon etwas Interessantes herausgefunden?« Die Kriminalbeamtin Fredericka Brown, die einzig auf den Namen >Freddie< hörte, tätschelte Danes Kopf, als sie hinter seinem Stuhl vorbeiging. Sie war groß und schlank, eine liebenswert offene Frau mit einem immer fröhlichen und lustigen Gesichtsausdruck, der ihren Mitmenschen stets ein Lächeln abnötigte. Sie war glücklich verheiratet mit einem Football-Trainer der High-School, einem Hünen, der aussah, als würde er jeden in der Luft zerreißen, der seiner Gattin Ärger machte. Freddie behandelte all die anderen Kriminalbeamten, als seien es Jugendliche im Team ihres Mannes, mit einer verwirrenden Mischung aus leichtem Flirt und Mütterlichkeit.
    Dane schaute klagend zu ihr auf. »Das hätte eigentlich dein Fall werden sollen. Wir hatten ein freies Wochenende, verdammt.«
    »Tut mir leid«, versicherte sie ihm fröhlich und lächelte Trammell zu, der schon den ganzen Morgen über den Telefonhörer ans Ohr geklemmt hatte.
    »Was macht der Zahn?« fragte Dane.
    »Besser. Ich bin randvoll mit Antibiotika und Schmerzmitteln, und das ist kein Scherz. Es war ein Abszess, deshalb muss ich jetzt auch noch eine Wurzelbehandlung über mich ergehen lassen.«
    »Das ist hart.« Sein

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