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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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geführt, dessen war er ziemlich sicher. Also musste der Mörder-jemand sein, der ihr nahestand, den sie kannte. Ein Bruder vielleicht oder ein Freund. Jemand, mit dem sie vertraut genug war, um einen feigen Mord mit ihm zu teilen. Er stellte sich vor, wie sie im Bett lag mit diesem Kerl, der Mrs. Vinick erstochen hatte, und sein Magen hob sich.
    Sie hatte einen Fehler gemacht, als sie sich mit ihrem Wissen vor ihm brüstete. Sie war der rote Faden, der ihn zu dem Mörder führen würde, und er würde keine Ruhe geben, bis er ihn gefunden hatte.
    Er stand auf und griff nach seiner Jacke. »Lass uns gehen«, sagte er zu Trammell.
    »Hast du dabei an einen bestimmten Ort gedacht?«
    »Ich möchte mich mit den Nachbarn von Miss Keen unterhalten. Wir müssen herausfinden, ob sie einen Freund hat.«
    Sie hatte keinen Freund. Die Nachbarn zu ihrer Linken, Rentner aus Ohio, waren sich da ganz sicher. Bill und Lou, wie sie sich ihnen vorstellten, beschrieben Marlie als ruhig, die freundlich und immer hilfsbereit Post und Zeitung für sie entgegennahm, wenn sie ihre Tochter in Massillon besuchten. Dann fütterte sie sogar ihre Katze. Nicht viele Nachbarn waren so entgegenkommend.
    »Können Sie feststellen, wann jemand das Haus betritt oder verlässt? Bekommt sie oft Besuch?«
    »Nicht, soweit ich es beurteilen würde. Aber natürlich sitzen wir nicht die ganze Zeit am Fenster«, erklärte Lou mit der entrüsteten Rechtschaffenheit eines Menschen, der eben nichts anderes tat. »Nein, ich glaube, ich habe noch nie Besuch bei Marlie gesehen. Du etwa, Bill?«
    Bill kratzte sich am Kinn. »Kann mich nicht erinnern - wirklich die perfekte Nachbarin! Sie spricht immer mit uns, wenn wir sie sehen und rümpft nicht die Nase, wie einige es tun. Außerdem pflegt sie ihren Garten.«
    Dane runzelte die Stirn und kritzelte etwas in das kleine Notizbuch, das jeder Polizeibeamte bei sich trägt. »Überhaupt keine Leute?« fragte er noch einmal. »Nie?«
    Lou und Bill sahen einander an, zuckten dann hilflos mit den Schultern und schüttelten beide den Kopf.
    »Keine Familie? Brüder, Schwestern?«
    Abermals verneinten sie.
    »Freundinnen?« brummte Dane.
    »Keine«, antwortete Lou ein wenig spitz. »Niemand. Sie macht sogar die Gartenarbeit allein, anstatt dafür einen Jungen aus der Nachbarschaft zu bezahlen. Ich habe noch nie jemanden dort drüben gesehen, außer dem Briefträger.«
    Also wieder keine Spur. Dane war offensichtlich verwirrt. Er blickte zu Trammell und bemerkte, dass dieser auch die Stirn gerunzelt hatte. Das bedeutete, dass sein Partner genauso überrascht war wie er selbst. Männer galten schon mal als Einzelgänger, doch bei Frauen war das sehr selten. Er versuchte es andersherum. »Geht sie denn oft aus?«
    »Nein, nicht sehr oft. Manchmal geht sie ins Kino, glaube ich. Eigentlich kann ich aber nicht glauben, dass sie in Schwierigkeiten steckt. Als Bill sich vor zwei Jahren das Bein gebrochen hat, ist sie immer bei ihm geblieben, wenn ich aus dem Haus gehen musste« Lou warf ihm einen bösen Blick zu. Dane bemerkte, dass nur er sie verstimmte, Trammell genoss das übliche Wohlwollen.
    Er klappte sein Notizbuch zu. »Danke für Ihre Hilfe.« Aber eine große Hilfe waren sie gar nicht gewesen.
    Die Nachbarn zur Rechten äußerten sich in der gleichen Weise; allerdings hatte die Hausfrau zwei quengelnde Rangen, die ihr am Rockzipfel hingen, deshalb hatte sie nicht viel Gelegenheit, sich um das Kommen und Gehen im Nachbarhaus zu kümmern. Aber nein, ihr war noch nie bei Marlie Besuch aufgefallen.
    Dane und Trammell gingen zurück zu ihrem Wagen und stiegen ein. Schweigend saßen sie nebeneinander und starrten auf das Haus 2411 in der Hazelwood Straße. Es war ein ordentlicher kleiner Bungalow, ein typischer Bau aus den fünfziger Jahren, der jedoch in kühlen, sandfarbenen Farben gestrichen war. Nur Frauen und Schwule kannten die Namen dieser Farben, die man auch als Eiscreme-Töne bezeichnete. Auf der Veranda vor dem Haus hingen Töpfe mit Pflanzen und einigen rosafarbenen Blumen. Also, was hatten sie nun herausgefunden? Dass ihre Tatverdächtige ein Leben führte wie eine Nonne?
    »Der laute Knall, den wir soeben vernahmen, das waren wir, als wir an die Wand geprallt sind«, meinte Trammell schließlich.
    Dane verzog das Gesicht, leider entsprach das den Tatsachen. Er war frustriert und wütend, doch unterschwellig fühlte er eine Art... Erleichterung? Verdammt, was war nur los mit ihm? Wie konnte es ihm recht sein, dass

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