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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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Eigentlich habe ich es auch gar nicht gesehen. Er hat es nur gedacht .«
    »Das ist eine große Hilfe«, murmelte Dane.
    »Was hast du denn erwartet?« fuhr sie ihn an. »Vielleicht, dass er denken würde, jetzt breche ich in das Haus Nummer soundso in der Straße Nummer soundso ein, vergewaltige Jane Doe und bringe sie dann um? Niemand denkt so etwas, alles geht viel automatischer und unterbewusster vor sich. Und ich besitze durchaus keine telepathischen Fähigkeiten.«
    »Aber wie bist du dann auf die Zypresse gekommen?«
    »Ich weiß es nicht. Es war einfach so ein Eindruck. Dieser Kerl sendet unglaublich starke Signale aus«, fuhr sie erläuternd fort. »Es ist so, als wäre es eine Radiostation mit einer außerordentlichen Reichweite, die all die anderen Signale überlagert.«
    »Können Sie ihn erreichen?« mischte sich Trammell ein, seine Augen leuchteten interessiert auf.
    »Ich kann im Augenblick gar nichts empfangen, bin zu müde. Und wahrscheinlich kommen jetzt keine Wellen mehr von ihm.«
    »Das musst du mir erklären«, meinte Dane.
    Sie warf ihm einen schnellen Blick zu, sah dann aber wieder weg. Seine Aufmerksamkeit war so wahrhaftig, dass sie es kaum ertragen konnte, die Verlockung, die sie dabei fühlte, war riesengroß, und sie fürchtete sich nachzugeben.
    »Seine mentale Kraft baut sich auf, sie wird stärker und stärker, je näher er dem Mord kommt. Wahrscheinlich kann er den Grad der Wut nicht für sehr lange aufrechterhalten, denn wenn es so wäre, würde er nicht normal funktionieren. Also ist die einzige Zeit, wo seine mentale Kraft stark genug ist, mich zu erreichen, nur vor und während dem Mord, wenn er sich in Hochform befindet. Gleich danach verliere ich ihn, ich weiß nicht einmal, wann und wie er wieder verschwindet.«
    »Das erklärt auch die Sache mit den Fingern«, meinte Dane an Trammell gewandt, und der nickte.
    »Finger?«
    »Hat Mrs. Vinick ihn gekratzt?« fragte Dane und ging gar nicht auf ihre erstaunte Frage ein.
    Ihre Augen wurden wieder ausdruckslos, während sie in sich hineinsah. »Ich bin nicht sicher. Sie hat versucht, sich zu wehren, hat gegen ihn angekämpft. Es ist möglich, aber ich weiß es nicht genau; er hätte es wahrscheinlich auch gar nicht bemerkt.«
    Dann hat er es zweifellos erst später getan, dachte Dane. Deshalb wusste Marlie auch nicht, was mit Mrs. Vinicks Fingern geschehen war. Der Mörder war ganz ruhig und distanziert vorgegangen, denn er hatte die Kratzer erst bemerkt, als die Raserei des Tötens vorüber war. Die abgeschnittenen Finger waren auch der Presse nicht mitgeteilt worden, und er hatte keinesfalls die Absicht, Marlie davon zu erzählen. Sie hatte schon genug zu tragen, genug blutrünstige Details für langwährende Alpträume - er wollte es nicht noch schlimmer machen.
    »Du hast gesagt, du konntest ihn fühlen, vor ein paar Tagen.«
    »Es war kein klares Bild, eigentlich war es überhaupt kein Bild. Gefühlsmäßig spürte ich etwas Böses, eine Bedrohung. Wahrscheinlich hat er sie da beobachtet«, meinte sie und ihre Stimme verebbte, als ihr klarwurde, dass es genau das gewesen sein musste Er hatte seine Wut unter Kontrolle gehalten, doch der Hass und die Verachtung waren an die Oberfläche gekommen, und das hatte sie mitgekriegt.
    Wieder wurde sie entsetzlich müde, und ihre Augen schlossen sich ganz von selbst. Am liebsten hätte sie sich irgendwo zusammengerollt und geschlafen. Sie wollte sich verlieren in der Sicherheit von Danes starken Armen. Sie wollte alles und nichts, war allerdings außerstande, eine Entscheidung zu treffen.
    Aber dann fühlte sie schon Danes Hände, stark und sicher, er legte sie sanft in die Kissen zurück und zog die Decke über sie. »Schlaf«, sagte er, und seine tiefe Stimme hüllte sie ein. »Ich bleibe bei dir.«
    Sie holte noch einmal tief Luft, dann versank sie ins Nichts.
    Trammells schmales Gesicht blickte ernst, als er sie beobachtete. »Sie ist hilflos«, befand er. »Ist das immer so ?«
    »Ja. Jetzt hat sie sich schon ein wenig erholt. Gestern Nacht war es schlimmer und heute morgen auch.«
    »Dann hoffe ich nur, der Mörder erfährt nie etwas von ihr, denn sie ist ihm gegenüber viel zu verletzlich. Wenn seine mentale Energie so stark ist, dass sie die ihre selbst aus der Entfernung blockieren kann, dann stell dir doch nur einmal vor, was geschehen würde, wenn er hinter ihr her wäre. Er würde auf sie losgehen, und sie könnte sich überhaupt nicht verteidigen gegen ihn.«
    »Er wird nicht

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