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Suesse Hoelle

Suesse Hoelle

Titel: Suesse Hoelle Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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erlaubte sich jedoch nicht das Wildern, verheiratete Frauen waren für ihn tabu. Der zweiten Möglichkeit nach gehörte die Dame zur Polizei. Das ergab einen Sinn, es passte Sofort defilierten vor seinem inneren Auge Gesichter und Namen vorbei; er versuchte, sie mit der Stimme, die er gestern Abend am Telefon gehört hatte, in Verbindung zu bringen. Alles passte plötzlich zusammen wie die drei Kirschen zum Land der aufgehenden Sonne. Aschblondes Haar, streng zurückgekämmt, damit es unter die Polizeimütze passte, ein etwas herbes Gesicht, ruhige braune Augen. Nicht besonders hübsch, aber unergründlich. Es würde ihr nicht gefallen, Thema der ungezügelten Scherze im Gemeinschaftsraum zu werden, und sie war auch keine Frau, die mit sich spaßen ließ. »Grace Roeg«, sagte er.
    »Verdammt!« Trammell ließ seine Seite der Tür mit einem dumpfen Poltern auf die Veranda fallen und starrte ihn an.
    Dane setzte seine Seite behutsamer ab. »Ich bin eben gut«, meinte er und zuckte mit den Schultern. »Was soll ich sagen?«
    »Nichts. Sorge dafür, dass du absolut dein Maul hältst.«
    »Kein Problem, aber du steckst bei mir wirklich tief in der Kreide. Jetzt gibt es schon zwei Geheimnisse von dir, die ich hüten muss«
    »Himmel. Also gut. Wenn du das unüberwindliche Bedürfnis verspürst, etwas ausplaudern zu müssen, wenn du dem Druck nicht mehr standhalten kannst, dann kannst du ihnen das Geheimnis von dem Bier erzählen. Damit kann ich leben. Aber lass Grace aus dem Spiel.«
    »Wie ich schon sagte, kein Problem. Ich mag sie, sie ist eine gute Polizistin. Dich würde ich vielleicht verraten, aber sie möchte ich auf keinen Fall in Verlegenheit bringen. Bloß pass auf, Kumpel. Du könntest die größten Schwierigkeiten bekommen. Du stehst im Rang höher als sie.«
    »Hier geht es nicht um sexuelle Belästigung.«
    »Für dich vielleicht nicht, aber für sie, die Bürokraten könnten es immerhin so sehen.« Auch wenn seine Sorge wirklich begründet war, so empfand Dane doch äußerste Genugtuung. Trammell starrte ihn an, seine schwarzen Augen glühten wie Kohlen. Es war nett, ihm nun auch eins auswischen zu können, nachdem er sich insgeheim lustig gemacht hatte über Danes missliche Lage mit Marlie. »Wie lange geht denn das schon?«
    Noch nicht so lange, würde er wetten. Er hätte es sicher bemerkt.
    »Ein paar Tage«, gestand Trammell ihm brummend. »Du gehst aber ordentlich ran, Partner.«
    Trammell wollte etwas sagen, schloss dann aber seinen Mund wieder. »Ich nicht«, brachte er schließlich hervor.
    Dane begann zu lachen, als er die Hilflosigkeit in Trammells Stimme hörte. Er wusste genau, wie er sich im Augenblick fühlte. »Wieder beißt ein guter Mann ins Gras.«
    »Nein! So ernst ist es mir nicht.«
    »Genau, daran musst du immer denken, Kumpel. Das hält dich vielleicht davon ab, auf dem Weg zur Kirche in Panik zu geraten.«
    »Verdammt, soweit ist es noch längst nicht. Es ist...«
    »Nur eine Affäre?« fragte Dane mit hochgezogenen Brauen. »Ein Späßchen im Bett? Es bedeutet dir nichts?«
    Trammell sah erstaunlich in die Enge getrieben aus. »Nein, es ist ... ach, Shit. Aber keine Hochzeitsglocken. Ich möchte nicht heiraten. Das wäre wirklich das allerletzte, mich in eine Ehe zu stürzen ...«
    »Okay, ich glaube dir. Aber ich wäre wirklich sehr beleidigt, wenn ich nicht Trauzeuge sein dürfte.« Lächelnd hörte er sich Trammells unflätigen Fluch an, dann ging er ins Haus, um nach einem Schraubenzieher zu suchen, und Trammell folgte ihm. Marlie lag zusammengerollt auf der Couch und schlief. Dane blieb stehen und betrachtete sie, dann legte er ihr eine Decke über die Beine. Sie sah so klein und hilflos aus, während ihr Geist versuchte, sich von der tiefen Erschöpfung zu erholen.
    Trammell hatte Danes Gesicht beobachtet und nicht auf Marlie gesehen. »Dich hat es aber schlimm erwischt, Partner«, sagte er leise.
    »Ja«, murmelte Dane. »Das hat es.« Es war so schlimm, dass er sich nie wieder davon erholen würde.
    »Und ich dachte schon, es sei ganz einfach ein Fall von Chemie, aber es ist viel mehr als das.«
    »Ich fürchte ja.«
    »Läuten denn für dich die Hochzeitsglocken?«
    »Vielleicht.« Er verzog das Gesicht. »Aber ich bin noch immer nicht gerade Marlies Favorit, daran muss ich erst arbeiten. Und wir haben vor allem einen Mörder aufzuspüren.«
    Er ging in die Küche und suchte in den Schränken nach einem Allzweckbehälter. In allen Küchen gab es, seiner Erfahrung nach,

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