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Sueße Rache & suendige Kuesse

Sueße Rache & suendige Kuesse

Titel: Sueße Rache & suendige Kuesse Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Katherine Garbera
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verharren, wollte jeden Zentimeter ihres Körpers erkunden, bis er sie besser kannte als sich selbst.
    Wenn sie ihm vertraute, dann würde er sein Möglichstes tun, sich dieses Vertrauen so lange wie möglich als würdig zu erweisen. Doch er kannte sich gut genug, um zu wissen, dass er sie wohl irgendwann enttäuschen würde. So war es in seinen vergangenen Beziehungen schließlich immer gewesen. Aber zum ersten Mal wollte er das verhindern. Er wollte ein Mann sein, zu dem sie aufschauen konnte.
    „Danke“, sagte sie. „Das war köstlich.“
    „Es war köstlich, dir zuzuschauen“, meinte er lächelnd, bevor er die Gabel hinlegte und die Rechnung verlangte.
    Steven war es nicht bewusst gewesen, dass er, wenn er sich auf eine Beziehung einließ, nicht nur seine Partnerin – und ihre Stärken und Schwächen – besser kennenlernte, sondern auch sich selbst.
    Mit ihren großen Augen und den vollen Lippen hatte Ainsley ihn in ihr Netz gelockt. Einerseits hätte Steven nichts dagegen, dort für immer zu bleiben. Andererseits wusste er, dass emotionale Abhängigkeit eine gefährliche Schwäche war. Kleine Schwächen formten einen Charakter, aber größere, so wie das Verlangen, das er nach Ainsley verspürte, waren etwas, was ihm womöglich den Sieg in dem Wettstreit mit Henry und Geoff kosten konnte.
    Ainsley stellte eine Gefahr dar. Man sah es ihr nicht an, doch es war so. Sie brachte Steven dazu, sich nach Dingen zu sehnen, die nichts mit der Arbeit zu tun hatten. Sie weckte in ihm den Wunsch, abends gemütlich zusammen mit ihr vorm Kamin zu sitzen, statt zu arbeiten.
    Sie weckte in ihm den Wunsch nach einer gemeinsamen Zukunft und vielleicht sogar Kindern. Und das war eine sehr beängstigende Vorstellung. Vater zu sein und gleichzeitig erfolgreicher Geschäftsmann, das passte einfach nicht zusammen.

8. KAPITEL
    Es war wie ein Déjà-vu-Erlebnis, als Ainsley jetzt wieder mit Steven im Wagen vor ihrer Haustür saß. Wie schon beim ersten Mal war ihre Gefühlswelt völlig durcheinander, und sie wusste nicht, was sie sagen oder tun sollte. Wie so oft in ihrem Privatleben hatte sie das Gefühl, nicht alles unter Kontrolle zu haben. Sie begehrte Steven, und dieses Verlangen beherrschte sie.
    Sie wäre gern witzig und charmant – so wie Rosalind Russell in dem Film Sein Mädchen für besondere Fälle . Doch sie hatte Angst, unsicher und unbeholfen zu klingen.
    Steven schaltete den Motor aus und drehte sich zu ihr herum. Das schwache Licht einer Straßenlaterne erhellte einen Teil seines Gesichtes, während der andere Teil im Schatten verborgen blieb. Noch immer stellte Steven für Ainsley ein Rätsel dar. Selbst nach all den Artikeln, die sie über ihn gelesen hatte, konnte sie nicht sagen, wer er wirklich war.
    „Lad mich zu dir nach oben ein“, sagte er schließlich.
    Das hatte sie vorgehabt, aber warum musste alles, was er sagte, wie ein Befehl klingen? „Warum bist du so herrschsüchtig?“
    „Weil Männer, die es nicht sind, nicht das bekommen, was sie wollen.“
    „Und was willst du?“
    „Weißt du das nicht?“
    Natürlich wusste sie es. So naiv war sie nun auch wieder nicht. Aber es laut auszusprechen würde es irgendwie zu real machen, und Ainsley war sich nicht sicher, ob sie das wollte. „Mit zu mir kommen.“
    „Genau.“
    „Möchtest du etwas trinken?“
    „Du?“
    „Ich glaube, ich könnte einen Drink gebrauchen. Du machst mich ganz kribbelig.“
    „Tue ich das? Ich finde, das ist gut“, stellte er fest.
    „Wieso?“
    „Weil du bei mir dasselbe anrichtest“, gestand er und strich zärtlich mit der Fingerspitze über ihre Wange.
    „Oh.“
    „Oh?“ Er beugte sich zu ihr. „Weißt du, dass du einen Mund hast, wie geschaffen zum Küssen?“
    Sanft strich er mit seinen Lippen über ihre. Dieser Kuss war so ganz anders als der in der Kathedrale – der war fordernd und ungestüm gewesen. Dieser war zärtlich und auf sanfte Art verführerisch. Steven küsste sie, als hätte er alle Zeit der Welt. Aber sie hatten ja auch noch die ganze Nacht vor sich.
    Langsam löste er sich von ihr, öffnete die Tür und kam um den Wagen herum, um Ainsley herauszuhelfen. Als sie diesmal vor ihrer Haustür standen, ließ Ainsley die Schlüssel nicht fallen. Sie war überhaupt nicht nervös.
    Eine seltsame Ruhe hatte sich über sie gelegt, als Steven sie so sanft geküsst hatte. Er war nicht länger ein Fantasiebild, von dem sie besessen war, sondern ein Mann, den sie während der letzten Wochen besser

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