Sueße Rache & suendige Kuesse
kennengelernt hatte.
In ihrem Wohnzimmer brannte eine kleine Lampe und warf ihren warmen, einladenden Schein in den Flur, als sie eintraten. Steven schloss die Tür hinter ihnen, während Ainsley voranging. Fast hätte sie wie immer ihre Schuhe im Gehen abgestreift, doch im letzten Moment fiel ihr ein, dass sie einen Gast hatte und dass ihre Mutter sie immer gewarnt hatte: Männer mochten keine unordentlichen Frauen.
„Was möchtest du?“
„Dich“, erwiderte er prompt.
Als Steven sie an sich zog, schlang Ainsley die Arme um seine Taille und legte den Kopf auf seine Brust. Sie vermutete, dass er sich von dieser Umarmung mehr versprach, doch im Augenblick war sie zu nichts anderem in der Lage. Das Gefühl, ihn unter ihrer Wange zu spüren, wirkte beruhigend. Genauso wie seine Arme um ihre Taille und sein Duft, den sie mit jedem Atemzug einsog.
Sie war es leid, sich all das vorzuenthalten, was sie begehrte. Es war eine Sache, einem Dessert zu widerstehen, aber etwas ganz anderes, sich der Chance zu berauben, mit Steven zusammen zu sein. Seit ihrer ersten Verabredung hatte sie jede Nacht von ihm geträumt.
Sanft streichelte er ihren Rücken. Anfangs war es eine beruhigende Geste, doch dann knisterte es auf einmal zwischen ihnen, und er begann, sie nach allen Regeln der Kunst zu verführen.
Ainsley neigte den Kopf zur Seite, und Steven küsste erst ihre Stirn, bevor er mit den Lippen über ihr Gesicht glitt. Er berührte sie mit so federleichten Küssen, dass sie fast das Gefühl hatte, sie würde es sich nur einbilden.
Er strich mit der Zunge um ihre Ohrmuschel, und eine Hitzewelle durchströmte Ainsley. Ihre Brustspitzen wurden hart, und ihre Brüste fühlten sich auf einmal viel voller an. Erregt drängte sie sich an ihn.
„Erinnerst du dich noch daran, als ich dich in meinem Wagen geküsst habe?“, fragte er heiser, und sein warmer Atem streifte ihr Ohr.
Sie erschauerte wohlig bei der Erinnerung an diesen Kuss und daran, was er in ihr angerichtet hatte. „Ja“, flüsterte sie.
„Ich werde dich wieder so küssen, aber dieses Mal werde ich erst aufhören, wenn ich tief in dir bin.“
Ihr Körper kribbelte vor Aufregung, und sie spürte die Hitze zwischen ihren Oberschenkeln. Sie drehte sich ein wenig, um ihn anschauen zu können. „Ja“, flüsterte sie atemlos. „Das ist genau das, was ich mir wünsche, Steven.“
Ainsley war bewusst, dass Steven ihr keine Versprechungen machen konnte. Selbst wenn er es versuchen sollte, würde sie ihm wohl nicht glauben können. Sie vertraute ihm, weil er nichts versprach, was er ohnehin nicht einhalten konnte. Und das würde sie auch nicht von ihm verlangen. In dieser einen Nacht genügte es ihr, in seinen Armen zu liegen. Über die Zukunft brauchte sie heute nicht nachzudenken. An die ewige Liebe glaubte sie sowieso nicht.
„Möchtest du etwas trinken?“, fragte sie, weil sie nicht sicher war, wie es weitergehen sollte.
„Nein. Ich will nichts weiter als dich. Aber wenn dich ein Drink entspannt, dann nehme ich auch einen.“
Sie zögerte und wünschte, sie brächte den Mut auf, Steven einfach an die Hand zu nehmen und in ihr Schlafzimmer zu führen. Doch bevor es so weit war, brauchte sie definitiv etwas zu trinken. Sie löste sich von ihm. „Wie wäre es mit Wein?“
„Okay“, stimmte er zu.
Ainsley ging in die Küche und holte eine Flasche Wein aus dem Kühlschrank. Am liebsten trank sie Weißwein und hoffte, dass auch Steven Pinot Grigio mochte.
Sie hörte ihn im Wohnzimmer hin und her gehen, und dann erklang plötzlich die Stimme von Otis Redding – eine ihrer Lieblings-CDs. Ainsley war überrascht, weil Steven sie ausgewählt hatte. Doch die Musik half ihr, sich weiter zu entspannen.
Nachdem sie zwei Gläser Wein eingeschenkt und noch mal tief durchgeatmet hatte, kehrte sie ins Wohnzimmer zurück. Alles wäre so viel einfacher, wenn Steven einfach nur ein Mann wäre. Stattdessen war er der Mann. O mein Gott, dachte sie. Er war der Einzige, den sie wollte. Und daher war diese Nacht so wichtig. Einen ersten Kuss bekam man nur einmal – und das war ein Kuss gewesen, an den sie sich immer erinnern würde. Die erste gemeinsame Nacht, wenn sich zwei Körper das erste Mal vereinigten, war genauso bedeutsam. Sie wollte, dass es perfekt wurde.
Steven wusste, er brauchte Ainsley nur leidenschaftlich zu küssen, und sie würde ihre Schüchternheit überwinden und willig mit ihm ins Bett taumeln. Doch er wollte, dass sie es aus freien Stücken tat
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