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Süsse Sehnsucht Tod

Süsse Sehnsucht Tod

Titel: Süsse Sehnsucht Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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alles, aber auch ich möchte es euch nicht zu leichtmachen. Geht auf das Fenster zu. Lauft direkt hin, aber berührt das Kreuz nicht…«
    Laut genug hatte ich gesprochen. Sie mußten mich verstanden haben.
    Ich hoffte auch, daß sie alles begriffen hatten. Sehr langsam und nicht überhastet drückte ich mich wieder in die Höhe, wobei ich die Gruppe nicht aus den Augen ließ.
    Noch zögerten sie.
    Ich konnte mir die Zeit nehmen und das Kreuz anschauen. Es funkte an den verschiedenen Stellen auf, denn es reagierte auf die fremde Magie, die sich in diesem Haus ausgebreitet hatte. Sie steckte überall. Nicht nur in den Menschen, auch in den Wänden. Die andere Kraft hatte sie äußerlich nicht verändert, nur innerlich und auf dem Weg einer langen, unsichtbaren Brücke von Welt zu Welt.
    Ich stand wieder.
    »Warum geht ihr nicht?« fragte sie. »Keiner von uns wird euch aufhalten. Das Fenster ist offen. Geht hin und stürzt euch hinaus. Das Jenseits wartet. Dort liegt euer Glück. Dort könntet ihr ein Leben in der Existenz weiterführen, nach der ihr euch gesehnt habt. Ich will eurem Glück nicht im Wege stehen.«
    Der Waldschrat machte den Anfang. Er ging einen kleinen Schritt vor, aber er zuckte auch wieder zurück. »Nimm es weg!« forderte er mich auf. »Nimm das Kreuz weg!«
    »Nein, es bleibt liegen. Das ist die Bedingung, Patterson«, erklärte Suko.
    Patterson zögerte. Wir sahen ihm an, wie stark er nach einem Ausweg suchte. Er hatte vor, etwas zu sagen, aber er konnte es nicht. Die Worte wollten ihm einfach nicht über die Lippen dringen.
    Dafür meldete sich aus dem Hintergrund eine Stimme. Was die Frau sagte, war gar nicht so verkehrt. »Wir hassen das Kreuz. Wir werden nicht an ihm vorbeigehen. Wir suchen uns ein anderes Zimmer. Das werden wir nehmen. Da gehen wir hin. Wir…«
    »Ja!« schrie auch Patterson, »Ja…«
    »Sieht nicht gut aus, John«, sagte Suko.
    »Ich weiß«, erwiderte ich. Blitzschnell bückte ich mich, hob das Kreuz auf und sah gar nicht ein, mir die Felle wegschwimmen zu lassen. Da mußten schon andere kommen.
    Ich zeigte ihnen das Kreuz. Noch schauten sie mich an, und so griff ich zum stärksten Mittel.
    Ich sprach die Formel aus. »Terra pestem teneto – Salus hic maneto!«
    Und das Kreuz entfaltete seine Macht!
    ***
    Die Kante der Couch war da. Für einen Moment krallte sich Iris Cramer noch daran fest. Aber sie hatte zu spät danach gegriffen, denn sie war schon zu stark in der Bewegung gewesen, konnte sich nicht mehr halten, glitt von der Couch ab und schlug auf dem Boden auf. Der Teppich dämpfte zwar den Aufprall, aber das Gesicht bekam trotzdem etwas mit.
    Iris spürte einen stechenden Schmerz in der Nase, aus der das Blut rann.
    Das stand in keinem Vergleich zu dem Schmerz, der durch ihr angeschossenes Bein fuhr. Dort, wo die Kugel sie erwischt hatte, war die Umgebung hart und taub geworden, aber andere Nervenbahnen leiteten den Schmerz weiter. Sie jagten ihn sogar hoch bis in die Hüfte und von dort noch weiter.
    Sie keuchte. Sie schrie wehleidig auf. Tränen konnte Iris nicht mehr zurückhalten, aber sie dachte nicht daran, aufzugeben, die Rufe der Geister waren einfach stärker.
    Stimmen tobten durch ihren Kopf. Es waren zwei. Einmal hatte sich Eddy gemeldet, zum anderen hatte es auch Mandy Alwood geschafft, mit ihr Kontakt aufzunehmen.
    So tobten die beiden Stimmen durch ihren Kopf, aber sie redeten synchron und machten ihr Mut.
    »Du schaffst es, Iris. Du mußt zu uns kommen. Das Fenster ist nah. Geh hin und öffne es. Beuge dich vor, laß dich fallen. Hinein in die Leere, bis du unsere Welt erreichst. Hast du gehört? Tu es bitte. Mach es endlich, Iris!«
    »Ja, ja, ja«, schrie und lachte sie zugleich. »Ich will zu euch. Ich werde zu euch kommen.« Sie hatte sich während der Worte schon aufgestützt und nickte auch einige Male, bevor sie eine Hand vom Boden löste und die Kante der Couch umklammerte. Ihr Atem glich eher einem Pfeifen.
    Ihr Körper war naß durch den Schweiß der Anstrengung, aber sie schlug sich durch. Sie gab nicht auf. Und die andere Seite stand ihr bei, denn sie schickte ihr die entsprechenden Befehle, und Iris merkte, wie immer mehr Energie in ihr zurückkehrte.
    Sie kniete bereits.
    Ein erster Erfolg, der sie lächeln ließ.
    Der Couchrand diente weiterhin als Stütze, und so machte sie weiter.
    Höher, immer höher. Ihr Gesicht zeigte einen fremden Ausdruck durch die große Anstrengung. In den Augen schimmerte das Wasser, und erste Tränen

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