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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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Zügen. Sie hatte zugesehen, wie Edwards Schwester nackt
    über die Wiesen gerannt war und beinahe von den Klippen gestürzt wäre, und Edward
    hatte ihr nichts gesagt. Dieser Mistkerl! Sie leerte das Glas. So. Jetzt fühlte sie sich
    besser. Sie stellte das Glas neben jenes von Melinda, verfehlte die Nische um einige
    Millimeter und sah erschrocken zu Boden, als es dort zerschellte.
    „Sie sind wirklich ein ganz besonders reizender junger Mann.“ Die flüsternde Stimme
    lenkte Sophie von den Scherben ab. Melindas Hand glitt über Sophies Schultern,
    weiter hinab, über ihre Brust, ihre Finger spielten mit den Rüschen ihres Hemdes, mit
    der Halsschleife. Dann packten die schlanken Finger die Schleife und zogen Sophie
    sanft, aber unwiderstehlich näher. „Ich denke, Sie haben sich einen Kuss verdient,
    mein lieber Junge.“
    „Ich bin kein …“, keuchte Sophie entsetzt. „Ich bin …“ Aber da lagen Melindas
    Lippen schon auf ihren. Ganz zart und weich. Ihr Parfüm hüllte Sophie ein. Sie hielt
    halb vor Schreck, halb vor Hilflosigkeit still.
    Lady Melinda löste sich verwundert lächelnd von ihr. Ihre Zungenspitze fuhr
    genießerisch über ihre eigenen Lippen. „Wie süß du schmeckst.“ Ihr Finger glitt über
    Sophies volle Unterlippe, strich dann über die Oberlippe. „Rasierst du dich denn
    schon, mein Junge?“
    „Nein!“ Sophie wollte sich losmachen, aber da war Lady Melindas Hand auf ihrem
    Nacken und hielt sie fest. „Ich habe noch nie einen so jungen Mann geküsst“, hauchte
    sie an Sophies Lippen.
    „Jetzt aber genauso wenig“, ächzte Sophie und versuchte den Kopf wegzudrehen.
    „Ich bin nämlich kein …“
    Melindas schöner Mund erstickte den Rest des Satzes. Dieses Mal mit mehr Druck.
    Weich und voll pressten sich die Lippen auf Sophies, schwelgten in deren Weichheit
    und Fülle, eine Zungenspitze berührte sie. Sophie murmelte einen hilflosen
    Widerspruch, der von den Lippen der anderen Frau abgefangen wurde. Melindas
    andere Hand streichelte über Sophies Arm, die Schulter, fuhr unter die Jacke und blieb
    auf Sophies Brust ruhen. Zuerst mit sicherem, verführerischem Druck, aber dann
    begannen die Finger ungläubig zu tasten, als wollten sie die ungewöhnliche Weichheit
    dieser Männerbrust erproben. Schließlich passierte zwei, drei Sekunden gar nichts, und
    endlich ließ Melinda Sophie mit einem kleinen Aufschrei los und trat zwei hastige
    Schritte zurück. Sie legte erschrocken die Hand auf den Mund und sah Sophie mit
    großen Augen an.

    „Mein Gott! Ein Mädchen!“
    „Nicht nur das!“ Sophie rückte die Perücke zurecht, die unter Melindas
    leidenschaftlichem Kuss verrutscht war. „Ich bin außerdem auch Ihre Schwägerin.“
    „Meine …“ Melinda schloss die Augen. Sie rang nach Atem. „Dieser Schuft! Dieser
    elende Schuft! Dieser …“ Sie verstummte und presste die Lippen aufeinander.
    „Er wusste es ja nicht“, sagte Sophie, die annahm, dass Melinda von Jonathan
    Hendricks sprach.
    Melinda lachte nur kurz und spöttisch auf. Ihre Augen funkelten zornig. „So ist das
    also. Meine Schwägerin. Und was macht Edwards Frau hier? Oder war das mit ihm
    ausgemacht? Hat er Sie hierher bestellt?“
    „Selbstverständlich nicht“, sagte Sophie. „Ich bin ja auch nur gekommen, um …“ Sie
    zögerte. Sie hatte es sich einfacher vorgestellt, mit Melinda zu sprechen. So von Frau
    zu Frau. Aber nun, da sie von dieser Frau geküsst worden war, war alles etwas
    peinlicher geworden. Sollte sie ihr jetzt wirklich von ihrer Vermutung erzählen, dass
    Edward sie betrog und hier Orgien feierte? Oder wusste Melinda ohnehin davon?
    Dann würde sie Sophie bestenfalls auslachen. Was hatte sie gesagt? Jetzt fiel es ihr
    erst auf! Hat er Sie herbestellt?
    „Er ist also doch hier!“ Jetzt funkelten Sophies Augen nicht weniger als die von
    Melinda.
    „Es wäre besser, Sie gingen jetzt.“
    „Ich werde erst gehen, wenn ich mit ihm gesprochen habe!“
    „Er ist nicht hier. Wie kommen Sie darauf?“ Melindas Gesicht verschloss sich. „Er
    befindet sich zurzeit in London. Und jetzt gehen Sie, das ist kein Ort, an dem Sie
    etwas verloren hätten.“
    „Ach nein? Das ist aber zufällig mein Haus!“, erwiderte Sophie gereizt, die diesen
    belehrenden Tonfall in den Tod hinein nicht ausstehen konnte.
    „Ihr Haus?“ Sekundenlang wurde Melindas Ausdruck unsicher.
    „Ja, das meiner Großmutter, die es mir vererbt hat. Und Ihr Captain Hendricks hat
    sich widerrechtlich hier einquartiert!“, sagte Sophie angriffslustig. Ein Diener kam
    vorbei. Sie

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