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Suesse Versuchung

Suesse Versuchung

Titel: Suesse Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vera
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Ausschau
    halten. Und Sie hatten natürlich auch keine Zeit, bei mir aufzutauchen, um Sophies
    Hand anzuhalten und dann noch eine angemessene Verlobungszeit einzuhalten. Sehr
    verständlich“, fügte er beißend hinzu, „wenn man nur drei Jahre Zeit hat, kann man
    natürlich nicht zwei oder drei Monate verschwenden.“
    Edward räusperte sich wieder. „Diese Erbklausel, Sir, war nur ein Vorwand. Sie
    existiert gar nicht.“
    „Was?!“ Sophie fuhr von dem Platz neben Phaelas hoch.
    „Ich brauchte einen guten Grund, Sophie. Du wolltest ja unbedingt einen hören. Aber
    die Wahrheit, Sir …“, er wandte sich wieder ihrem Vater zu und hielt dessen Blick
    stand. Er kam sich absolut lächerlich vor, noch nie hatte er sich in einer auch nur
    ähnlichen Situation befunden. „Die Wahrheit ist, dass ich Ihre Tochter von Herzen
    liebe, sie für den Rest meines Lebens ehren und beschützen will. Und die Wahrheit ist
    weiter, dass dies immer der einzige Grund war, weshalb ich sie heiraten wollte.“

22. K APITEL
    Robert McIntosh hatte beschlossen, in Marian Manor zu wohnen und dort gleich nach
    dem Rechten zu sehen. Er und die Gebrüder McGregor wurden von einer Gruppe
    Mädchen und Burschen begleitet, die das Haus in Ordnung bringen sollten. Sophies
    Vater wollte einige Tage hierbleiben, bis Edward völlig genesen war, und Sophie sich
    von den Strapazen ihres Abenteuers ausgeruht hatte, und dann planten sie, gemeinsam
    nach Schottland zu reisen, damit seine Gattin ihren Schwiegersohn kennenlernen
    konnte und dieser wiederum den Rest der Familie McIntosh.
    Phaelas wollte ebenfalls einige Tage in Eastbourne bleiben. Er war bisher nur selten
    in England gewesen und war bei allem schottischen Nationalstolz neugierig auf das
    Leben hier und vor allem auf Brighton, wo der Prinzregent an diesem angeblich
    märchenhaften Pavillon baute. Und Patrick war ohnehin von der Hoffnung getrieben,
    noch ähnliche Abenteuer wie Sophie zu erleben. Er hatte sich sogar einer Gruppe
    junger Männer angeschlossen, die nach Hastings reiten wollten, um dort die Höhlen
    der Schmuggler zu erforschen und Sophies „Gespenstern“ auf die Spur zu kommen.
    Sowohl Sophie als auch Edward hatten den Entschluss von Sophies Vater, in Marian
    Manor zu wohnen, mit Erleichterung aufgenommen, obwohl sie sich Mühe gegeben
    hatten, höflich zu widersprechen. Aber sie wollten beide miteinander allein sein. Und
    sie hatten auch jeden Anlass dazu. Es gab so einiges zu bereden.
    Vor allem für Sophie.
    Edward hätte es vorgezogen, die Unterredung in den intimeren Gefilden seines
    Schlafzimmers stattfinden zu lassen, aber Sophie hatte auf die Bibliothek bestanden.
    Derart auf einen nüchternen Ort beschränkt und moralisch ohnehin im Hintertreffen,
    beschloss Edward, seine Verletzung auszuspielen. Er ließ sich mit einem
    unterdrückten Stöhnen in einen Lehnsessel sinken und legte betont vorsichtig seinen
    Arm auf die Lehne.
    Sophie betrachtete ihn zwar stirnrunzelnd, war aber dann doch besorgt und liebevoll
    genug, um ihm noch einen Hocker für die Beine hinzuschieben und eine Decke
    darüberzulegen. Dann nahm sie ihm gegenüber auf dem Sofa Platz. Auf jenem, auf
    dem Edward ihr jenen ersten, denkwürdigen Gute-Nacht-Kuss gegeben hatte.
    Edward erkannte, dass der Lehnsessel ein Fehler gewesen war. Hier war er zu weit
    von Sophie entfernt, und falls es ihm gelingen sollte, sie zu sich zu locken und an sich
    zu ziehen, war diese Sitzgelegenheit für zwei Personen zu unbequem. Er wollte sich
    erheben, aber Sophie hielt ihn mit einer Handbewegung auf.
    „Ich weiß genau, was du im Schilde führst, Edward Harrington“, sagte sie streng.
    „Aber ich weiß noch nicht, ob du es überhaupt jemals wieder bekommst.“ Sie beugte
    sich ein wenig vor und starrte ihm fest in die Augen, zum ersten Mal unempfänglich
    für die sinnlichen Versprechungen und das leichte Lächeln darin. „Du hast mich
    belogen, Lord Edward. Schamlos belogen. Und das vom ersten Moment an.“
    Edward rückte unruhig in dem Lehnsessel herum. „Ich glaube, meine Intentionen
    waren nicht unehrenhaft. Ich war in dich verliebt, Sophie. Ich wollte dich haben und
    wusste nicht, wie ich dir das klarmachen sollte. Ich hatte Angst, du würdest mir
    davonlaufen, wenn ich mit Liebe und Gefühlen komme.“

    Sophie schnaubte abfällig. „Ich kenne nicht viele Frauen, die das Hasenpanier
    ergreifen, wenn ein Mann ihnen vorschwärmt, wie anziehend er sie findet. Aber das ist
    ja nicht alles.“ Sie setzte sich sehr gerade hin und

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