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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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ausgerechnet ein sogenannter Gentleman mir dort auflauern und mich belästigen würde.«
    Edward unterdrückte mannhaft sein Bedürfnis, ihr mitzuteilen, dass ein solcher Hintern in Hosen für jeden normalen Mann nicht nur eine Versuchung, sondern schon eine Einladung darstellte. »Ich kann Ihrem Vetter nur beipflichten, Miss McIntosh«, sagte er stattdessen. »Es wäre zu gefährlich, ein Haus zu betreten, das Anzeichen von Baufälligkeit zeigt.«
    Sophie verzog den Mund. »Vom Wüstling zum Besserwisser. Das hat mir gerade noch gefehlt. Das Haus ist bei Weitem nicht in einem so schlechten Zustand, wie Henry behauptet. Außerdem würde ich gerne wissen, ob die Leute, die ihre Spuren hinterlassen haben, einen Weg gefunden haben, auch einzudringen.«
    »Sollte dies der Fall sein, wäre es noch ein Grund mehr, nicht zu versuchen, ebenfalls das Haus zu betreten. An Ihrer Stelle, Miss McIntosh, würde ich diese Sache dem Friedensrichter melden. Er wird dann einige Büttel schicken, die sich im Haus und in der Umgebung ein wenig umsehen. Ich bin für morgen Abend bei Sir Winston eingeladen. Wenn Sie es wünschen, werde ich ihm diese Sache vortragen. Er wird zweifellos entsprechende Schritte einleiten und das Haus unter Beobachtung halten, bis man herausfindet, wer in den Garten eingedrungen ist.«
    Sophie nahm nicht gerne Gefälligkeiten von Leuten an, die ihr bereits Grund gegeben hatten, ihnen zu misstrauen. Lord Edward wirkte im Moment zwar erstaunlich ernsthaft und ehrlich, aber es war besser, sich von ihm fernzuhalten. Sie hatte so ein komisches Gefühl in seiner Nähe, und das befremdliche Bedürfnis ihn zu berühren und von ihm berührt zu werden, machte ihr zu schaffen. »Vielen Dank, machen Sie sich keine Mühe. Sir Winston ist regelmäßiger Gast bei Tante Elisabeths Whistgesellschaften. Ich habe durchaus die Möglichkeit, ihm mein Anliegen selbst vorzutragen.«
    »Auf jeden Fall sollten Sie …«
    »Lord Edward?«
    Edward setzte ein kühles Lächeln auf, als er sich nach Lady Elisabeth umwandte und sich verneigte. Zuerst die Tochter, nun die Mutter. Konnten die beiden Frauen ihn und seine Schottin nicht in Ruhe lassen?
    »Sophie, was fällt dir ein? Es gehört sich nicht, mit einem Gentleman hier auf der Terrasse zu verweilen.« Lady Elisabeth war der personifizierte Vorwurf.
    »Gentleman?«, brummte Sophie so leise, dass nur Edward sie hören konnte. Er kaschierte sein Lachen mit einem Hustenanfall. So gut amüsiert wie mit diesem Mädchen hatte er sich seit Jahren nicht mehr.
    »Was hast du gesagt?«, fragte Lady Elisabeth scharf.
    »Verzeihung«, sagte Sophie sittsam. »Ich werde sofort hineingehen. Wenn Sie mich bitte entschuldigen, Lord Edward.« Dieses Mal brachte sie sogar einen sehr anmutigen Knicks zustande, bevor sie mit hoch erhobenem Kopf an ihrer Tante vorüber und in den Saal hineinschritt. Er beobachtete unauffällig, wie sie sich an den Tänzern und Gästen vorbei an der gegenüberliegenden Wand entlangdrückte und sich dann neben die schwerhörige alte Mrs. Summers setzte, die hinübergriff und ihre Hand tätschelte.
    Sophie lächelte ihr scheu und dankbar zu, und Edward lächelte ebenfalls. Er hatte die alte Dame schon immer gemocht.
    »Miss Sophie und ich haben soeben über Marian Manor gesprochen«, versuchte Edward Lady Elisabeth abzulenken und drohende Ermahnungen von Sophie fernzuhalten. »Ich habe gesehen, dass offenbar Fremde im Park waren und angeboten, mit dem Friedensrichter darüber zu reden, damit er sich darum kümmert.«
    »Das ist sehr liebenswürdig von Ihnen, Lord Edward, aber es wäre mir unangenehm, sollten Sie sich meiner Nichte wegen in Unannehmlichkeiten stürzen. Außerdem steht das Haus ohnehin leer.«
    Lord Edward betrachtete sie nachdenklich. Ob sie doch von dem fragwürdigen Umgang ihres Sohnes wusste? Oder war es ihr wirklich gleichgültig, was mit dem Besitz geschah? Vermutlich war es ihr ärgerlich, dass er sich mehr um Sophie kümmerte als um ihre Tochter, die sie ihm bei jeder sich bietenden Gelegenheit in den Weg schubste, sofern Augusta Bailey nicht allein einen Anlass fand, in seiner Nähe aufzutauchen.
    »Ich würde mich sehr freuen, wenn Sie mir demnächst die Freude machten, an unserem Whistspiel teilzunehmen«, holte Lady Elisabeths Stimme ihn wieder aus seinen Überlegungen zurück. »Da Sie Sir Winston soeben erwähnt haben, darf ich Ihnen sagen, dass er regelmäßiger Gast bei mir ist. Auch übermorgen Abend wieder.«
    Edward wollte ablehnen, aber dann

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