Sueße Versuchung
durch die Luft … In diesem Moment hatte sie keine Angst gehabt. Und dann wäre alles zu Ende gewesen.
Aber nun zitterte sie. Edward musste es geahnt haben, sonst wäre er ihr nicht nachgeritten, hätte sich nicht selbst in Gefahr gebracht, um sie in letzter Sekunde von den Klippen wegzureißen. Edward kannte sie gut. Besser als alle anderen.
Jonathan legte den Arm um sie. Sein Finger strich über ihre Stirn. »Sehe ich hier düstere Gedanken, meine Liebe? Die kann ich in meiner Gegenwart nicht dulden. Ich werde dafür sorgen müssen, dass du nur an mich denkst. Vergiss Edward und wen auch immer.« Jonathans Lächeln verlor das Amüsement. Jene kleine Gefahr, die Melinda darin so liebte, tauchte auf. Eine ganz gewisse Art der Bedrohung. »Sprechen wir lieber davon, dass ich nicht zulassen werde, dass du mir noch einmal davonläufst.«
Melinda versank in den Versprechungen seiner Stimme und seiner Augen. »Und was willst du dagegen tun?« Ihre Stimme bebte ein wenig.
»Dich vielleicht anbinden?« Er sah sich um. »Hm, lass mich einmal sehen.«
»Doch nicht hier in der Halle!«
»Weshalb nicht? Oder …« Ehe Melinda noch ausweichen konnte, hatte Jonathan sie auch schon gepackt und sie sich über die Schulter geworfen. Melinda lachte, strampelte, aber seine linke Hand lag fest auf ihrem Hinterteil und seine Rechte auf ihren Kniekehlen, dann lief er mit ihr die Treppe hinauf. Ja, lief! Melinda schloss die Augen. Sie liebte seine Kraft. Es erregte sie, wenn er sie festhielt, er sie trug, sie oft spielerisch zwang. Und nun wollte er sie fesseln. Sie zweifelte keinen Moment daran, dass er es tun würde. Dies war es, was sie an Jonathan so erregend fand: Dass er immer neue Spielarten ihrer Lust herausforderte und sie über ihre eigenen früher so engen Grenzen hinausführte.
Er trug sie in sein Schlafzimmer, zu jenem Bett, aus dem sie vor Kurzem geflohen war. Anstatt sie jedoch darauf niederzulegen und ihre Hände an die Bettpfosten zu fesseln, wie sie das erwartet hatte, streifte er ihren Mantel ab und band sie in stehender Haltung und mit dem Gesicht zum Bett mit Tüchern links und rechts an die Pfosten, die den Baldachin hielten.
Dann hockte er sich mitten auf das Bett, rieb sich das Kinn und musterte sie. Besah sich die aus dem Mieder quellenden Brüste und ihr gerötetes Gesicht. Beobachtete, wie ihre Brust sich erregt hob und senkte. Langsam glitt sein Blick über ihren Bauch, das dunkle Dreieck ihrer Scham und über ihre Beine. Er schwieg, und auch sie sprach nichts, sondern wartete nur ab.
Endlich sagte er: »Wie soll ich dich zuerst nehmen? Was meinst du? Von hinten? Im Stehen, während du dich demütig vorbeugst und mir alles anbietest? Oder von vorne?
Vielleicht sollte ich dich knien lassen? Zur Strafe gar nicht nehmen, sondern mich an deinen Lippen befriedigen?« Er betrachtete sie sinnend. »Was würdest du dir aussuchen?«
Melinda stieß ein kurzes, heiseres Lachen aus. Allein seine Worte hatten sie schon hochgradig erregt. »Alles. Alles davon.« Sie sah, dass der Stoff von Jonathans Hose sich vorne stärker wölbte als noch zuvor, und dass er schneller atmete. Er tat überlegen, spielte seine Gewalt über sie aus, aber er war nicht minder erregt als sie.
»Gut.« Seine Stimme klang rau, als er sich vorbeugte und ihre seidenen Fesseln so weit löste, dass sie nachgaben, als er Melinda die Hände auf die Schultern legte und sie zu Boden drückte, bis sie kniete. Dann setzte er sich vor sie auf das Bett und fasste nach ihrem Haar. Mit der freien Hand öffnete er den Verschluss seiner Hose, und sein Glied sprang ihr entgegen, als er ihren Kopf näher heranzog. Er roch nach Moschus, nach Liebe und nach ihr. Es waren nur knapp zwei Stunden vergangen, seit er sie beim Erwachen geliebt hatte. Sanft, noch ein wenig schläfrig, und sehr zärtlich.
Sie öffnete den Mund und stülpte ihn über seinen Stab. Er war noch nicht völlig hart, nicht so, wie in der Morgendämmerung, als er ihn in sie gestoßen hatte, aber sie fühlte, wie er wuchs, sich härter formte, die Vorhaut sich zurückzog, als sie saugte, ihn mit ihrer Zunge streichelte, presste. Sie blies mit gespitzten Lippen auf die feuchte Eichel.
Jonathan erschauerte.
Diese Spielart zwischen Mann und Frau hatte sie erst mit Jonathan kennengelernt.
Bei William wäre es ihr niemals eingefallen, aber sie fragte sich gelegentlich, ob seine Geliebten dies für ihn taten. Ob auch er mit ihnen diese Spiele genoss, die Jonathan für sie erfand. War es so
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