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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Freiheit.« Er konnte es selbst nicht fassen, was er da tat. Aber die Vorstellung, dass sie ihm tatsächlich davonlaufen konnte, er niemals die Gelegenheit haben würde, diesen köstlichen Hintern nackt vor sich zu haben, diese vielversprechenden Brüste mit seinen Händen zu kneten, sie zu küssen, bis sie nach Atem rang, machte ihn zornig. Bis vor gar nicht allzu langer Zeit war ihm nicht klar gewesen, wie heftig er sie tatsächlich begehrte.
    Aber es war nicht nur ihre körperliche Anziehung. Sie war rundum bezaubernd. Auf der einen Seite naiv, dann wieder klug, auf jeden Fall mutig und abenteuerlustig. Es war so vieles widersprüchlich an ihrem Benehmen, dass er kaum erwarten konnte, sie noch besser, näher kennenzulernen, alles über sie zu erfahren. Mit einer Frau wie Sophie freute er sich auf eine Zukunft mit Familie. Etwas, das er bisher mit wenig Neigung betrachtet hatte. Seit er sie kannte, waren die Ereignisse während des Krieges weniger lebhaft in seinem Gedächtnis. Es gab tatsächlich nicht nur Stunden, sondern ganze Tage, an denen er diese Geschehnisse völlig vergaß. Und wenn er Sophie erst einmal in seinem Haus, in seinem Bett, seinen Armen hatte, würde er diese Erlebnisse völlig vergessen. Sogar den Anblick, wie sie seinen Bruder töteten. Sophies Anblick, ihre Augen, ihre Stimme, ihr Körper würden das Bild auslöschen.
    Sophies Augen wurden groß und rund, ihre Lippen – diese vollen Lippen, wie geschaffen für seine Küsse – öffneten sich. »Das kann nicht Ihr Ernst sein … Sie locken mich mit Henrys Schuldscheinen? Das ist ja lächerlich!« Sie war nicht wütend, sondern nur verblüfft.
    »Nicht nur mit den Schuldscheinen. Auch mit dem Wissen, dass er mit einer Schmugglerbande zu tun hat.«
    »Sie wissen alles? Auch über Captain Hendricks?«
    »Natürlich.« Er wanderte durch das Zimmer, bis er sich halb auf den schweren Tisch setzte und die Beine wegstreckte. Er sah, dass Sophie ihn scharf beobachtete. Jetzt nur keinen Fehler machen. Falls es ihm jetzt nicht gelang, sie zum Nachgeben zu bewegen, entglitt sie ihm völlig. Dann war sie imstande, achselzuckend über einen möglichen Skandal und Henrys Mittäterschaft hinwegzugehen und nach Schottland zu flüchten.
    »Machen wir es doch so, Sophie«, sagte er ruhig. »Dein Ja-Wort gegen meine Hilfe.«
    Sie atmete tief aus und ein, bevor sie fragte: »Und worin bestünde diese Hilfe?«
    »Zum Ersten: Jeder Ansatz eines Skandals kann im Keim erstickt werden. Selbst wenn jemand von dieser Gesellschaft, der dich gesehen hat, mit dem Finger auf dich zeigte und sich an deine Mutter erinnerte, dann würde ich nicht zögern, alles zu tun, um ihn oder sie zum Schweigen zu bringen, und dich und deine Familie vor einem Skandal schützen. Zum Zweiten: Die Schuldscheine deines Vetters Henry. Zum Dritten: Ich kann dafür sorgen, dass Henry die Bande verlassen kann und weder im Gefängnis noch am Galgen landen wird.«
    »Ich frage Sie nochmals«, sagte Sophie, »worin liegt
Ihr
Vorteil? Warum sind Sie bereit, mir und Henry zu helfen?«
    Diese Hartnäckigkeit wurde nun doch ein wenig lästig. Die korrekte Antwort wäre gewesen:
Weil ich versessen darauf bin, dich zu besitzen. Weil ich Dinge mit dir und
    deinem Körper tun werde, an die dein schottischer Farmer bestimmt noch nicht
    gedacht hat. Weil ich dich lieben werde, bis du vor Verlangen und Lust glühst und
    keinen anderen Gedanken mehr hast als mich. Weil ich dich nie wieder loslassen
    werde.
Sekundenlang spielte er mit dem Gedanken, genau das zu antworten, dann sagte er: »Eine Erbklausel.«
    »Wie?« Sophie riss die Augen noch mehr auf.
    »Ich muss bis zu meinem fünfunddreißigsten Lebensjahr verheiratet sein.« Er war ein Idiot. So machte man keinen Antrag. Aber es war ein logischer Grund. »Auf diese Art haben wir doch beide, was wir bekommen«, versuchte er die Sache möglichst neutral darzustellen und sein Gesicht zu wahren. Immerhin war er nach einer Frau verrückt, die sich nichts aus ihm machte. Noch nicht. »Du bekommst Henrys Schuldscheine, und ich eine Ehefrau.«
    In Sophies Kopf drehte sich alles. So, jetzt hatte sie ihre Antwort. Der Mann brauchte eine Vernunftehe und war tatsächlich auf die Idee gekommen, sie mit Henrys Schuldscheinen zu bezahlen! Sie war verwirrt, und ihre Kehle war eng. Ihre Augen brannten. Warum nur wollte sie in diesem Moment weinen? Vermutlich, weil er sie nur heiraten wollte, um irgendeiner dummen Klausel Rechnung zu tragen! Was hatte sie aber auch erwartet?

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