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Sueße Versuchung

Sueße Versuchung

Titel: Sueße Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Mona Vara
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Frühstückszimmer trat. Er legte die Zeitung weg, lehnte sich im Sessel zurück, streckte die Beine aus und musterte den eintretenden Mann mit hochgezogenen Augenbrauen.
    »Sieh da. Edward Harrington. Welch Glanz in meiner Hütte.«
    Baxter tauchte hinter Edward im Türrahmen auf. »Verzeihung, Captain. Aber er ist einfach reinge …«
    Der Ausdruck in Edwards Augen ließ den vierschrötigen Butler verstummen und einen Schritt zurückweichen. Dann jedoch ermannte er sich und schob den Kopf vor.
    Er erinnerte an einen Stier, der zum Angriff übergehen wollte.
    Jonathan nickte dem Butler zu. »Sie können gehen, Baxter. Ich schreie um Hilfe, falls er handgreiflich wird.«
    »Aye, Sir.« Baxter grinste, drehte sich um und ging hinaus, nicht ohne Edward noch einen finsteren Blick zuzuwerfen.
    Captain Hendricks musterte seinen Besucher, der langsam auf ihn zukam. »Du hast Mut, herzukommen. Hast du keine Angst um deinen guten Ruf?« Als er nach seiner Teetasse greifen wollte, wischte Edward sie mit einer Handbewegung vom Tisch. Sie zerschellte am Boden, und der Tee breitete sich auf dem Teppich aus. »Hey! Was fällt dir ein?«
    »Es gefällt mir nicht, was du da tust. Lass diese Leute aus dem Spiel.«
    »Du sprichst von deiner Verlobten?« Jonathan erhob sich und holte eine neue Tasse, um sich wieder Tee einzugießen. Als er Edward ebenfalls eine anbot, machte dieser nur eine ungeduldige Geste. Jonathan zuckte mit den Schultern. »Ich kann nichts dafür, wenn sie ihre Nase in meine Angelegenheiten steckt.«
    »Du hättest schon ihren Vetter raushalten müssen!«
    »Der kam mir aber sehr gelegen«, erwiderte Jonathan gleichmütig. Er ließ sich wieder in den Stuhl fallen, nippte an der Teetasse, verbrannte sich die Zunge und stellte die Tasse mit einem Fluch weg.
    Edward beobachtete ihn mit höhnischer Genugtuung. »Du solltest darauf achten, dir nicht auch noch die Finger zu verbrennen. Halte Sophie raus. Ich sage es nicht noch einmal.«
    Jonathan musterte Edward mit leichtem Spott. »Sie gefällt dir wirklich, was? Hast du etwa gar die Absicht, die Verlobung durchzustehen?
    »Allerdings. Und ich will vor allem nicht, dass sie sich bemüßigt fühlt, ihres dümmlichen Vetters wegen in Schwierigkeiten zu kommen.«
    »Das tun Frauen wie diese sowieso«, erwiderte Jonathan. Er hatte den Tonfall eines Mannes, der wusste, wovon er sprach. »Sie schnüffelt herum. War sogar beim Haus, als wir die Sachen auf den Wagen geladen haben. Smiley hat sie gesehen und mir dann Bescheid gesagt. Wenn ein anderer sie entdeckt hätte, würde sie jetzt vermutlich schon in einer stillen Ecke im Keller liegen und sich nicht mehr rühren. Und ich bin nicht sicher, ob ich es hätte verhindern können. Ein Messer fährt schnell in so zarte Rippen.
    Und da macht es keinen Unterschied, ob es sich um einen Jungen handelt oder ein Mädchen, das sich wie einer kleidet, um besser spionieren zu können.« Er sah, wie Edwards Lippen sich zusammenpressten. »Die Kleine ist niedlich, aber an Deiner Stelle würde ich Abstand halten – einmal umdrehen, und sie hat sich oder dir schon wieder was eingebrockt.«
    »Jonathan …« Edwards Stimme klang völlig ausdruckslos, aber es war gerade dieser Umstand, der Jonathan auf der Hut sein ließ.
    »Und«, fuhr er dennoch fort, »sie hat sich schon eine Menge eingehandelt. Es gibt gewisse Leute, die sich bereits überlegen, wie man sie am besten ausschalten kann.«
    »Das wirst du verhindern.«
    Jonathans Miene verlor zum ersten Mal den leicht spöttischen, überlegenen Ausdruck. »Das kann ich nicht, Ed. Dazu habe ich bei der Bande zu wenig Einfluss.
    Ich bin nur einer, der gewisse Dinge organisiert, aber ich stehe nicht an der Spitze.
    Und vor dem Anführer haben alle Angst. Wir wissen immer noch nicht, wer er ist, welchen Einfluss er hat und wie seine Beziehungen sind.«
    »Dann sieh zu, dass die Sache endlich erledigt wird. Ich hatte schon Besuch von einem Wichtigtuer von der Londoner Polizei.«
    »Büttel?!« Jonathan fuhr hoch.
    »Er wollte, dass ich dich ausspioniere. Und er hat mehr oder weniger zarte Hinweise auf Melinda fallen lassen.« Edward beugte sich über den Tisch und fixierte Jonathan.
    »Ich hatte dich gewarnt, was meine Schwester betrifft. Du hast mir geschworen, die Verbindung abzubrechen, aber du ziehst Melinda im Gegenteil immer tiefer hinein!«
    Jonathan wandte den Blick ab.
    Edward betrachtete ihn mit Zorn, der mit Verständnis durchsetzt war, dann richtete er sich wieder auf. »Sophie

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