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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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sehen, ob’s dir gut geht.« Er drehte hingebungsvoll und zog die magischen Kaugummifäden von mir ab. »Ich kam gerade
noch rechtzeitig, um den Blutsauger verschwinden zu sehen. Da ich nicht bleiben und auf dich aufpassen konnte, hab ich dein Fenster verklebt – falls es dem Kerl einfallen sollte, zurückzukommen.«
    Ich schnaubte und schaute zu, wie er die zähen Stränge nun auch vom Fenster abzog. Es zu meinem Schutz zu verkleistern hieß, es mit der Ritterlichkeit ein wenig zu weit zu treiben, fand ich. »Ein ganz normaler Abwehrzauber hätte genügt.«
    Er verzog das Gesicht. »Aber der hätte den Blutsauger nicht bis Sonnenaufgang festgehalten.«
    Mir klappte der Kiefer herunter. »Aber dann wäre er ja verbrannt!«
    Er schaute mich an, ein entschlossenes Lächeln umspielte seine Lippen. »Das war ja der Zweck der Übung.« Er beugte sich vor und zupfte den letzten Rest des Zaubers von meinem Schuh ab.
    Ich starrte ihn sprachlos an. Ich hätte nie gedacht, dass Finn überhaupt zu so einem Gedanken fähig wäre – geschweige denn, ihn in die Tat umzusetzen. Einem Vampir eine tödliche Falle stellen? Das passte nicht zu dem Finn, den ich kannte.
    Er setzte sich auf die Fersen und sagte gut gelaunt: »Also willst du als Nächstes die Haustür probieren, oder können wir uns jetzt wie zwei vernünftige Erwachsene unterhalten?«
    Ich fuhr mir resigniert durch die Haare. »Okay, du hast gewonnen. Ich gebe zu, es war kindisch von mir zu versuchen, durchs Fenster abzuhauen.« Ich rutschte zurück und lehnte mich an die Wand. »Aber ich muss wirklich dringend weg, Finn, könnten wir’s also kurz machen?«
    »Gut, fangen wir hiermit an.« Er machte eine ausholende Armbewegung, die mich und das Fenster einschloss. »Seit wann lädst du Vampire zum fröhlichen Bluttrinken zu dir ein?«
    »Sag bloß nicht, du bist eifersüchtig.«
    »Mit Eifersucht hat das überhaupt nichts zu tun, Gen. Es ist mir ernst. Es geht ums Geschäft.«

    »Aha, du kehrst also wieder den Boss raus, wenn ich dich richtig verstehe?«
    »Du hast’s erfasst.«
    Ich zog die Beine an und schlang meine Arme um die Knie. »Und wenn ich nicht darüber reden will? Verliere ich dann meinen Job?«
    »Darauf kannst du wetten.«
    Kacke.
    »Gen, jetzt sei nicht so naiv. Du arbeitest für eine Hexen firma. Und wir reden hier über Vampire . Wenn du so weitermachst, wird’s nicht lange dauern, bis dir der Hexenrat seinen Schutz entzieht.«
    Ich massierte mit Daumen und Zeigefinger meinen Nasenrücken und überlegte, wie ich ihn wohl am schnellsten abwimmeln könnte. »Finn, du hast gehört, was auf dem Polizeirevier passiert ist«, sagte ich so ruhig wie möglich. »Und der Hexenrat weiß mittlerweile zweifellos ebenfalls Bescheid. Detective Inspector Crane ist schließlich eine Hexe.« Fast genüsslich, weil ich wusste, wie wenig sie mich ausstehen konnte – was ich Finn tunlichst verschwieg -, fügte ich hinzu: »Du siehst also, dass die ganze Sache ohnehin kein Geheimnis mehr ist.«
    Finn stöhnte. »Und genau da irrst du dich, Gen. Bis jetzt war’s nämlich sehr wohl ein Geheimnis: Der Hexenrat hatte keinen blassen Schimmer. Helen hatte eine Sondererlaubnis, das, was am Freitagabend auf dem Revier passiert ist, mit einem Zauber zu vertuschen. Und nach diesem Fiasko mit dem Kobold waren die Vampire nur zu gerne bereit mitzumachen.«
    Das erklärte, warum der Tod des Kobolds keine Schlagzeilen gemacht hatte und warum Old Scotland Yard eine pressefreie Zone gewesen war. Aber es erklärte nicht , warum Finn Detective Inspector Crane beim Vornamen nannte, als ob sie gute alte Bekannte wären. Oder warum er überhaupt so gut Bescheid
wusste. Und da war noch was, was mich störte … Wie hatte Finn es genannt? Die Sache vertuschen ?
    Finn beugte sich vor und nahm meine Hand. Ich schaute ihn überrascht an. »Aber das ist im Moment nicht so wichtig.« Ein trauriger Ausdruck legte sich auf sein Gesicht. »Hör zu, ich weiß nicht, wie ich’s sagen soll, aber ich weiß, dass du Salaich Síol hast.«
    Ich war wie erstarrt. Ich hatte das Gefühl, als hätte sich ein Stahlband um meine Brust gelegt.
    Er wusste, dass ich 3V hatte – Salaich Síol war die alte Bezeichnung, die noch von manchen Fae benutzt wird. Ich machte die Augen zu, entzog ihm meine Hand und ließ den Kopf auf die Knie sinken. Ich wollte ihn nicht anschauen. Ich wollte nicht, dass er mich anschaute. Ich hörte kaum noch, was er sagte, seine Worte rauschten an mir vorbei. Alte Erinnerungen

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