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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Botenjungen zu machen, als dem Bloody Shamrock noch einmal einen nächtlichen Besuch abzustatten.
    Nächster Halt: blutiges Kleeblatt.
    Ich starrte nachdenklich in den Spiegel und sah, wie aus einem der Bisslöcher ein wenig Blut quoll und in einem wässrigen rosa Rinnsal über meine Brust lief. Kacke. Ich rieb die Bisswunde wütend mit dem Handtuch ab, warf es zu Boden und stieß die Badezimmertür auf.
    Ich hatte Besuch.
    Finn stand vor dem Fenster und schaute auf die Straße. Seine Hörner ragten scharf aus seiner Stirn, und sein Gesichtsausdruck verhieß nichts Gutes. Das schwarze Hemd und die schwarze Hose ließen ihn auch nicht gerade freundlicher wirken.
    Verdammt, ich hatte keine Lust auf eine Wiederholung der gestrigen Szene.

    Ich wickelte mir rasch ein Handtuch um den Oberkörper. »Wie bist du hier reingekommen, Finn?«
    »Du hast keinerlei Abwehrzauber, Gen.« Er wandte sich zu mir um, sein Blick huschte über meinen Körper und blieb dann an meinem Gesicht haften. »Und das Türschloss würde nicht mal einen Menschen …«
    »Vergiss es.« Ich winkte wütend ab und stakste ins Schlafzimmer. »Heute hab ich frei. Ich habe Pläne gemacht. Was immer du von mir willst, es kann nicht so dringend sein, dass ich meinen Sonntag opfere. Also sei so gut und geh.« Ich knallte wütend die Schlafzimmertür zu.
    Zornig schlüpfte ich in einen Slip, dann wühlte ich in meinem Schrank, riss eine Jeans heraus und zog sie an. Dieser Finn! Was glaubte er, wer er war? Das war jetzt das zweite Mal, dass er einfach so in meine Wohnung spazierte – wofür hielt er sie? Für den Hauptbahnhof?
    »Ich bin gestern Abend vorbeigekommen, um nach dir zu sehen, Gen«, drang Finns Stimme durch die Tür. »Toni sagte, du hättest Probleme mit den Gremlins auf der Tower Bridge gehabt.«
    Verdammte Toni und ihre blöde Wette! Was sollte das? Musste sie unbedingt die Kupplerin spielen? Konnte sie sich nicht einfach um ihr eigenes Liebesleben kümmern und meines aus dem Spiel lassen? Ich griff mir eine grünes Trägertop und streifte es über.
    Finns Stimme drang erneut durch die Tür. »Sie sagte, du hättest dich verletzt.«
    Meine Wut begann ein wenig abzuflauen. Ich berührte kurz meinen Wangenknochen; dabei musste ich daran denken, dass Malik im Taxi dasselbe gemacht hatte. Ich erschauderte. Ein Gremlin hatte mit einem Schraubenschlüssel nach mir geworfen, und ich hatte mich nicht schnell genug geduckt. Nun, eigentlich hatte er gar nicht nach mir geworfen, sondern nach einem Kumpel, aber ich war in die Ziellinie geraten. Der Bluterguss
war fast verheilt – dank Malik. Ich verdrängte diesen verstörenden Gedanken, nahm meine Lederjacke vom Bügel und zog sie an.
    »Aber du warst nicht da«, fuhr Finn fort. »Ich hab mir Sorgen um dich gemacht, Gen, vor allem nach gestern früh.«
    Bitte hör auf, so nett zu sein, Finn, das geht im Moment einfach über meine Kräfte . Ich fischte seufzend ein paar knöchelhohe Schuhe unter meinem Bett hervor.
    »Ich hab dir mehrere Nachrichten geschickt und versucht dich anzurufen, aber du bist nicht rangegangen. Da hab ich beschlossen, mich hier ein wenig umzusehen.«
    Ich ließ den Stiefel fallen, riss die Tür auf und fragte erschrocken: » Umsehen ? Was soll das heißen?«
    Er lehnte neben der Tür. Seine Mundwinkel wiesen nach unten, als hätte er an einem Salzstein gelutscht. »Du hast deinen Computer angelassen, also hab ich dort nachgeschaut.«
    Und die Blue-Heart-Website gefunden. Verdammt. Ich hatte gehofft, diesen speziellen Ausflug noch ein wenig länger geheim halten zu können – Pech für mich.
    »Ich bin zum Leicester Square gefahren, um dich zu suchen, und was muss ich sehen?« Seine moosgrünen Augen verdunkelten sich bedrohlich. »Wie du im sexy Outfit in ein Taxi steigst – mit einem Vampir! Ich Blödmann hab beschlossen, dir zu folgen, weil ich Angst um dich hatte!«
    Beim Gedanken, dass er mir so ritterlich gefolgt war, wurde mir ganz warm ums Herz. Nicht dass es eine Rolle spielte – das mit Finn war unmöglich, erst recht nach den Vorfällen der letzten Nacht. Und wie’s aussah, stand nun auch mein Job auf dem Spiel.
    »Victoria Embankment Gardens, Gen«, sagte er anklagend, zornig. »Ich hab gesehen, wie du dich mit dem Blutsauger unterhalten hast, und dann allein in den Park gegangen bist. Wo diese Kerle auf dich warteten.«
    Ich sagte nichts. Es war nicht nötig. Ich wusste, was jetzt
kam, wusste es besser als er. Mit einem flauen Gefühl im Magen ging ich zum

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