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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Kühlschrank.
    »Ich renne los, um dir zu helfen, und ehe ich’s mich versehe, mache ich ein Nickerchen in den Büschen. Als ich zu mir komme, ist die Gegend wie ausgestorben. Aber ich finde Blut auf dem Rasen, es war deutlich zu sehen, obwohl jemand sich alle Mühe gegeben hat, die Spuren zu verwischen.«
    Das musste von den Wiedergängern stammen, denen Malik den Kopf abgerissen hatte. Ich holte die Wodkaflasche aus dem Gefrierfach und schenkte mir einen ein, wobei ich mir Mühe gab, das Zittern meiner Hände zu unterdrücken. Was diese Geschichte betraf, so kam nicht mehr viel. Alles, was ich tun musste, war, ihm bis zu Ende zuzuhören, mir ein Ultimatum stellen zu lassen und mich dann wieder meinen – dringenderen – Angelegenheiten zuzuwenden.
    »Und dann, heute früh, habe ich etwas Interessantes erfahren. Zwei nackte Leichen, die ein Jogger unweit des Hammersmith Piers gefunden hat – männlich, humanoid, Anfang zwanzig. Beiden fehlte der Kopf und das Herz.«
    Ich wurde starr vor Schreck, doch dann setzten sich die Rädchen meiner Denkmaschine in Bewegung. Hammersmith Pier? Was hatten die Leichen dort zu suchen? Wieso hatte Malik sie nicht verbrannt oder zumindest irgendwo sicher verwahrt, bis er Zeit hatte, sie zu verbrennen? Alte Vampire waren doch gut in solchen Dingen, oder sollten es zumindest sein – immerhin hatten sie Jahrhunderte an Erfahrung auf dem Buckel. Ich trommelte nachdenklich an mein Glas. Nein, es konnte nicht Maliks Fehler gewesen sein; da hatte noch jemand anders die Hand im Spiel gehabt.
    Finn fuhr im selben ruhigen, beharrlichen Ton fort: »Also, es gibt eine Reihe von Wesen, die Kopf und Herz klauen würden – Drachen, Wasserspeier, Dämonen. Aber was die Sache so rätselhaft macht, ist, dass beiden Leichen Hoden und Penis abgerissen worden waren.«

    Ich blinzelte verblüfft. Kopf und Herz, das war erklärlich, sie waren schließlich Vampire gewesen, aber warum die Geschlechtsorgane? Ich schaute Finn stirnrunzelnd an. »Verrückt«, murmelte ich.
    Er stieß sich von der Wand ab und kam auf mich zu. »Nicht wenn man weiß, dass diese Art von Rache typisch für die Bean Sidhe ist.«
    Das erklärte alles.
    Ich war die einzige Bean Sidhe hier in London.
    Ich starrte Finn fassungslos an. »Du glaubst doch nicht etwa, dass ich das war?«
    »Gestern früh habe ich dich blutüberströmt gefunden, aber unverletzt.« Er starrte mich an, die Lippen zu einem zornigen Strich zusammengepresst. »Und gestern Abend muss ich erleben, wie du mit diesen zwei Kerlen kämpfst – deren Leichen anderntags gefunden werden. Es fällt mir schwer, das alles auf einen Zufall zurückzuführen, Gen.«
    »Warum steckst du dir diese Idee nicht dahin, wohin sie gehört?«, schrie ich ihn an. Ich war so wütend, weil ich Angst hatte. »Selbst wenn ich’s getan haben sollte – glaubst du, ich bin so blöd, es so hinzudrehen, dass der Verdacht auf mich fällt?«
    »Ich werde dich das jetzt fragen, und ich will dich nicht dreimal fragen, also versuch nicht, mich reinzulegen.« Seine smaragdgrünen Augen blitzten gefährlich. »Hast du sie getötet?«
    Shit, ich hasse diese Dreimal-Fragen-Regel. Nicht nur dass sie jedes magische Wesen zwingt, die Wahrheit zu sagen, sondern man fühlt sich auch so beschissen dabei.
    »Nein«, fauchte ich, »ich habe sie nicht getötet.«
    Er holte tief Luft, machte kurz die Augen zu und wirkte überhaupt sichtlich erleichtert.
    »Bist du jetzt zufrieden?« Ich gab ihm einen wütenden Schubs. »Nachdem du mir die Daumenschrauben angelegt hast?«
    Er stolperte einen Schritt rückwärts. »Tut mir leid, Gen, aber
ich musste dich das fragen.« Er fuhr sich zerstreut durch die Haare, rieb sein linkes Horn. »Ich musste es wissen …«
    »Okay. Jetzt weißt du’s.« Ich ballte meine Hände zu Fäusten. »Wenn du jetzt bitte gehen würdest, ich hab zu tun.«
    Er zog die Brauen zusammen. »Dann hat’s wohl der Blutsauger getan, was?«
    Natürlich hatte es der Blutsauger getan! Ich holte tief Luft, um nicht die Beherrschung zu verlieren. Ich musste ins Shamrock, und deshalb musste ich Finn so schnell wie möglich loswerden. Aber wie? Plötzlich kam mir etwas in den Sinn, was Finn gesagt hatte. »Hat man die anderen Körperteile auch gefunden? Die Köpfe, die Herzen und das andere?«
    »Wieso?«
    »Nein, natürlich nicht«, sagte ich wie zu mir selbst. »Du hast humanoid gesagt. Wenn man die Köpfe gefunden hätte, wäre klar gewesen, dass sie keine Menschen waren.«
    »Keine

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