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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Schritten bei der Flügeltür, die ins Nebenzimmer führte. »Und wie sollte das gehen? Dass Declan meinetwegen stirbt?«
    Fiona richtete sich ängstlich auf. »Es wird ein Zweikampf um Sie stattfinden. Declan wird nicht zurückstehen, das entspricht nicht seiner Natur.« Sie schwankte und klammerte sich an Mick fest. »Aber gegen den Earl oder gegen Malik hat er keine Chance!«
    Mein Magen zog sich krampfhaft zusammen. Hätte ich bloß nicht gefragt. Das war wirklich nicht das, was ich hören wollte. »Ich kann Ihnen hier und jetzt versichern«, entgegnete ich gepresst, »dass ich nicht die Absicht habe, mich zum Gegenstand eines Zweikampfs machen zu lassen.«
    »Sie haben keine Wahl«, sagte sie leise, »es wird so kommen.«
    »Noch so etwas, das Sie gesehen haben«, stellte ich erbittert fest. Dann riss ich die Flügeltür auf.

    Es war ein Schlafzimmer. Auch hier war alles in Creme und Rosa gehalten: rosa Lampenschirme, rosa Seidenlaken. Auf dem gewaltigen Bett lagen zwei nackte Vampire. Ihre elfenbeinfarbene Haut schimmerte sanft im weichen Schein der rosa Lampenschirme, die beiderseits des Betts auf den Nachtkästchen standen. Declan lag auf der Seite, den Kopf auf den Arm gebettet, ein Knie angezogen. Neben ihm lag ein zweiter Vampir auf dem Bauch, Arme und Beine von sich gestreckt wie ein Seestern. Einer seiner Brüder, Patrick, schätzte ich, denn irgendwie konnte ich mir weder Mick noch Seamus in dieser Dreierbeziehung vorstellen.
    Ich wusste, dass sie bei Sonnenuntergang aufwachen würden, aber sie lagen so reglos da, man hatte tatsächlich den Eindruck, als ob sie tot wären und nicht bloß schliefen …
    »Bitte tun Sie ihnen nichts«, sagte Fiona und kam in ihren Plüschpantöffelchen auf mich zugetrippelt.
    »Wieso sollte ich ihnen was tun?«
    »Weil Sie zornig sind.« Sie warf einen ängstlichen Blick auf die zwei Brüder. »Aber Sie ändern nichts, wenn Sie ihnen wehtun.«
    »Womit kann ich dann etwas ändern?«
    »Ich lebe schon lange in der Gesellschaft von Vampiren, Ms Taylor.« Sie seufzte. »Wenn Vampire etwas wollen, dann kriegen sie es gewöhnlich auch. Mit welchen Mitteln auch immer. Wenn sie Sie wollen …?« Sie zuckte elegant die Schultern. »Aber ich werde Declan vom Zweikampf fernhalten. Und wenn der vorbei ist, wird Ihr Schicksal so oder so besiegelt sein, nehme ich an. Und dann sind Sie keine Bedrohung mehr für uns.«
    »Wann soll dieser Kampf denn stattfinden?«
    »Heute Nacht.«
    Ich erschrak.
    Ich wandte mich ihr zu und sagte: »Sie wissen sicher, dass er nicht gerade erfreut sein wird, wenn er aufwacht und erfährt, dass Sie versucht haben, mich umzubringen.«

    »Als ich heute früh sah , dass Sie nicht tot sind« – sie klammerte sich zitternd am dünnen Stoff ihres Negligés fest -, »da wusste ich, dass ich nichts mehr tun kann, um Ihre Zukunft zu ändern, Ms Taylor. Aber vielleicht die von Declan.«
    Ich verengte die Augen. »Wie?«
    Sie schürzte die Lippen und blies mir ihren Atem ins Gesicht. »Kommt Ihnen der Geruch irgendwie bekannt vor?«
    Es roch bitter und gleichzeitig süß. »Nein.«
    »Sie hat sich vergiftet.« Mick schlang schützend den Arm um sie. »Mit Tollkirsche.«
    Fiona deutete auf die beiden Vampire. »Sie brauchen Blut, wenn sie erwachen. Und es wird eine ganze Zeitlang dauern, bis die Wirkung des Gifts abgeklungen ist. Sicher bis zum Ende der Nacht.«
    Ich blinzelte verblüfft. »Sie wollen beide trinken lassen?«
    »Selbstverständlich.« Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen. »Ich lasse immer beide trinken, wenn sie erwachen.«
    »Wird ihnen nicht auffallen, dass Sie unwohl sind?«
    »Nicht, bevor es zu spät ist.« Sie lehnte sich an Mick. »Und wenn sie sich sattgetrunken haben, wird Mick mir das Gegengift verabreichen.«
    Ich fand, dass sie jetzt schon so aussah, als würde sie dringend das Gegengift brauchen.
    Ich deutete aufs Bett. »Declan hat mich angelogen.«
    »Ach ja?« Sie runzelte die Stirn.
    »Melissa war gar kein Faeling.«
    »Nein, war sie nicht«, sagte Fiona verwirrt. »Hat er denn behauptet, dass sie es gewesen sei?«
    Ich überlegte. »Declan hat gesagt, dass Melissa Fae-Blut in den Adern hat.«
    »Das hatte sie auch«, warf Mick ein. »Bobby hat andauernd irgendwelche Experimente gemacht, und einmal hat er Melissa mein Blut injiziert. Bobby sagte, sie war auf einmal doppelt so schön. Deshalb hat Declan sie zu seiner Spionin gemacht.
Die Vampire waren plötzlich hinter ihr her wie hinter einer läufigen Hündin.«
    Na toll.

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