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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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das, was du über Seamus gesagt hast, so gemein war.«
    Ich verdrehte die Augen und sagte: »Also gut, Mick, es tut mir leid, dass ich so gemein zu dir und Seamus war. Also, was ist jetzt mit diesem Scheißzauber?«
    Er schniefte. »Er macht aus den Fae so eine Art Batterie für Vampire. Der Vamp kriegt’nen Mordskick, und offenbar muss er dich dabei weder aussaugen, noch berühren oder so. Vor allem, wenn das Opfer so mächtig ist wie du, Genny.« Er schluckte, und sein Adamsapfel hüpfte in seinem dürren Hals. »Aber es geht nicht immer glatt, vor allem, wenn sich’s um Faelinge handelt. Die können dabei draufgehen. Und Gedankenfessel ist nicht. Das kriegt auch dieser Zauber nicht zustande.«
    Kacke. Ich hatte recht, das war kein niedlicher kleiner Zaubertrick.
    Plötzlich wusste ich, was das mit Holly gewesen war, was ich vergessen hatte.
    Ich schaute mich um. Es war hier in dieser Küche gewesen. Als ich mich darauf vorbereitete, die Magie zu rufen , die Finn und Aggie überall verteilt hatten. Holly hatte in der offenen Tür gestanden, umrahmt vom milchigen Schein des Lichts aus dem Pausenraum.
    Aber es war kein Licht gewesen, sondern dieser Zauber.
    Holly hatte den Zauber in sich getragen, und Louis musste ihn geschmeckt haben, als er ihr Blut saugte, der Zauber, hinter dem alle Vampire her waren.

    Und ich hatte ihn zu mir gerufen.
    Ich musste an mich halten, um nicht laut aufzulachen. Ich brauchte gar nicht nach dem Zauber zu suchen. Ich hatte ihn bereits.
    Holly kam durch die Schwingtür gestürzt. »Louis sagt, er verdoppelt sein Angebot: eine Million!«
    Da fiel mir noch etwas ein. Ich hatte den Zauber heute schon einmal gesehen.
    An Finn.

38. K apitel
    D ie Küche des Rosy Lee nahm um mich herum Gestalt an: die großflächigen Grills, die tiefen Frittierbecken. Meine Füße trafen auf dem Kachelboden auf, und Agathas kleine Hand verschwand. Keuchend stolperte ich vorwärts, mein Magen fiel ins Bodenlose. Ich landete auf Händen und Knien und starrte in ein Gesicht, das ich gehofft hatte, nie wieder aus dieser Nähe sehen zu müssen.
    Gazza, das Goth-Imitat, schaute höhnisch zu mir auf. Im ersten Moment glaubte ich, wieder in dieser Gasse zu sein, denn aus seiner gebrochenen, mit einer Sicherheitsnadel dekorierten Nase blubberte eine blutige Rotzglocke. Er stieß ein lautes Ächzen aus, und ich robbte angewidert einige Schritte zurück.
    Und riss die Augen auf.
    Gazza war gefesselt wie ein Truhthahn: von Kopf bis Fuß mit einem dünnen schwarzen Strick und sauberen, regelmäßigen Knoten. Fertig fürs Rohr.
    Ich stupste ihn verblüfft an.
    Er stieß ein wütendes Gurgeln aus – man hatte ihn geknebelt -, die Rotzglocke blähte sich und zerplatzte auf seinem Gesicht.
    Ein Geräusch in meinem Rücken ließ mich herumfahren. Freddie kam in die Küche gesprungen, ein Steakmesser in der rechten Pranke. Er stürzte auf mich zu, und ich verkroch mich eiligst unter dem nächsten Spülbecken. Er kam schlitternd zum Stehen, änderte seine Richtung und kam zu mir.
    »Hey, immer mit der Ruhe, Freddie«, brüllte ich, das Messer sorgfältig im Auge behaltend.

    Ich war mir beinahe sicher, dass er es nicht auf mich abgesehen hatte, aber wenn ein Hundert-Kilo-Koloss von einem Koch messerschwingend auf einen zugestürmt kommt, geht man lieber kein Risiko ein.
    »Genny, du bist’s. Gott sei Dank«, prustete er. »Ich hab wie blöd versucht, dich anzurufen.« Er stützte sich keuchend auf seinen Knien ab. »Aber du bist nie rangegangen!«
    »Jetzt bin ich da, Freddie«, sagte ich so ruhig wie möglich. »Also leg bitte das Messer weg.«
    Er schaute verblüfft seine Hand an; das Messer hatte er offenbar vollkommen vergessen. Er ließ es fallen, und es traf klirrend auf dem Boden auf. »Entschuldige, Genny.« Er schlug sich klatschend an die Stirn. »Aber ich weiß nicht mehr, wo mir der Kopf steht!«
    Ich krabbelte unter der Spüle hervor und packte ihn am Arm. »Freddie, was ist denn los?«
    »Katie ist heute nicht zur Arbeit gekommen. Ich habe bei ihrer Mutter angerufen, und sie hat gesagt, Katie ist gestern mit einer Freundin ausgegangen. Sie hat angerufen und gesagt, sie will dort übernachten und ihre Mutter soll sich keine Sorgen machen.«
    Ich spürte Panik in mir aufkeimen. »Was hat Katie mit diesem Wichser zu tun?«
    Er holte tief Luft und warf Gazza einen verächtlichen Blick zu. »Dieser Wichser, wie du ihn ganz treffend bezeichnest, kam heute hier reinspaziert. Mit einer Nachricht für dich.« Ich

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