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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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spürte unter den Fingerspitzen, wie Freddie den Bizeps anspannte.
    »Was für eine Nachricht?«, rief ich, um das Dröhnen meines Pulses in meinen Ohren zu übertönen.
    »Das wollte er mir nicht sagen. Er sagte, die Nachricht ist für dich und nur für dich.« Freddie schnitt eine verächtliche Grimasse. »Dieser kleine Schisser hat zu mir gesagt, ich kann ihm ja was zu essen machen, während er auf dich wartet!« Er versetzte
der verschnürten Gestalt einen Fußtritt, und Gazza stieß ein wütendes Gurgeln aus. »Na, den hab ich dressiert!«
    Freddie beugte sich wütend vor und riss Gazza den Knebel aus dem Mund. »Also rede schon, du Arschloch. Sag ihr, was du, verdammt noch mal, zu sagen hast!«
    »Scheißfreakunddufettesschwein …«
    Freddie gab Gazza eine schallende Ohrfeige. »Sag’s ihr, du Schisser.« Er deutete auf das Steakmesser, das auf dem Boden lag. »Oder ich mach Haschee aus dir!«
    »Mir jagst du keine Angst ein, alter Sack! Mir kann nichts passieren – er hat gesagt, dass mir nichts mehr passieren kann. Egal was du mir antust, er bringt’s wieder in Ordnung.« Er kicherte gehässig. »Also verpiss dich, Fettsack.« Seine manischen Augen richteten sich nun auf mich. »Und du, du Freak, für dich hat er große Pläne, und er hat gesagt …«
    Ich legte meine Hand auf seine Stirn und durchforstete sein Gedankengestrüpp, durch das sich, wie ich jetzt sah, schlangengleich ein dicker schwarzer Strang wand. Ich umhüllte den Strang mit einem dünnen Goldfaden und zog daran. »Wie lautet die Nachricht? Los, spuck’s aus!«
    »Der Graf lässt schön grüßen.« Ein Bild tauchte flüchtig vor meinem inneren Auge auf, von Dichterhemd, wie er auf der Bühne im Blue Heart herumstolzierte. »Er möchte dir die Hauptrolle in seinem Bühnenstück anbieten«, stieß Gazza begeistert hervor. »Aber diesmal wird es nicht auf einem Friedhof stattfinden, sondern in der Bar des Heart. Wenn du nicht bis Mitternacht dort auftauchst, wird er sich wohl oder übel mit deiner Vertretung begnügen müssen. Und es ist eine Privatvorstellung. Das Mitbringen von Freunden ist untersagt.«
    Shitshitshit.
    Freddie schlug mit der flachen Hand auf die Anrichte. »Er meint Katie, nicht? Genny, um Himmels willen, was will der Bastard eigentlich?«

    Gazza ließ eine hasserfüllte Schimpftirade los, und Freddie stopfte ihm kurzerhand wieder den Knebel in den Mund.
    Katie.
    Der Graf, alias von Dichterhemd – der Anführer der Fang-Gang -, hatte sie im Leech & Lettuce erwischt. Ich musste sie dort rausholen. Meine Brust war wie zugeschnürt, und einen Moment lang konnte ich kaum denken.
    Dann fiel mir Finn wieder ein und der Zauber. Ich musste zu Finn. Immer eins nach dem anderen . Ich packte Freddies Arm. »Du musst Scotland Yard anrufen. Frag nach Detective Sergeant Hugh Munro.«
    Er nahm einen Notizblock zur Hand. »Das ist dieser riesige rote Troll, oder?«
    »Ja. Aber sprich nur mit ihm oder mit einem von den anderen Trollen. Lamber oder Taegrin. Die wissen schon, was zu tun ist!« Ich schüttelte Freddie. »Sag ihnen, dass man Katie im Leech & Lettuce in Sucker Town festhält. Das ist ein Vamp-Pub, sie kennen es sicher.« Ich schaute ungeduldig zu, wie er sich alles sorgfältig aufschrieb. »Aber zuerst muss ich Finn suchen, er steckt auch in Schwierigkeiten. Sag Hugh, dass ich nachkomme, sobald ich kann.«
    Freddie blickte von seinem Block auf. »Ich hab Finn vor etwa einer Stunde ins Büro gehen sehen. Ich glaube nicht, dass er schon wieder weg ist.«
    »Toll! Danke, Freddie«, rief ich und sprintete durchs leere Café. Ich schob das »Geschlossen«-Schild beiseite und entriegelte die Tür. Dann lief ich über den Platz zu den Büros von Spellcrackers.

39. K apitel
    D ie Eingangstür war zugesperrt. Ungeduldig mit den Füßen scharrend, hielt ich den Finger auf den Knopf der Gegensprechanlage gedrückt.
    »Spellcrack …«
    »Toni, ich bin’s«, rief ich.
    »Ach, hallo, Genny, warte, ich lass dich rein.«
    Es surrte, ich stieß die Tür auf und rannte hinein. Toni schaute vom Treppenhaus auf mich herunter. Sie trug ein knallrosa Kleid und ein lila Bolerojäckchen. Mit ihren rosa und lila Haarverlängerungen sah sie aus wie Medusa. Zwei Stufen auf einmal nehmend, rannte ich zu ihr hinauf.
    »Hey, überschlag dich nicht, Spatz.« Toni lachte. »Wozu die Eile? Heute ist Sonntag. Gearbeitet wird erst morgen wieder.«
    »Entschuldige, Toni«, keuchte ich, »keine Zeit. Ich muss zu Finn.«
    Sie hielt mich am Arm fest und sagte

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