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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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feixend: »Na, schon was in Sachen Schwanz rausgefunden?«
    »Ein andermal, ja?« Ich schüttelte ihre Hand ab und versuchte, mich an ihr vorbeizudrängen.
    »Kein Problem!« Sie zwinkerte mir zu und trat beiseite, um mich vorbeizulassen. »Der geile Sexgott sitzt in seinem Büro. Lass mich nur rasch nach der Tür sehen, diese Kids treiben mich noch …«
    Ich rannte bis zum Ende des Korridors und riss die Tür auf. Finn saß zurückgelehnt in seinem Schreibtischsessel, die Füße auf einen Aktenstapel gebettet und starrte aus dem Fenster.
    »Es gibt da einen Zauber«, platzte ich heraus und stützte
mich atemlos mit den Handflächen auf seinen Schreibtisch, »einen ganz fiesen! Und den hat dir jemand angehängt!«
    »Hallo, Gen.« Er schwang seinen Sessel herum und schaute mich an.
    »Es hat mit den Vampiren zu tun. Die können damit unsere Magie stehlen …« Ich konnte es gar nicht schnell genug hervorsprudeln.
    Er fuhr sich mit der Hand durchs Haar und kratzte sein linkes Horn. »Warum bist du hier, Genny? Ich hab dir eine Nachricht hinterlassen, dass du auf keinen Fall herkommen sollst.«
    »Verdammt, Finn, hast du nicht gehört, was ich gesagt hab?«
    »Doch, ich hab’s gehört.« Auf seiner Stirn hatten sich feine Schweißtröpfchen gebildet.
    Kacke . Er sah fürchterlich aus. Ich schaute genauer hin. Der Nebel klebte an ihm wie eine dicke Außenhaut. »Shit, der Zauber ist überall an dir dran!«
    Er stemmte sich aus dem Sessel und erhob sich. »Ich weiß alles über diesen Zauber, Gen«, sagte er müde.
    Ich blinzelte. »Ach ja?«
    Er kam zu mir und strich mir das Haar hinters Ohr. »Ich hab’s gespürt, als ich versuchte, Helen hereinzulegen, heute Nachmittag, in deiner Wohnung. Etwas hing an mir, hat mir alle Kraft entzogen. Da wusste ich noch nicht, was es war.«
    Mein Herz schlug heftig. Mick hatte gesagt, der Zauber tötete bloß Faelinge, keine reinrassigen Fae. Aber wenn er sich nun irrte? Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und ergriff Finns Handgelenk. Seine Haut fühlte sich heiß und feucht an. Ich sandte einen dünnen goldenen Faden in ihn hinein, tastete mich behutsam vorwärts.
    »Finn, ich glaube, ich dann den Zauber von dir abziehen, ihn zu mir rufen …«
    Er lächelte mich traurig an. »Zu spät, Gen.« Er legte seinen
Zeigefinger unter mein Kinn, hob meinen Kopf und drückte seine Lippen zärtlich auf die meinen. »Viel zu spät.«
    Scharfe Dornen drangen in mein Herz, Dornen, aus denen ein tiefer Kummer wie ätzende Säure sickerte. Weit hinten in den Tiefen seiner Gedanken wehte ein öder, heißer Wind, der alles verbrannte, was er berührte.
    Verdammt. Was tat er? Wieso wehrte er mich ab? Kapierte er denn nicht, dass ich ihm helfen wollte?
    Ich errichtete eine goldene Hecke aus Hoffnung, die den Wind abhielt.
    Ich schlang den Arm um Finns Hals und zog seinen Kopf zu mir herunter. »Hör auf, dich zu wehren, Finn.« Ich drückte meine Lippen auf die seinen, blies ihm meinen Glamour in den Mund. »Ich weiß, wie …«
    Ich spürte einen scharfen Stich im Oberarm.
    Und sprang mit einem erschrockenen Quieken zurück. Aus meiner Haut quoll ein Blutstropfen. Ich schaute ihn mit großen Augen an.
    »Was …?«
    »Es tut mir so leid, Gen.«
    »Was tut dir leid?« Ich runzelte verwirrt die Stirn, schaute meinen Arm an, dann wieder ihn.
    Er hatte etwas in der Hand, das wie ein kurzer Stift aussah. »Ich habe dich nicht abgewehrt«, sagte er mit dumpfer Stimme.
    Ich hatte kein Gefühl mehr im Arm, konnte ihn nicht mehr bewegen. Es tat nicht weh, er fühlte sich nur taub an.
    Da wusste ich plötzlich, was es war.
    Er hatte mir Eisenspäne injiziert.
    Sie würden sich über die Blutbahn in meinem ganzen Körper ausbreiten. Und wenn sie mein Gehirn erreichten, würde ich ohnmächtig werden – oder was Schlimmeres …
    Ich starrte ihn sprachlos an. Der magische Goldfaden entglitt meinen Fingern.

    Der Wind warf sich fauchend gegen meine goldene Hecke, riss große Löcher der Verzweiflung in sie hinein. Grauer Nebel kroch durch diese Löcher, breitete sich weiter und weiter aus …
    Zutiefst entsetzt erkannte ich, dass er den Zauber bisher mühsam unter Kontrolle zu halten versucht hatte, doch nun hatte er sich losgerissen. Finns Gesicht waberte vor meinen Augen, dann sah ich es doppelt. Beide Gesichter verschwanden nach und nach im aufsteigenden grauen Nebel.
    Er legte die Hand an meine Wange. »Du hättest nicht herkommen dürfen, um nach mir zu suchen, Gen. Du hättest zu Hugh gehen

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