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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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musst du dich in eine Pfütze aus deinem eigenen Blut stellen und Helen rufen . Sobald sie deinen Ruf fühlt, wird sie die Pforte öffnen.«
    »Was ist das für ein Ritual, Finn?«
    »Ach, nichts Besonderes. Wir tauschen unser Blut aus.«
    Ich starrte ihn entsetzt an. »Du meinst, ich trinke dein Blut und lass meines dann auf den Boden tropfen. Ich stelle mich in die Pfütze und ruf deine Flamme.«
    »Ja, so ungefähr.« Die Augen fielen ihm zu. »So müsste es klappen.«
    »Müsste? Müsste ? Bist du dir denn nicht sicher?«
    »Nicht so ganz. Aber soweit ich mich erinnere, funktioniert es so«, murmelte er.
    Mist. Ich konnte unmöglich sein Blut trinken. Der Geruch allein war unwiderstehlich. Und wenn es nicht funktionierte, wenn Helen nicht reagierte? Dann wäre ich eine größere Bedrohung für ihn als die Vamps, vor denen wir zu fliehen versuchten.
Da gab’s natürlich noch die andere Möglichkeit : mein Vamp-Zauber. Als Vampir könnte ich seine Handschellen einfach zerreißen … Aber die Stahltür zertrümmern? So stark war »Rosa« wohl nicht. Und mit einer Armee von Blutsaugern würde auch sie nicht fertig werden. Am Ende würden wir also weiter hier drinsitzen, nur dass Finn es dann mit einem total ausgehungerten Vampir zu tun hätte.
    »Du musst es tun, Gen«, sagte er leise. »Ich kann den Blutsauger nicht töten, ich hab’s schon versucht. Ich kann sie spüren, kann spüren, wie sie meine Magie aus mir rauszieht, als hätte sie eine Spritze angesetzt. Und ich kann nichts dagegen machen.« Er wandte den Kopf ab.
    Das passte irgendwie nicht zusammen. Ich selbst hatte den Zauber nie gespürt, nicht mal, nachdem ich ihn von Holly abgezogen hatte – außer vielleicht die Müdigkeit und die Alpträume.
    »Sie wird nicht zulassen, dass ich schwinde«, flüsterte Finn und riss mich aus meinen Gedanken. Er redete jetzt schon vom Schwinden – vom Sterben -, es musste schlimmer um ihn stehen, als ich gedacht hatte. »Gen, du musst fliehen und Hilfe holen.« Er sagte es beinahe flehentlich.
    Er tat mir so leid. Ich schlüpfte rasch aus der Jeans, zog auch den Slip aus und wartete kurz, bis mein Schwindelgefühl abgeklungen war. »Okay, wir machen es«, sagte ich fest.
    Er wandte mir den Kopf zu, und in seinen grauen Augen blitzte kurz ein grüner Hoffnungsschimmer auf.
    »Sieht so aus, als müsste ich mal zur Abwechslung den Retter spielen«, sagte ich mit einem schiefen Grinsen.
    »Was meinst du damit, Gen?«
    Ich beugte mich vor und gab ihm einen Kuss auf die Lippen. »Na, als ich meinen Job verloren hab. Da bist du doch auch gleich losgerannt, um es wieder für mich hinzubiegen.«
    Er stieß ein schwaches Lachen aus. »Wenn ich gewusst hätte, dass das einen solchen Eindruck bei dir macht, hätte ich es
schon eher versucht und auf die abgeschmackte Sexgott-Routine verzichtet.«
    »Keine Sorge, die Sexgott-Masche war auch nicht schlecht.« Ich machte meine Augen weit auf, um die Tränen zurückzuhalten, und grinste. »Aber das behältst du besser für dich.«

41. K apitel
    A lles, was ich jetzt tun musste, war, genug zu bluten, dass es für eine Pfütze reichte, in die ich mich stellen konnte. Ich schaute meine Haut an und schnitt eine Grimasse. Kein ermutigender Anblick. Ob in diesen Adern noch genug Blut war, dass es für die Flucht reichte?
    »Warum kann ich nicht einfach einen Kreis aus Blut zeichnen?«, fragte ich.
    »So funktioniert das nicht, Gen.« Finn stieß einen erschöpften Seufzer aus. »Man muss ein echtes Opfer bringen, als letzter Ausweg sozusagen, damit niemand eine Blutpforte öffnet, ohne dass er es sich wirklich gründlich überlegt hat.«
    Ja, ja . Ich rappelte mich mühsam auf die Beine und begutachtete mein linkes Handgelenk. Vielleicht hatte ich ja Glück, und die Ader war noch nicht zugeheilt.
    Ich hob mein Handgelenk an die Lippen.
    »Was machst du da?« Finn hatte mich nicht aus den Augen gelassen.
    »Ich hab kein Messer.«
    »Dann benutze eins von meinen Hörnern.«
    »Die sehen nicht scharf genug aus.«
    »Schätzchen, diese Handschellen hindern mich zwar am Entkommen, aber sie blockieren nicht meine Magie. Und diese verdammte Blutsaugerin kriegt auch nicht alles aus mir raus. Das meiste halte ich immer noch zurück.« Er reckte sein Kinn vor. »Los, versuch’s.«
    Ich ging neben ihm in die Hocke und berührte vorsichtig mit der Fingerspitze ein Horn. Es zuckte und wurde länger und
länger. Am Ende war es fast zwanzig Zentimeter lang und nadelspitz.
    »Mach schnell, Gen«,

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