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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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so viel von dir absaugen kann – ihr beide seid miteinander verschmolzen.«
    »Gen, du musst zu Helen.« Er schaute mich flehentlich an. Der Ausdruck in seinen Augen sagte alles. Ich hatte recht. »Sie wird das regeln. Sie kriegt das wieder hin.«
    Aber der einzige Weg, das wieder hinzukriegen, war, Rio zu töten. Und dass Helen Crane so weit gehen würde, konnte ich mir nicht vorstellen.
    »Ich weiß, du denkst, dass Helen nichts zustande bringt«, fuhr er fort, »aber du irrst dich. Geh nicht zu diesem Blutsauger, Gen, ich bitte dich. Das wäre ein Fehler.«
    Er konnte es einfach nicht lassen, den Ritter in schimmernder
Rüstung zu spielen! Männer mit einem derart starken Retterkomplex sahen überall Jungfrauen in Gefahr, die es aus irgendwelchen Türmen zu befreien galt. Selbst wenn es mir also gelingen sollte, ihn aus diesem Schlamassel herauszuholen, er würde dennoch nicht aufhören, sich aufs Pferd zu schwingen und zu meiner Rettung zu eilen. Männer! Er konnte dabei draufgehen! Nein, das durfte ich nicht zulassen. Er musste die Wahrheit über mich erfahren.
    Ich drückte den Schnitt auf meinem Arm zusammen, presste noch mehr Blut hervor, eine Beschäftigung, die mir half, ihn nicht ansehen zu müssen.
    »Als ich sagte, dass mein Vater ein Mensch war, meine ich auch, dass er es war , bevor er ein Vampir wurde.« Ich versuchte, das so sachlich wie möglich zu sagen. »Du siehst also, dass mir gar nichts anderes übrig bleibt, als mich an die Vamps um Hilfe zu wenden, Finn.«
    »Unmöglich. Vampire können sich nicht auf diese Weise fortpflanzen.«
    »Mein Vater fand meine Mutter bei einem Fruchtbarkeitsritual. Er hat sie geschwängert. Und dann hat er ihr erlaubt, zu schwinden.« So einfach war es natürlich nicht gewesen, aber mehr brauchte er nicht zu wissen. »Vampire besitzen auch Magie, ihre eigene Art von Magie, Finn. Und wir Sidhe können uns mit allen magischen Wesen paaren – und den meisten nichtmagischen -, das weißt du doch.«
    Er sagte nichts, starrte auf die Blutpfütze, die sich vor mir bildete.
    Ich verspürte einen kalten Schauder, mein Herz stotterte. Ich machte die Augen zu und fuhr mit der Zunge über meine Zähne. Ich hob witternd die Nase. Angst lag in der Luft, Angst und Schmerzen und der herrliche Duft von Vampirgift: Lakritz. Ich spürte, wie ich unruhig wurde.
    Ich hörte das Blut durch seine Adern rauschen, hörte das Pochen seines Herzens.

    »Gen?«
    Ich riss die Augen auf.
    Sein Herz schlug schnell, seine Haut glühte, und er war mir näher, als gut für mich war.
    »Gen, ich glaube, es reicht jetzt.«
    »Was?«, nuschelte ich.
    »Genug Blut. Es reicht.«
    Ich schaute zu Boden. Die Pfütze war größer als eine Kuchenplatte. Ich hob den Arm an meinen Mund und leckte mir träge das Blut ab. Danach fühlte ich mich besser, nicht mehr ganz so hungrig. Ich seufzte. Dann fiel mir auf, wie Finn mich anschaute, mit einem rätselhaften, undurchdringlichen Ausdruck in den Augen.
    Shit. Es schien, als ob ich es geschafft hätte, ihm Angst einzujagen.
    Ich kam schwankend auf die Beine. Die Höhle drehte sich um mich wie ein Karussell.
    »Sei vorsichtig, Gen«, sagte Finn wie aus weiter Ferne.
    Ich runzelte die Stirn und winkte ihm trunken zu. Da war doch noch was … Ach ja: »Ich komme und hol dich, okay?«
    Sein Mund bewegte sich, aber das Rauschen in meinen Ohren war so laut, dass ich ihn nicht verstehen konnte.
    Das Blut sah so verlockend aus. Ich hätte mich am liebsten auf die Knie fallen lassen und alles aufgeleckt. Ich tauchte meinen Zeh hinein. Es fühlte sich kühl an. Ich trat hinein, hob den anderen Fuß und stellte ihn ebenfalls in die Pfütze.
    Dunkel.
    Höhle.
    Dunkel.
    Eine Gestalt.
    Dunkel.
    Die Frau hatte ihren Kopf zurückgeworfen und ihren schlanken Hals entblößt. Ihr Mund stand weit offen. Das Bild flackerte wie in einem Stummfilm.

    Dicker Teppichboden. Es riecht nach Blut und Sex. Ein Rauschen in meinen Ohren.
    Der Vampir stand hinter ihr, das Gesicht in ihrer Halsbeuge. Seine Kiefermuskeln arbeiteten.
    Ich fauchte, angestachelt von unerträglichem Hunger. Der Vampir in mir wollte heraus, musste heraus. Ich ließ den Arm sinken, näherte mich dem Tattoo auf meiner Hüfte.
    Und erstarrte mitten in der Bewegung.
    Die Frau erschauderte, griff dem Vampir ins dichte dunkle Haar und zog ihn von ihrem Hals weg. Dann streckte sie den Arm aus und nahm mich bei der Hand.
    Sie lächelte, ein engelsgleiches, überirdisch schönes Lächeln, ein Lächeln, das mir alles

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