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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Möglichkeit? Sich der Waffe bemächtigen?
    Shit . Ob das klappen konnte?
    »Die Zeit ist um, Ms Taylor.« Ein Druck in meinem Schädel, der mir gar nicht bewusst gewesen war, verschwand, und Lärm brandete wie eine Flutwelle heran: Hughs Gebrüll, das Knurren der anderen Trolle, lautes Stöhnen, entweder von Banner oder von Hinkley.
    Louis fletschte feixend seine Zähne und winkte mich mit einem gekrümmten Zeigefinger heran. Der Zug an meinen Armen verstärkte sich, und ich begann langsam auf Westman zuzugleiten.
    Ich konzentrierte meine Magie und richtete sie auf Westman. Sie schlug ein und schlang sich wie eine stählerne Peitschenschnur um Louis, fesselte die beiden zusammen. Aber das interessierte mich im Moment nicht: Ich konzentrierte mich ausschließlich auf den dicken Mesmer -Schlauch, der sich zitternd zwischen Westman und Banner erstreckte. Ich musste die zuckenden, rotweißen Stränge trennen, aber dazu blieb keine Zeit … also umschloss ich ihn mit meiner eigenen, goldenen Magie, als würde ich ein Kabel ummanteln und versiegeln.
    » Putain !«, zischte Louis und hätte mich fast aus meiner Konzentration gerissen. Er versuchte Westmans Finger von mir zu lösen, aber ich fütterte noch mehr Magie in die Ummantelung, fesselte Westman mit meinem Glamour . Die Tatsache, dass er mich festhielt, dass wir Hautkontakt hatten, erleichterte mir meine Aufgabe. Louis hätte schon Westmans Finger brechen müssen, einen nach dem anderen, um ihn von mir zu lösen.
    Ein dicker Schweißtropfen rann mir ins linke Auge, und ich blinzelte ihn fort.
    Auf einmal duftete es durchdringend nach Geißblatt. Goldene Triebe wuchsen aus dem ummantelten Strang. Shit , so war das nicht gedacht! Die Triebe schlangen sich wie ein rasch
wucherndes Rankengewächs um den Draht, der Louis mit Westman verband.
    » Merde! « Louis sprang auf und stolperte wild um sich schlagend, zurück.
    Verdammt … Es war schwer genug, einen einzelnen Vampir mit meinem Glamour zu fesseln – das war Neuland für mich, ich hatte es noch nie versucht, außer ein Mal, bei einem Menschen. Aber gleich zwei von den Monstern in meine Gewalt zu bringen, das überstieg meine Kräfte.
    Mit wild hämmerndem Herzen versuchte ich, meine Magie in mich zurückzuziehen, aber es gelang mir nicht, sie strömte wie eine goldene Flut aus mir heraus, kroch schlängelnd an dem Draht entlang, dehnte sich wie ein Gummiband, wurde dünner und dünner.
    Unverständliches Gebrüll schwappte über mich hinweg: Hughs klang drängend, DI Cranes rief eine scharfe Warnung …
    Grünes Licht traf Louis wie ein Blitzstrahl in die Brust, zuckte über den Draht, schlug in Westman ein, traf auch mich …
    Und alles um mich herum explodierte in einem grünen Flammenregen.

10. K apitel
    S taub stieg mir in die Nase, und ich musste gegen den Drang zu niesen ankämpfen. Ein Schauder schüttelte mich. Sich zweimal innerhalb kurzer Zeit einen Schockzauber einzufangen – wenn auch nur den Rückstoß – ist nicht das, was ich guten Gewissens empfehlen könnte. Ich versuchte mich an die Wärme, die mich umfing, zu kuscheln, aber es war so staubig, und ich musste husten.
    »Genny.« Hughs tiefe Stimme drang vibrierend in meine Brust, »Genny, bist du wach?«
    Nein, hätte ich am liebsten gesagt. Meine Lider waren bleischwer.
    »Kommt sie zu sich?« Es war die Stimme einer Frau, und sie klang ungehalten.
    »Glaube schon«, brummte Hugh, und sein Atem strich warm über meinen Kopf.
    »Dann könnten Sie sie ja vielleicht wieder absetzen, Sergeant Munro.«
    »Gleich, Ma’am.«
    Ma’am? Ach ja, die neue Chefin.
    Hugh tätschelte sanft meinen Arm. »Genny, du musst jetzt aufwachen.«
    Ich wollte nicht, wollte bleiben, wo ich war. Ich vergrub mein Gesicht an Hughs Schulter. Er fühlte sich an wie ein sonnenwarmer Stein. Wenn ich doch bloß ein Stündchen schlafen könnte … aber da war doch was? Etwas, das ich unbedingt wissen musste.
    »Neil Banner – der Souler«, murmelte ich. »Wie geht’s ihm?«

    »Gut. Der Schockzauber hat ihn nicht getroffen«, antwortete Hugh leise, »aber sie bringen ihn trotzdem zur Sicherheit ins HOPE.«
    Ich kuschelte mich seufzend an Hugh. Aber dann fiel mir noch etwas ein. »Und Alan Hinkley?«
    »Banner hat ihn weggestoßen, und dabei hat er seinen Kopf an einer Stuhlkante angeschlagen.« Diesmal tätschelte Hugh meinen Rücken. »Die Notärzte sind noch hier, um abzuwarten, wie’s dir geht.«
    Ich schlug die Augen auf.
    Wir befanden uns auf dem Boden der

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