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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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Zeigefinger an. »Klingt, als sprächst du aus Erfahrung.«
    »Allerdings! Einen ganzen, verdammten Monat hab ich gelitten!« Er zuckte bei der Erinnerung sichtlich zusammen. »Immer wenn ich ein Glas Honig aufgemacht habe, kam eine Biene rausgeflogen und hat mich gestochen. Alles, was ich aß, schmeckte angebrannt, und sie hat außerdem sämtliche linken Socken von mir verschwinden lassen.«
    »So was wie linke Socken gibt’s nicht«, sagte ich, während ich zart mehr von dem Zauber wegzupfte. »Die sind alle gleich.«
    Er lachte. »Glaubst du! Aber jeder Mensch zieht doch erst mal die rechte Socke an, oder? Also ist die, die fehlt, die linke.«
    »Haha.« Die Magie zerfiel in einzelne Fäden und löste sich auf. »Und – warst du so wie immer, oder hast du was Besonderes gemacht, um sie so zu verärgern?«
    Er zuckte nachlässig die Schultern. »Weiß nicht mehr so genau. Ich glaube, es war eher ihre Hexe, die ich verärgert habe, weniger sie selbst.«
    Natürlich musste eine Hexe im Spiel sein, nicht wahr? Die Hexen von Spellcrackers.com waren über Finn hergefallen wie Kinder, die »Pack-die-Schokolade-aus« spielen. Keine konnte es abwarten, bis die Musik aufhört und sie an der Reihe war, die Leckerei auszuwickeln. Und Finn schien das Ganze einen Riesenspaß zu machen, unbekümmert flirtete er aus allen Poren und in sämtliche Richtungen – diesbezüglich zumindest schien er keinerlei Vorurteile zu besitzen. Auch ich war zu dem Spiel eingeladen worden, hatte jedoch dankend abgelehnt.
    Nicht, dass er mir nicht gefallen hätte.
    Und wie er mir gefiel.
    Aber wir waren beide Fae, was bedeutete, dass auch unsere Magie ständig versuchte, uns zu verkuppeln, und das machte alles nur noch komplizierter. Nein, mein Problem war, dass ich Finn viel zu anziehend fand. Das Bedürfnis, ihn mir einfach
zu greifen und herzhaft in ihn reinzubeißen, wurde von Tag zu Tag schlimmer. Aber das wäre eine verdammt schlechte Idee gewesen. Also lieber die Enttäuschung runterschlucken und ihn mir mit allen Kräften vom Leib halten.
    Er berührte zart meine »verbrannte« Hand, in der noch der Phantomschmerz pochte. »Willst du mir nicht sagen, was mit dir los ist?«
    Ich blickte überrascht auf. Er schien sich ernsthaft Sorgen um mich zu machen. »Es ist nichts.«
    »Ach ja? Gewöhnlich bist du vorsichtiger, wenn du mit Magie umgehst.«
    Er hatte Recht, das war ich. »Mieser Tag«, sagte ich, »du weißt schon – erst diese Pixies, und dann habe ich auch noch den Kristall an meinem Handy kaputt gemacht.«
    »Ah.« Er musterte mich nachdenklich, dann hellte sich seine Miene auf. »Problem gelöst! Habe neulich einen neuen Kristallhändler bei eBay gefunden. Gute Qualität, vernünftiger Preis. Ich sage Toni, sie soll dir einen Probestein besorgen.«
    Geschenke soll man ja eigentlich nicht annehmen, wenn man sich nicht verpflichten will, aber in diesem Fall tat ich es, damit er auf mein Ablenkungsmanöver hereinfiel. »Danke, das wäre toll.«
    Finn legte wie beiläufig seinen Arm um meine Schultern. »Schon das Neueste gehört? Stella ist früher gegangen, angeblich zu einem Hexenrat, aber Toni glaubt, sie hat einen neuen Freund.« Sein Atem strich warm über mein Haar. »Hat heute offenbar schon dreimal angerufen, wollte aber seinen Namen nicht nennen. Sagte, Stella kennt ihn.« Ein zarter Duft nach Brombeeren hüllte mich ein. »Aber Toni ist sich sicher, seine Stimme schon mal gehört zu haben.«
    Ich schlüpfte unter seinem Arm hervor, bevor es mir dort zu bequem werden konnte. Wenn Stella tatsächlich eine Hexenratssitzung besuchte, war es kein Wunder, dass sie auf meine dringenden Anfragen noch nicht reagiert hatte. Und wer der
geheimnisvolle Anrufer war, über den sich Toni, unsere Büroleiterin, den Kopf zerbrach, war mir natürlich ebenfalls klar.
    Finn lehnte sich an die Theke und zwinkerte mir spitzbübisch zu. »Sie ist sicher, dass es dieser Journalist ist, der Stella vor einiger Zeit interviewt hat. Groß, attraktiv, dunkler Typ. Hast ihn nicht zufällig gesehen, oder?«
    Ich bedachte ihn mit einem schelmischen Blick. »Hast wohl Angst, du könntest in deinem kleinen Hexenharem Konkurrenz kriegen, du Platzhirsch?«
    Er lachte leise in sich hinein. »Beim Zeus, Gen, er ist doch bloß ein Mensch. Und der soll ein Konkurrent sein?« Sein Gesicht nahm einen durchtriebenen Ausdruck an. »Hab mich bloß gefragt, ob du auch auf den dunklen Typ stehst, so wie Stella.«
    »Nicht abschweifen, das führt nirgendwo

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