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Suesser Als Blut

Suesser Als Blut

Titel: Suesser Als Blut Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Suzanne McLeod
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hin.«
    »Keine Sorge, ich weiß genau, wie man sein Ziel im Auge behält.« Er nahm meine Hand und streichelte meine Handfläche. »Jetzt komm schon, Gen, du kannst mir meine Neugier nicht vorwerfen. Ich bin schließlich eine männliche Fruchtbarkeitsfee.« Er strich sanft mit dem Daumen über die Innenseite meines Handgelenks, und sofort schnellte mein Puls in die Höhe. »Ein Feenrich, wenn du so willst – haha, Witz komm raus, du bist umzingelt. Kurz und gut: Ich kann nicht gegen meine Natur an. Und du auch nicht. Du bist eine Sidhe, du bist für die Liebe gemacht. Stell dir bloß vor, was für Symphonien wir erschaffen könnten! Die Vögel und Bienen würden uns zu Ehren in Freudengesänge ausbrechen.« Er senkte verschwörerisch seine Stimme: »Mozart ist ein Dreck dagegen.«
    Ich riss lachend meine Hand los, steckte mir zwei Finger in den Rachen und tat, als ob ich kotzen würde. »Äck, igitt! Und mit diesem Gesülze hast du Erfolg? Sag bloß nicht. Ist ja zum Abgewöhnen.«
    Er grinste, zeigte mir seine schneeweißen, regelmäßigen Zähne. »Was glaubst du?«
    »Nee, das will ich mir gar nicht erst ausmalen.« Ich schüttelte
den Kopf. »Davon wird man ja zuckerkrank. Und all diese Hexengroupies, mit denen du rumhängst, die fallen darauf rein?«
    Er breitete die Arme aus. »Was soll ich sagen? Ich bin ein Sexgott.«
    »Ha!« Ich stach meinen Zeigefinger in seine Rippen. »Träum weiter.«
    Er wurde ernst. »Nur noch eine Frage?«
    Ich verengte die Augen. »Ja?«
    Er beugte sich vor und flüsterte mir ins Ohr. »Bist du je um Mitternacht über den Sternenhimmel getanzt? Nein? Wozu hast du dann deine Magie?!«
    Mir stockte der Atem. Shit. Er war mir viel zu nahe. Ich spürte, wie ich erregt wurde, wie mir plötzlich der Geschmack von dickem, reifem Brombeersaft auf der Zunge lag.
    Finn trat einen Schritt zurück und musterte mich prüfend. Ein Ausdruck männlicher Befriedigung trat in seine moosgrünen Augen. »Irgendwann, Gen. Eines Nachts.«
    Ich biss hart auf meine Zunge und schmeckte Blut. Ich schluckte. »Führe mich nicht in Versuchung, du männliche Fruchtbarkeitsfee!«
    Aber Finn schien die Sache ernst zu nehmen. »Doch, immer.« Er strich mir das Haar hinters Ohr.
    Ich zwang mich dazu, vor ihm zurückzuweichen, und lachte ein wenig gekünstelt. Das war mir alles auf einmal viel zu ernst geworden. »Weißt du, was man über Wünsche sagt?«
    »Moment!« Er hielt die Hand hoch, dann grinste er mich spitzbübisch an. »Ja, ich weiß: Wenn sie in Erfüllung gehen, ist’s zu spät.«
    Ich nickte. »Vergiss das nicht.«
    »Das war kein Wunsch, Gen.« Er bog auffordernd den Zeigefinger, wie um mich zu sich zu locken. »Das war ein Versprechen.« Er ließ den Finger kreisen, als würde er mich an einer unsichtbaren Leine einholen. »Wünsche müssen erfüllt werden.
« Ich spürte einen scharfen Ruck im Magen, als wäre ich an einem Brombeergebüsch hängen geblieben. »Versprechen dagegen« – er hauchte einen Kuss auf seine Handfläche, die Augen unverwandt auf mich gerichtet – »sind, wenn abgegeben« – er blies mir den Kuss zu – »eine sichere Sache.«
    Kacke. »Darauf würde ich an deiner Stelle nicht wetten.«
    Finn lächelte, aber seine Augen blickten ernst. »Zu spät.«
    Plötzlich ertönte in Höhe meines Hinterkopfes ein lautes »Plopp«, gefolgt von einem gereizten Hüsteln. Ich fuhr herum.
    »Herrgott noch mal! Seid ihr bald fertig? Darf ein altes Weib vielleicht auch mal was sagen?«
    Es war die Hauselfe. Sie saß wie eine Puppe auf der großen Kaffeemaschine, die Beine im rechten Winkel abgespreizt, als würde sie einen Spagat machen, die Füße in altmodischen Schnürstiefeln, die unter ihrem weiten, mit Blümchen verzierten Schürzenkleid hervorguckten und funkelte uns mit ihren riesigen braunen Augen ärgerlich an. Kleine braune Haarbüschel wucherten fast zornig auf ihrem Schädel.
    Mit der war nicht zu spaßen.
    Trotzdem, meine vernünftige Seite war froh um die Unterbrechung.
    »Ich glaube, sie will mit dir reden«, murmelte Finn. »Ich verdrücke mich besser. Bin in der Küche.« Er nickte der Hauselfe respektvoll zu und zog sich dann schneller zurück als ein Troll, der eine Katze gesehen hat.
    Das runde Gesicht der Hauselfe verzog sich missbilligend. Ihre kleine Knollennase verschwand dabei fast zwischen ihren zahllosen Falten. »Der lässt besser seine Pfoten von meinem Schatz oder ich lass mehr als nur seine stinkenden Socken verschwinden!« Sie sprang von der

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