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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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gerührt. »Falls der Bursche irgendwas in der Hand hätte, um seine Behauptungen zu untermauern, hätte er das schon vor fünf Jahren vorgebracht. Er ist Geschichte. Vergiss ihn.«
    Aber die Ängste nagten weiter an George, und offenbar spürte auch Pat Wickham ihren scharfen Zahn. Er konnte seine Nervosität nicht so gut verbergen wie George. George hätte den kleinen Scheißer dafür ohrfeigen können, dass er sich von Raley hatte erwischen lassen, während er sie beide angestarrt hatte. Er hatte sie mit Riesenaugen angeglotzt und ausgesehen, als würde er sich gleich in die Hose machen, was Raley natürlich nicht entgangen war.
    Georges Handy läutete. Wahrscheinlich Miranda, die ihn kontrollieren wollte, obwohl sie sich bestimmt vorstellen konnte, wo er gesteckt hatte. Er klappte das Handy auf. »Ich bin unterwegs.«
    »George?«
    »Ja?«
    »Hier ist Candy.«
    »Ach, verflixt, Candy, ich habe dich mit Miranda verwechselt.«

    »Das bekomme ich ständig zu hören«, antwortete sie schmunzelnd und mit gutmütiger Selbstironie. »Leider nur im Traum.« Dann fragte sie leiser, trauriger: »Soll ich lieber später anrufen?«
    »Nein, ich bin im Auto und auf dem Weg nach Hause.«
    »Entschuldige die späte Störung, aber ich wollte unbedingt noch heute anrufen. Es ist mir so verflucht unangenehm, dass ich die Beerdigung verpasst habe. George, du weißt, wenn ich nicht bis über beide Ohren …«
    »Du brauchst dich nicht zu entschuldigen, Candy. Wir wissen und verstehen alle, warum du nicht kommen konntest.«
    »Ich weiß das zu schätzen. Trotzdem bedauere ich es zutiefst. Wie war’s?«
    »Ich glaube, es hätte Jay gefallen. Bis auf die Orgelmusik. Ein Jazzquartett wäre ihm lieber gewesen.«
    Sie lachte.
    »Deine Rede war ein echtes Highlight. Falls Jay es in den Himmel geschafft hat, ist er bestimmt rot geworden.«
    »Ich habe jedes Wort so gemeint, wie ich es geschrieben habe. Er war ein guter Freund. Ich werde ihn vermissen.«
    »Ja.« George wartete eine Sekunde ab und rutschte nervös auf seinem Sitz herum. »Rate mal, wer aufgetaucht ist.«
    »Die halbe Stadt würde ich erwarten.«
    »Fast.«
    »Ganz bestimmt Cobb Fordyce.«
    »Er hat sogar seine Frau mitgebracht.«
    »Er ist Politiker«, stellte sie ohne Groll fest. »So was fällt unter Imagepflege.«
    »Und Raley Gannon.«
    »Im Ernst?«
    »Ohne Scheiß. In Fleisch und Blut.«
    »Hast du mit ihm geredet?«
    »Wir hatten einen … äh … Wortwechsel.«
    »Wortwechsel? Das hört sich nicht nach einer freundlichen Unterhaltung an.«

    »Stimmt.«
    »Und inwiefern nicht, George?«
    Er begann, indem er Raleys Aussehen und sein Verhalten beschrieb. »Mehr oder weniger sah er aus wie früher, nur dass seine Haare länger sind. Und ein bisschen angegraut. Er wirkte halbwegs freundlich, aber er war ja nie so offen wie Jay. Er hat nicht erzählt, was er inzwischen so treibt und wo er lebt. Aber er, äh …« Er zögerte und sagte dann: »Er hat die Sache mit Suzi Monroe zur Sprache gebracht.«
    »Das überrascht mich.« Candy klang nachdenklich. »Man sollte meinen, er wäre froh, dass endlich Gras über die Geschichte gewachsen ist. Und in welchem Zusammenhang?«
    »Er meinte, es gebe auffällige Parallelen zwischen Jays Tod und der Nacht, in der die kleine Monroe an einer Überdosis starb.«
    »Jay starb nicht durch eine Überdosis.«
    Inzwischen war George zu Hause angekommen. Er stellte den Wagen in der Einfahrt ab, ließ aber den Motor laufen, damit die Klimaanlage nicht ausging. »Das habe ich ihm auch geantwortet. Er meinte, die Parallelen bestünden darin, dass Britt Shelley behauptet, man hätte sie in Jays Todesnacht unter Drogen gesetzt, genau wie er in der Nacht, in der Suzi Monroe starb, unter Drogen gesetzt worden sei.«
    »Suzi Monroe war gewohnheitsmäßige Drogenkonsumentin. Jay hat nie Drogen genommen. Hat er Vermutungen darüber angestellt, wer Britt Shelley eine Vergewaltigungsdroge untergeschoben haben sollte?«
    »So weit sind wir nicht gekommen, aber Raley meint …« Er verstummte, weil Miranda im selben Moment die Haustür öffnete und auf die Veranda trat. Gegen das Licht im Haus zeichneten sich die Umrisse ihres Körpers durch ihr hauchdünnes Nachthemd ab.
    »Raley meint …?«, hakte Candy nach.
    George erwiderte durch die Frontscheibe hindurch den Blick
seiner Frau und sagte: »Er meint, Jay hätte sich mit Britt Shelley verabredet, weil er ihr eine Riesenstory verschaffen wollte. Inklusive eines Geständnisses auf dem

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