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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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wäre nicht auf die Toilette gegangen, bevor sie eine Urinprobe abgeben konnte.«
    »Mit anderen Worten«, kommentierte Miranda, »sie stellt Behauptungen auf, die sie nicht beweisen kann.«
    Ohne sich umzudrehen, gebot George ihr mit einem Handwedeln zu schweigen.
    »Nein, ich habe keine Ahnung, was zu Jay Burgess’ Tod geführt hat«, beantwortete Britt Shelley eben die Frage eines anderen Reporters. »Man hatte bei ihm einen unheilbaren Bauchspeicheldrüsenkrebs diagnostiziert. Man nimmt an, dass der Tod etwas mit seiner Erkrankung zu tun hat, aber man wird den Leichnam obduzieren…«
    »Wissen Sie, wann?«
    »Diese Frage sollten Sie dem Gerichtsmediziner stellen. Hoffentlich möglichst bald. Ich hoffe mehr als jeder andere auf eine Erklärung für Jays Tod.«
    »Vermutet die Polizei einen unnatürlichen Tod?«
    Ehe Britt Shelley darauf antworten konnte, flüsterte ihr der Anwalt etwas ins Ohr, und sie nickte. »Mehr habe ich im Moment nicht zu sagen.«
    »Will die Polizei…«
    »Waren Sie und Burgess …«
    »Was haben Sie im Wheelhouse getrunken?«
    Die Fragen der Reporter hallten durch den Raum, während sie und ihr Anwalt vom Podium stiegen.
    »Schalt das ab.«
    George kam Mirandas Wunsch nach. Schlagartig war es so still im Raum, dass man die Eiswürfel in seinem Glas klirren hörte, als er einen Schluck Bloody Mary nahm. »Der Wievielte ist das heute?«, wollte Miranda wissen.
    »Interessiert dich das wirklich?«

    »Und ob mich das interessiert!«, schoss sie zurück. »Weil du ständig betrunken bist, seit wir von dieser Sache erfahren haben.«
    »Jay war mein Freund. Trinken gehört für mich zur Trauerarbeit.«
    »Es macht keinen guten Eindruck.«
    »Auf wen?«
    »Auf jeden, den es interessiert und der die Augen offen hält.« Sie betonte wütend jedes einzelne Wort.
    »Es interessiert alle, und alle halten die Augen offen. Dass Jay gestorben ist, macht Schlagzeilen. Er war ein Held.«
    »Genau wie du.«
    Er starrte sekundenlang in sein Glas und kippte dann den Cocktail hinunter. »Ja. Ein richtiger Held. Darum hast du mich geheiratet.«
    Sie lachte leise. »Ganz recht, Süßer, ich wollte einen Helden«, sie öffnete den Bademantel unterhalb der Taille, »und du wolltest das hier.«
    Früher wäre er sofort auf die Knie gefallen, zu ihr hingekrochen und hätte sein Gesicht in ihrem Schoß vergraben. Er hätte seine Zunge forschend in ihr Geschlecht gebohrt, auf der Suche nach dem winzigen Goldanhänger, der ihr Fleisch durchbohrte, nach diesem verführerischen Juwel, das verborgen blieb, bis sie wirklich erregt war. Früher hatte er sie damit verrückt gemacht.
    Doch dann hatte er herausgefunden, wer ihr dieses Schmuckstück geschenkt hatte. Das hatte seine Lust abgetötet.
    Sie schlug lachend den Bademantel zu. »Armer George. So aufgebracht über Jays Tod, dass er nicht einmal mit seiner Frau schlafen kann.«
    »Nicht, wenn sie noch nach Drake stinkt.«
    »Ach bitte. Spiel dich nicht so auf. Schließlich machst du dich immer noch mit dieser Teeniegöre lächerlich, die im Country Klub kellnert.«
    »Sie ist sechsundzwanzig. Sie sieht nur wie achtzehn aus.«

    Wenn er Miranda verletzen konnte, und im Moment wollte er sie um jeden Preis verletzen, dann mit einem Hinweis darauf, dass sie nicht jünger wurde. Die dreißig hatte sie längst überschritten. Die vierzig ragte drohend vor ihr auf. Es waren noch ein paar Jahre hin, aber sie fürchtete sich schon jetzt schrecklich davor.
    In ihrer Jugend war sie Miss Charleston County, Miss South Carolina, Miss Dies und Miss Das gewesen. Sie bewahrte so viele Krönchen und Trophäen auf, dass die Putzfrau kaum mit dem Abstauben nachkam. Doch inzwischen wurden andere Mädchen gekrönt. Mädchen mit strafferen Schenkeln und festeren Titten. Mädchen, die sich nicht allmonatlich mit Botox aufspritzen lassen mussten.
    Nachdenklich und gequält sann er darüber nach, ob die augenblickliche Miss Charleston County wohl ihr Kind abtreiben lassen würde, nur damit ihr Bauch straff blieb.
    Mirandas volles Lachen riss ihn aus seinen düsteren Gedanken. »Erklärt deine schmierige kleine Affäre vielleicht auch, warum du ständig Viagra einwirfst?« Er sah sie scharf an. »O ja. Ich habe sie im Medizinschrank gefunden.«
    »Kaum zu glauben, dass du sie zwischen deinen ganzen Pillen entdeckt hast.« Er stellte das leere Glas auf dem Barwagen ab und spielte mit dem Gedanken, sich noch einen Wodka einzuschenken, entschied sich aber dagegen. Er hing inzwischen seit

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