Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
Vom Netzwerk:
den historischen Distrikt abbog, wo die Straßen enger wurden und sich zwischen die Autos immer mehr todesmutige Fußgänger drängten, die bei Rot die Straße überquerten oder lieber auf der Fahrbahn als auf den überfüllten Fußwegen gingen.
    Pat bog von der überfüllten King Street in eine Seitenstraße und dann noch vor der nächsten Querstraße in eine Einfahrt neben einem Nachtklub. Raley und Britt sahen einander an, sagten aber nichts. Das war auch nicht nötig. Der Klub war stadtbekannt.
    Raley fuhr an der Einfahrt vorbei, warf einen kurzen Blick hinein und bekam mit, wie der Polizist seinen Wagen zwischen zwei anderen abstellte. Ein Stück weiter an der Straße bog eben ein Wagen aus einer schlecht einsehbaren Parklücke. Raley lenkte den Wagen hinein, schaltete die Scheinwerfer aus und hoffte, dass Pat junior sie nicht bemerken würde.
    Er tat es nicht. Er war am Gebäude entlang zum Eingang des Klubs gegangen und dann kurz vor der Hausecke im Schatten der Mauer stehen geblieben. Jetzt zog er ein Handy heraus und rief jemanden an.
    Kaum hatte er das Handy wieder an den Gürtel geklemmt, da trat ein junger Mann aus dem Klub. Er marschierte eilig um die Ecke. Pat junior begrüßte ihn lächelnd. Sie wechselten ein paar Worte und kehrten dann gemeinsam zum Parkplatz zurück. Sie stiegen in ein Auto – nicht in Pats Auto – und fuhren los. Erst lenkten sie den Wagen auf die Straße vor dem Klub und dann immer weiter, ohne zu bemerken, dass sie beobachtet wurden.
    Das Schweigen zwischen Britt und Raley sprach Bände. Schließlich
sagte er: »Irgendwie habe ich es gespürt. Intuitiv. Sobald ich wusste, wer er war. Darum war ich so überrascht, als George mir erklärte, dass er verheiratet ist. Heute hat er dich kein einziges Mal angesehen.«
    Er spürte, dass sie das falsch verstehen musste, und wandte sich ihr zu. »Er hat dich nicht angesehen. « Sein Blick senkte sich auf ihre Brust und wanderte dann wieder nach oben, um sicherzustellen, dass sie ihn verstand. Sie hatte kapiert. Verlegen senkte sie den Kopf.
    Raley sagte: »Lewis Jones hat hingesehen. Delno hat hingesehen.« Ich sehe ständig hin. »Pat junior kein einziges Mal. Da hätte bei mir der Groschen fallen müssen.«
    »Er führt ein Doppelleben.«
    »Seine Frau und seine Kinder sind nur Fassade.«
    »Bestimmt fühlt er sich richtig mies.« Sie zog die Baseballkappe ab und schüttelte ihre Haare aus. »Ich fühle mich grässlich, ihm so nachzuspionieren. Lass uns ins Motel fahren.«
    »Das können wir nicht.«
    »Und wie wir können.«
    »Nein. Auf keinen Fall. Verflucht!« Er rieb sich die Augen, denn er ekelte sich genauso vor dem, was sie getan hatten und was er jetzt tun musste. »Wir können nicht wegfahren, Britt. Weil mir gerade klar geworden ist, dass mit diesem armen Schwein alles angefangen hat.«

P at junior bemerkte Raley erst, als er sich wieder hinter das Steuer seines eigenen Wagens setzte und Raley ihm die gespreizte Hand auf die Brust legte. Er schrie erschrocken auf.
    »Ich werde Ihnen nichts tun. Aber wir müssen reden, und ich hoffe für Sie, dass Sie mit jedem einzelnen Wort die Wahrheit sagen. Kapiert?« Unter Raleys sanfter, ruhiger Stimme lag blanker Stahl. Britt war sicher, dass Pat junior spürte, wie entschlossen Raley war. Sie konnte seine Angst fast riechen, als er zustimmend mit dem Kopf auf und ab wackelte.
    »W-woher wissen Sie, dass ich hier bin?«
    »Haben Sie Ihre Dienstwaffe dabei?«, fragte Raley.
    Er schüttelte erst hektisch den Kopf und nickte dann. »In … im Handschuhfach. Sind Sie mir gefolgt?«
    Raley klappte das Handschuhfach auf, um sich zu überzeugen, dass die Pistole darin lag, und klappte es dann wieder zu, ohne die Waffe berührt zu haben. »Nicht besonders klug, Pat, die Dienstwaffe im Handschuhfach zu lassen, wo jeder Autoknacker sie sich holen kann.«
    »Warum verfolgen Sie mich? Was wollen Sie von mir?« Inzwischen hatte er bemerkt, dass Britt auf dem Rücksitz saß, und richtete die Frage über den Rückspiegel an sie.
    »Wie Raley eben gesagt hat, möchten wir mit Ihnen reden.«
    »Worüber?«
    »Über Ihr Gesicht«, sagte Raley.
    »Mein Gesicht?«
    »Was ist damit passiert?«
    »Es … ich … ich bin früher viel Rad gefahren. Irgendwann bin
ich gegen einen Baum geprallt. Dabei habe ich mich so schwer verletzt, dass ich das Radfahren aufgegeben habe.«
    Raley regte sich nicht, auch seine Augen blieben starr. Er hielt Pat junior mit seinem unerbittlichen Blick gefangen. Der Mann

Weitere Kostenlose Bücher