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Süßer Tod

Süßer Tod

Titel: Süßer Tod Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: S Brown
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war wohl so etwas wie Vorsehung. Als wärst du mir gesandt worden, damit ich endlich meinem Gewissen folge.«
    »Die Story hat Zündstoff. Das ist dir doch klar, oder? Vor allem für deinen Freund. Wie du selbst gesagt hast, sollte er eigentlich Menschen retten.«
    »Genau darum haben ich und die anderen Detectives die Sache erst unter den Teppich gekehrt. Das wird Raley mächtig
in die Scheiße reiten, und das hat er nicht verdient. Wirklich«, sagte er nach einem Blick auf ihre skeptisch gerunzelte Stirn.
    »Jeder mag Raley. Er ist ein Stehaufmännchen. Das hier wird ihn treffen, es hat ihn schon mächtig getroffen. Ich meine, dieses Mädchen war mit ihm im Bett und ist gestorben , verflucht noch mal.« Er sah sie offen an und sagte: »Er darf nie erfahren, dass ausgerechnet ich ihn verpetzt habe. Das würde unsere Freundschaft zerstören.«
    »Ich verstehe, Jay. Aber du musst dir klar darüber sein, dass eine so komplexe Story nicht einfach zurückgerufen werden kann wie ein mangelhaftes Auto, wenn sie erst einmal bekannt geworden ist. Man kann sie abstreiten oder dementieren, anzweifeln und sogar zurücknehmen, trotzdem wird sie unaufhaltsam ihre Kreise ziehen.«
    »Ich weiß, was du sagen willst. Verdammt, ich weiß, dass uns der Dreck um die Ohren fliegen wird, und zwar auch mir. Aber ich bin inzwischen so weit, dass ich finde, sie muss trotzdem gebracht werden. Mein Gewissen lässt es nicht zu, dass ich noch länger mit dieser Lüge lebe.«
     
    Britt verstummte, holte tief Luft und sah dann Raley an. Während sie gesprochen hatte, hatte er sich kein einziges Mal gerührt. Jetzt beugte sie sich zu ihm, so wie sie sich an jenem Abend in ihrem Auto zu Jay gebeugt hatte, und legte eine Hand auf seinen Arm.
    »Er war so zerknirscht und so bemüht, die Schuld an Suzi Monroes Tod wenigstens zum Teil auf sich zu nehmen, dass ich automatisch zu ihm hielt. Als Quelle wirkte er sympathisch und absolut glaubwürdig, Raley. Ich kam gar nicht auf die Idee, an seiner Darstellung zu zweifeln, denn immerhin hatte er sich dadurch selbst belastet. Warum sollte er seinen Kopf auf den Richtblock legen und sich öffentlicher Kritik aussetzen, wenn er mir nicht die absolute Wahrheit erzählte, um sein Gewissen zu erleichtern?«
    »Weil er wusste, dass man mir den Kopf abhacken würde.
Nicht ihm. Und der Zeitpunkt war ganz und gar nicht zufällig gewählt. Natürlich wollte er es so schnell wie möglich in Ihr Höschen schaffen …«
    Sie riss zornig die Hand von seinem Arm.
    »… aber nicht deswegen hatte er sich zu genau diesem Zeitpunkt mit Ihnen in Verbindung gesetzt. Der Skandal hatte noch nicht die gewünschten Ergebnisse gezeigt. Ich war vom Dienst suspendiert, aber nicht gefeuert worden. Hallie war getroffen und verletzt, aber sie glaubte mir. Unsere Beziehung hatte eine Überlebenschance, wenn wir darum kämpften. Cobb Fordyce scheute noch davor zurück, mich vor Gericht zu stellen.
    Wäre alles dabei geblieben, hätte ich meinen Ruf bald halbwegs wiederherstellen und mein Leben neu aufbauen können. Ich war angeschlagen, aber nicht vernichtet. Und das reichte ihm nicht«, fuhr er wütend fort. »Ich musste ausradiert werden. Um das zu schaffen, musste Jay bis zum bitteren Ende gehen und die hässliche Wahrheit ans Licht zerren, selbst wenn er dabei zugeben musste, dass er kein besonders guter Gastgeber gewesen war.« Er schnaubte, um den Sarkasmus zu unterstreichen.
    »Mir war nicht klar, dass ich manipuliert wurde«, sagte sie.
    »Nein, Sie haben sich die Story geschnappt und sind damit groß rausgekommen. Minutenlang wurde im Fernsehen darüber schwadroniert, wie betrunken ich war, wie verantwortungslos es von mir gewesen war, nicht zu merken, dass ›mein Date‹ nicht nur zu viel trank, sondern noch dazu Unmengen von Kokain schnupfte. Und wer hatte ihr das Kokain besorgt? Sie haben zwar nicht offen unterstellt, ich hätte es ihr gegeben, aber Sie haben dafür gesorgt, dass sich die Zuschauer diese Frage stellen mussten.
    Sie haben die Partygäste interviewt und behauptet, man hätte beobachtet, wie ich Suzi zum Pool geführt habe. Was übrigens gelogen war. Es wurde verbreitet, wir seien nackt geschwommen. Vielleicht haben wir das wirklich getan. Ich weiß es nicht mehr. Ich glaube, wenn ich versucht hätte zu schwimmen, wäre ich ertrunken, aber …«

    Er zuckte mit den Achseln. »Ich konnte mich nicht wehren. Ich konnte mich nur damit verteidigen, dass mich jemand unter Drogen gesetzt und damit meine Erinnerung

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