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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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Mönchen, um diese so gut als möglich vor einem direkten Angriff zu decken.
    Ihnen hart auf den Fersen folgte eine erheblich größere Gruppe, einige daraus schon mit gezückten Schwertern. Hin und wieder ließen berittene Bogenschützen ihre Geschosse schwirren. Ein Blick genügte, und Armand erfasste, dass sie alle zu St. Maurs Halsabschneidern gehörten. Wie groß, zum Henker, war bloß die Heerschar dieses Halunken?
    In dem Augenblick, als Armand ihnen entgegensprengte, spornten die Gesetzlosen ihre Tiere zu größerer Eile an. In zwei Züge aufgeteilt, preschten sie links und rechts am Abt und seiner Eskorte vorbei und nahmen sie in die Zange, ganz offenbar in der Absicht, sie zu umzingeln und zum Halten zu zwingen … mit sicherlich tödlichem Ausgang!
    Armand wusste nicht, wie rasch mit Verstärkung von der Burg her zu rechnen war, doch zweifelte er, dass diese rechtzeitig und in ausreichender Zahl anrücken würde, um noch etwas ausrichten zu können. Hätte er seinen Männern quasi per Gedankenübertragung Befehle erteilen können, dann hätte er die Eskorte der Geistlichen angewiesen, nicht den direkten Fluchtweg zur Burg zu suchen, sondern vielmehr auszuschwärmen, um so die Verfolger daran zu hindern, die Mönche einzuschließen. Entweder waren seine Männer sich der Gefahr nicht bewusst, oder sie hegten die Hoffnung, Harwood noch vor der endgültigen Umzinglung erreichen zu können.
    Dies aber, so wusste Armand, war ein Ding der Unmöglichkeit.
    So blieb nur ein einziger Ausweg: Er musste die Verfolger ablenken, zumindest an einer Flanke, und dadurch dem Abt sowie dem Rest des Geleits eine Lücke öffnen, durch welche sie der Falle entkommen konnten.
    Schon ließen die Kräfte seines Rosses nach, doch die Verfolger rasten bereits in gestrecktem Galopp geradewegs auf ihn zu. Bei diesem Tempo war ein Zusammenstoß unvermeidlich. Nachdem er die Situation mit einem Blick eingeschätzt hatte, jagte Armand auf jenen Gesetzlosen zu, der zur Rechten die Spitze bildete.
    Möglicherweise konzentrierte der Strauchdieb sich zu sehr auf die Verfolgungsjagd, um den heranpreschenden Armand wahrzunehmen. Vielleicht rechnete er auch nicht damit, dass ein einzelner Reitersmann einen Frontalangriff auf eine ganze Schar wagen würde. Erst im letzten Augenblick schaute er, den Mund offen vor Verblüffung, in Armands Richtung – zu spät, um einem Zusammenprall auszuweichen.
    Der Gaul des Gesetzlosen jedoch erkannte die Gefahr. Er scheute und bäumte sich auf die Hinterläufe auf. Über den Hals seines Reittiers gebeugt, ließ Armand sein Pferd in die Lücke stoßen und trieb so einen Keil zwischen die beiden Züge der feindlichen Reiter.
    Was dann folgte, geschah blitzschnell, doch viele Dinge, von denen Armand zahlreiche ganz bewusst miterlebte, verliefen gleichzeitig und parallel zueinander, so dass der Augenblick schier kein Ende zu nehmen schien. Das scheuende Ross warf seinen Reiter ab und zwang die nachfolgenden dazu, dem Hindernis auszuweichen, wodurch die gesamte Reiterschar völlig aus dem Tritt geriet.
    In Armands Ohren hallte ein Schrei, der aus der Klostergruppe drang, offenbar vom Abt persönlich. Armand flehte zum Himmel in der Hoffnung, dass man die Bresche an der rechten Flanke erkannt hatte und nun nach rechts schwenkte, um der Einkesselung zu entgehen.
    Kaum hatte er sich dem Ansturm donnernder Hufe entzogen, riss er sein Ross herum und hetzte den Ausgebrochenen hinterdrein. Ein Gefühl ungeheurer Erleichterung erfasste ihn, als er das Resultat seines Verzweiflungsangriffs erfasste. Genau so, wie er es gehofft hatte, waren seine Bewaffneten an beiden Flanken weit auseinander geschwärmt.
    Schon ragte Harwood Castle vor ihnen auf, die Tore gerade so weit geöffnet, dass die ersehnte Verstärkung in Reihe herausgaloppieren konnte. Zwar bezweifelte Armand, dass viel mehr kommen würden, doch St. Maurs Gesellen konnten nicht wissen, ob nicht vielleicht doch noch an die fünfzig weitere Männer erscheinen mochten, um den verhassten Schurken, die sie ja schon ein Mal bezwungen hatten, endgültig den Garaus zu machen.
    Auf ein Zeichen des Reiters an der Spitze der rechten Flanke nahmen die anderen das Tempo zurück und gaben die Verfolgung auf. Der Abt nebst seiner Eskorte indes sprengte in unvermindertem Galopp der sicheren Burg entgegen. Mit einem Schlage war es Armand, als habe der Schein der Spätsommersonne einen helleren, goldenen Glanz angenommen.
    Aber er erkannte zu spät, dass die Geächteten durch

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