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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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bringt, hielt sie ihr Kleiderbündel über dem Kopf.
    Plötzlich spürte Armand bei ihrem Anblick, wie die Begierde in ihm aufstieg!
    Obwohl er fast am rettenden Ufer war, landete sein Fuß nicht weit genug auf der Böschung. Die glitschige, lose Uferkante bröckelte unter seinem Gewicht weg, so dass er den Halt verlor. Er spürte, wie er seitlich abrutschte, und kurz bevor er ins eisige Wasser klatschte, merkte er noch, wie Dominie herumwirbelte und panisch nach ihm griff.
    Da aber war es zu spät.

4. Kapitel
     
    Für einen Augenblick, der kaum länger gewährt haben konnte als der hundertste Teil eines Herzschlags, versenkte Armands Blick sich in die Augen von Dominie, die sich krampfhaft bemühte, ihn vor dem Sturz zu bewahren. Aber noch ehe sie ihn zu fassen bekam, fiel er schon mit rudernden Armen rücklings ins Wasser.
    Zwar war der Fluss an der Stelle nicht sonderlich tief, doch wegen des ungeschickten Falls und seiner schweren klatschnassen Kutte drohte die Gefahr, dass Armands Füße keinen Halt im Flussbett finden würden und die Strömung ihn fortriss.
    In diesem Moment hatte Dominie das Gefühl, als würde die Zeit stehen bleiben. Gleichzeitig wirbelte ihr eine Flut von Gedanken durch den Kopf, rasch und geschwind wie der schnell dahinströmende Wasserlauf.
    Sie hatte gleich geahnt, dass so etwas passieren würde! Warum hatte Armand nicht auf sie gehört und war mit ihr gemeinsam durch das Wasser gewatet? Zum Teufel mit seiner mönchischen Sittsamkeit! Sollte er doch ertrinken oder erfrieren! Es geschah ihm nur recht!
    Nein, das durfte sie nicht zulassen! Dafür waren die Menschen von Wakeland und Harwood zu sehr auf ihn angewiesen. Obwohl sie davor zurückschreckte, sich erneut in die unbarmherzige Eiseskälte zu stürzen, musste sie sich überwinden, denn jetzt stand Armands Leben auf dem Spiel!
    Gewiss, einst war sie von ihm schmählich im Stich gelassen worden. Wahrscheinlich war er nicht mehr jener Mann, dem sie einmal ihr Herz geschenkt hatte. Vielleicht entsprach er auch gar nicht dem Bild, das sie sich noch von ihm machte. Niemals jedoch würde sie jenen nagenden Kummer vergessen, der damals, als sie ihn für immer verloren glaubte, an ihr zehrte. Der Gedanke, ihn wieder zu verlieren, war schlimmer als der eiskalte Fluss.
    Ohne weiter darüber nachzudenken, hechtete sie ins Wasser.
    Nach ihrem Sprung gelangte sie an die Oberfläche, während sie sich verzweifelt bemühte, sicheren Stand auf dem Flussgrund zu finden und gleichzeitig nach Armand zu greifen.
    Er kam ihr zuvor. Eine riesige Hand streifte ihre Brust und klammerte sich an ihren Oberarm. Beide Hände um seinen Arm gekrallt, stemmte sie die Füße in den Untergrund und zerrte Armand mit einer Kraft, die sie sich selbst nicht zugetraut hätte, zur Uferböschung. Sein Körper gab rascher nach als erwartet, wodurch sie vom Schwung hintenüberkippte, so dass Armand auf sie geschleudert wurde und ihr den Kopf unter Wasser drückte. Um wieder an die Wasseroberfläche zu kommen und Luft holen zu können, stieß sie ihn von sich.
    Die ganze Zeit hatte Armand ihren Arm nicht losgelassen. Nun packte er den anderen, obwohl Dominie sich ihm zu entwinden suchte. Sie stieß mit den Knien um sich und rammte sie ihm, mit jedem rasenden Herzschlag schlimmer von Todesangst ergriffen, in seinen Körper.
    Als sie plötzlich keine Luft mehr bekam, rollte Armand auf den Rücken und stieß Dominie an die Wasseroberfläche. Keuchend und hustend tauchte sie auf.
    Je mehr sie zu Atem kam, desto klarer konnte sie denken. Sei's Zufall, sei's göttliche Gnade – sie hatten das Flussufer erreicht. Armand lag schräg gegen die Böschung gelehnt, die Schultern noch eben über Wasser und Dominie splitternackt über ihn hingestreckt.
    "Los!" stieß sie hervor und krabbelte die Böschung hinauf. "Bewegung, sonst holen wir uns den Tod!" Sie drehte sich um und packte ihn am Arm. Auch mit dem Auftrieb des Wassers als Unterstützung würde es ihr niemals gelingen, ihn an Land zu ziehen, wenn er nicht mithalf! "Mach schon, Armand!"
    Während er immer noch hustete, begriff er, was ihr Drängen und ihr zupackender Griff zu bedeuten hatte. Angestrengt wälzte er sich auf die Seite und ließ sich der Länge nach auf den Bauch fallen. Langsam robbte er sich aus dem eisigen Griff des Flusses heraus.
    Dominie, die sich über ihn gebeugt hatte, nahm ihn unter den Achselhöhlen, und jedes Mal, wenn er sich ruckartig vorwärts schob, zerrte sie unter Aufbietung aller Kräfte. Selbst

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