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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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besinnen, statt diesen Tugendbold dort zu ehelichen, gebt mir alsbald Nachricht. Anderenfalls, so fürchte ich, wird unser nächstes Zusammentreffen bedauerlicherweise unter weniger herzlichen Umständen stattfinden." Das Grinsen wandelte sich zu einem hämischen Feixen. "Ich würde es vorziehen, Euch aus freien Stücken ins eheliche Bett zu bekommen als mit vorgehaltenem Dolch, während Eure Burg in Flammen steht."
    Dies Bild brannte sich sengend in Armands Gehirn wie rohes Fleisch auf heißen Kohlen. Ehe er sich noch im Zaum halten konnte, zuckte seine Hand zum Knauf des Schwertes, und die laute Herausforderung lag ihm bereits auf der Zunge.
    Bevor er jedoch Gelegenheit fand, seinen Schwur auf Gewaltverzicht zu brechen, ergriff Dominie das Wort. Rogers abscheuliche Drohung würdigte sie keines Wortes. Stattdessen wies sie auf ihn, als wolle sie die Große Halle von seiner abstoßenden Gegenwart säubern. "Lege ihm die Augenbinde an, setze ihn auf seinen Klepper und bringe ihn dorthin zurück, wo du ihn gefunden hast. Dort lass ihn seiner Wege gehen!" Und während der junge Lambert ihrem Befehle folgte und Fordham unsanft einen schwarzen Tuchstreifen über die Augen band, sprach sie, an ihren Gast gewandt: "Versucht getrost, meine Burg niederzubrennen oder gar mir den Dolch an die Kehle zu halten, und Ihr werdet mich kennen lernen und erfahren, wie formidabel ich wirklich bin!"
    Armand lockerte zwar den tödlichen Griff um den Schwertknauf, doch der Griff, mit welchem das Grauen ihn gefangen hielt, wollte sich nicht lockern. Was, wenn er Harwood und Dominie enttäuschen musste? Wenn Fordhams finstere Drohungen Wirklichkeit würden?
    Ehe er sich's versah, hatten Lambert und die anderen den Gast mit den verbundenen Augen bereits aus der Großen Halle herausgedrängt. Urplötzlich war Armand allein mit der Frau, mit welcher er nun aufs Neue verlobt war. Eine unnatürliche Stille senkte sich über den riesigen Raum, der sich so rasch geleert hatte. Allmählich fiel die Aura hoheitsvollen Trotzes von Dominie ab, so dass sie sich, bleich und gedankenversunken, auf einem Sessel niederließ.
    "Gütiger Himmel!" murmelte sie, wobei sie langsam den Kopf schüttelte. "Ich hoffe, wir haben das Rechte getan."
    Mit zwei Schritten war Armand hinter sie getreten. Die Hände auf ihre Schultern gelegt, beugte er sich über sie und bettete seine Wange auf ihren Scheitel. "Ob wir das Beste getan haben, mein Herz, das kann nur die Zeit erweisen. Dass wir jedoch das Richtige taten, das steht für mich außer Zweifel."
    "Vermutlich." Überzeugt wirkte sie nicht, doch sie neigte den Kopf zur Seite und schmiegte ihn an Armands Arm. "Ich fürchte, es wird uns kein Trost sein, wenn der Gestank von brennendem Reet und Fachwerk uns in die Nase steigt."
    "Das werde ich nicht zulassen." Er gab ihre Schultern frei und sank neben Dominies Sessel auf die Knie. "Ich schwöre dir, ich werde alles tun, was …"
    Ehe er den Satz vollenden konnte, hob sie die Hand und legte die Fingerspitzen mit zartem, doch festem Druck auf seine Lippen. "Gebe kein Gelübde ab, welches jenem zuwiderläuft, das du bereits geschworen hast. Sonst wirst du dich selbst in dem Versuch, es beiden recht zu machen, zerreißen und niemals Erfolg haben."
    Ihr viel zu achtsamer Blick, welcher den seinen hielt, sah zwar all seine Fehler und Torheiten, war aber dennoch voller Zuneigung. "Tue dein Möglichstes und bleibe dir selber treu. Mehr verlange ich nicht von dir."
    Niemals hatte Armand sich so unwürdig gefühlt, nicht einmal zu dem Zeitpunkt, als er, belastet mit Baldwin De Montfords Tod, zum Kloster gekommen war.
    Sie hob die Finger von seinen Lippen. "Sollen wir meine Angehörigen rufen und Pater Clement bitten, unser Eheversprechen zu bezeugen? Es wäre nur zu angemessen, denn er war es schließlich, der deine Rückkehr zu uns erst bewirkt hat."
    Wie sehr die Aussicht darauf ihn verlockte! Einige Worte, gesprochen vor dem frommen Priester, und schon hätte Armand das Recht erworben, in dieser Nacht bei seiner Braut zu liegen. Er begehrte sie so sehr wie damals im Innenhofe der Burg, als das Verlangen ihn förmlich in die Knie gezwungen hatte. Seitdem jedoch war in ihm ein ganz anderes Gefühl für sie erwachsen, und dieses Empfinden lenkte nun seine Antwort. "Lass uns nichts überstürzen. Im Kampfe gegen St. Maur möchte ich deine Hand erringen. Dann können wir den Sieg mit einer Vermählung feiern."
    Den wahren Grund für sein Zögern behielt Armand für sich. Sollte er

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