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Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Süßer Zauber der Sinnlichkeit

Titel: Süßer Zauber der Sinnlichkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Deborah Hale
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vergangenen Nacht hatte sie kein Auge zugetan und auch davor kaum geschlafen. Jenes Wechselbad der Gefühle, von welchem sie bisher hin und her gerissen worden war, hatte sie auf eine ganz andere Art erschöpft. Nunmehr, da Armand neben ihr ruhte, fest, warm und wohlauf, da zum ersten Male seit langer Zeit keine Gefahr mehr drohte, da durfte sie sich vertrauensvoll dem beseligenden Schlaf ergeben. Galt dies aber auch für die verlockende Aussicht auf Glück? Obschon es sie so oft getrogen hatte?
     
    Einige Nächte später, als Armand sich im Schlafe rührte, da fühlte er, wie Dominie sich an ihn schmiegte, mit nichts weiter bekleidet als ihrem Nachthemd. Das Kleidungsstück war einladend aufwärts gerutscht und enthüllte ihre herrlich langen Beine und die verlockende Rundung ihres Hinterteils.
    Wie sie so nebeneinander lagen, er auf dem Rücken und sie an ihn gekuschelt, den Kopf auf seine Schulterbeuge gebettet, das erinnerte ihn an jene erste Nacht, welche sie in inniger Umarmung verbracht hatten, damals im Walde von Thetford. Die daunengefüllte Matratze indes erwies sich als weitaus bequemer als jener von Baumwurzeln durchzogene Boden zwischen den beiden riesigen Eichen. Außerdem bestand nicht die geringste Gefahr, dass sie frieren mussten.
    Möglicherweise war es die Hitze, welche Armand aus dem Schlafe geweckt hatte. Der Wolkenbruch in der Nacht nach der Schlacht hatte die drückende Schwüle zwar verscheucht, doch innerhalb der Burgmauern, zumal bei Dominies zugezogenen Bettvorhängen, war es dennoch recht warm geblieben.
    Dies hatte er in den vorangegangenen Nächten nicht gemerkt, denn er hatte nach Dominies Kräuterwein tief und fest geschlafen. Am Abend zuvor jedoch war er ohne den Schlummertrunk eingeschlafen – ein Zeichen, dass seine Wunde gut verheilte.
    Nun lag er wach, umhüllt von der vertrauten Dunkelheit und Dominies Nähe, dem Duft ihres Haars und dem beseligenden Gefühl ihrer Gegenwart. Hätte er doch jeden Abend so einschlafen können, Dominie in den Armen, um am Morgen darauf festzustellen, dass sie immer noch da war! Eine größere Köstlichkeit hätte der Himmel ihm kaum zu bieten gehabt!
    Und falls dies Gotteslästerung war, so focht es Armand Flambard nicht an.
    Der süße Schmerz des Begehrens flammte in ihm auf und verbreitete sich von seinen Lippen, die ihren Kuss ersehnten, zu seinen Händen, die danach gierten, ihren bezaubernden Körper zu streicheln. Und dann noch tiefer zu jenem Teil von ihm, das schwoll und sich bäumte vor heißer, drängender Lust – eine Wonne, die ihm nicht versagt bleiben würde.
    Doch noch verweigerte Armand sie sich gleichwohl, vorerst zumindest. Lieber die köstlichen Qualen unerfüllten Verlangens leiden als Dominie wecken, die so friedlich schlief!
    Weil er durch seine Verwundung ans Lager gefesselt war, lastete als Folge der Schlacht noch mehr Verantwortung auf ihren Schultern. Unermüdlich wie eh und je, hatte sie jede Aufgabe resolut angepackt und es abgelehnt, ihn mit irgendwelchen Dingen zu belästigen. Nur wenn es nicht anders ging, war sie von seiner Seite gewichen.
    Allein, sie stellte nun seine edelmütige Zurückhaltung arg auf die Probe. Lustvoll an ihn geschmiegt, wand sich ihr Körper aufreizend zur Musik ihrer Träume. Ihre weiche Wange kosend an seiner Brust, streichelte sie die empfindsame Haut unmittelbar über seinem Nabel, worauf die Flammen des Begehrens wild in ihm aufloderten. Ihr nackter Schenkel schob sich über den seinen, so dass Armand mit Macht die Zähne zusammenbeißen musste, um nicht vor Wollust aufzuschreien. Teufel auch! Wenn sie nicht bald still liegen blieb oder aber aufwachte und sein Verlangen stillte, dann war es fürwahr nicht ausgeschlossen, dass er beim Morgengrauen bloß noch ein sabbernder Irrer sein würde!
    So war es ihm schon beinahe recht, dass er, als ihre Finger sich zu dicht an seine Wunde verirrten, durch echten Schmerz etwas Ablenkung fand. Dennoch konnte er es nicht verhindern, dass er ein wenig zusammenzuckte.
    "Armand?" murmelte sie ziemlich schlaftrunken. "Bist du wach, Liebster? Hab ich dir wehgetan?"
    "Wach bin ich bereits eine ganze Weile." Er drehte den Kopf, um mit seiner unrasierten Wange ihr Haar zu streifen, dankbar dafür, dass er sie nunmehr berühren durfte, ohne befürchten zu müssen, sie aufzuwecken. "Meine Wunde ist zwar noch etwas empfindlich, doch Schmerzen hast du mir nicht bereitet."
    "Ach, bin ich froh!" Gähnend rieb sie sich die Augen. "Es hat mich doch sehr beruhigt,

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