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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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Hulsey letztes Mal fliehen musste, ließ er ein paar Papiere zurück. Wenn wir Glück haben, finden wir etwas, das uns verrät, wohin er ging.«
    »Möchte wissen, ob er Miss Bromleys Farn hier hatte«, sagte Edmund und blickte um sich. »Ich kann ihn nicht sehen.«
    »Ich werde Lucinda sofort kommen lassen. Sie findet vielleicht Rückstände botanischer Natur.«
    »Ich bezweifle, dass es hier etwas zu entdecken gibt.«
    Caleb ging durch den Raum zum Käfig und betrachtete die reglosen Kadaver der sechs Ratten.
    »Da bin ich nicht so sicher.«
     
    »Meine Ameliopteris amazonensis war da«, sagte Lucinda wutentbrannt. »Ich kann es spüren. Dieser elende kleine Dieb Hulsey nahm sie mit, als er das Labor ausräumte. Er hat sie also zweimal gestohlen.«
    »Die Ratten«, sagte Caleb geduldig.
    Seufzend trat sie an den Käfig und betrachtete die toten Ratten. Ihre Sinne schauderten. Sie zog ihren Mantel um sich.
    »Er fütterte sie mit der vergifteten Version der Droge, die du in den Schnupftabakdosen von Lord Thaxter und Allister Norcross fandest«, sagte sie. »Er muss die Wirkung an den Ratten getestet haben.«
    »Hulsey wollte seiner Rache sicher sein«, sagte Caleb.

40. KAPITEL
    »Ich bringe die neue Variante der Droge mit, Sir.« Hulsey zog ein Päckchen aus den Tiefen seines zerknitterten Mantels und legte es auf den Arbeitstisch. »Ich dachte, Mr Norcross würde heute Morgen vorbeikommen und sie holen, aber als er nicht auftauchte, entschloss ich mich, sie selbst zu überbringen. Ich weiß, dass Sie momentan nicht aus dem Haus gehen können.«
    Ellerbeck sah das Päckchen an und versuchte, seiner wachsenden Verzweiflung Herr zu werden. Allister war zwei Nächte zuvor losgegangen und hatte gesagt, er wolle Caleb Jones folgen. Er war nicht zurückgekehrt.
    Etwas war schrecklich schiefgegangen, dachte Ellerbeck, doch er hatte nicht die Möglichkeit, Nachforschungen anzustellen. Allister war es, der ihm immer Nachrichten aus der Außenwelt gebracht hatte. Nun war er allein und konnte wenig tun. Er wagte nicht, Scotland Yard zu kontaktieren und nachzufragen, ob der Leichnam eines gewissen Gentleman irgendwo in London gefunden worden war. Und sich an die Agentur Jones zu wenden, kam naturgemäß nicht in Frage.
    Ellerbeck hatte sich den Kopf zermartert, doch ihm war nichts eingefallen, was sein Sohn bei sich gehabt haben könnte, das auf die Adresse Ransley Square hingewiesen hätte. Falls Allister wirklich tot war, würde die Nachricht in
Form einer Zeitungsmeldung über den rätselhaften Tod eines Unbekannten an die Öffentlichkeit gelangen.
    »Sind Sie sicher, dass diese neue Variante auch wirkt?«, fragte er Hulsey.
    »Allerdings, Sir.« Hulsey wackelte mit dem Kopf. »Die Ratten gedeihen prächtig. Es scheint keine üblen Nebenwirkungen zu geben. Sie können versichert sein, dass Sie sich in ein, zwei Tagen schon viel besser fühlen werden. Versuchen Sie es. Sie werden sehen, was ich meine. Sehr anregend, das Zeug, und die Wirkung viel anhaltender.«
    Ellerbeck griff nach dem Päckchen und öffnete es. Er nahm eine Prise und prüfte sie eingehend, um sie mit dem kläglichen Rest seines Talents zu bewerten, ehe er sie einatmete. Er spürte starke Energien, mehr nicht. Seine Sinnesempfindungen waren bereits so pervertiert, dass er die Nuancen botanischer Strömungen nicht mehr unterscheiden konnte.
    »Es scheint viel stärker zu sein«, bemerkte er. Ein winziger Hoffnungsschimmer glomm in ihm auf.
    »Das ist es«, sagte Hulsey. »Ich kann Ihnen auch versichern, dass es in dieser neuen Form viel länger anhalten wird.«
    »Wie lange?«
    »Ach, einen Monat oder zwei, denke ich.« Hulsey ließ den Blick verzückt durch das Gewächshaus wandern. »Eine höchst interessante Sammlung, die Sie hier haben, Sir. Hätten Sie etwas dagegen, wenn ich mich ein wenig umsehe?«
    »Ein andermal«, sagte Ellerbeck knapp. »Heute geht es mir nicht gut. Ich bin nicht in Stimmung für Besichtigungen.«
    Hulsey zuckte unter dieser Brüskierung zusammen, fasste sich aber rasch. »Ja, natürlich, Sir. Entschuldigen Sie. Ich wollte nicht aufdringlich sein.«

    Ellerbeck nahm eine Prise des Pulvers. Ich habe nichts zu verlieren.
    Bewusstheit von diamantener Schärfe blühte in ihm auf und vertrieb seine Ängste. Kraft durchströmte seine Sinne. Zum ersten Mal seit Wochen spürte er die volle Stärke der verschiedenen Strömungen, die das Gewächshaus erfüllten. Euphorie erfasste ihn. Doch nicht zu spät .
    Er würde nicht nur überleben,

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