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Suesses Gift Der Liebe

Suesses Gift Der Liebe

Titel: Suesses Gift Der Liebe Kostenlos Bücher Online Lesen
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hätte er sie noch nie zuvor gesehen.

    »So habe ich es noch nie gesehen«, sagte er schließlich. »Aber Sie haben recht. Das ist mein Gewächshaus.« Er streckte die Hand nach einem der alten Bücher aus. »Die meisten Menschen finden den Raum bedrückend. Sie wundern sich, dass ich hier so viel Zeit verbringen kann. Verdammt, das ganze alte Haus bereitet den meisten Leuten Unbehagen.«
    Sie lächelte. »Sie sind nicht wie die meisten, Caleb.«
    »Sie auch nicht.«
    Sie ging einen anderen Büchergang entlang. Er folgte ihr.
    »Sind Sie wegen des Artikels im Morgenblatt noch in Sorge?«, fragte er.
    »Nicht mehr so sehr wie zu dem Zeitpunkt, als ich ihn las«, gab sie zu und griff wieder zu einem Buch. »Meine größte Sorge galt der Auswirkung auf Patricias Heiratspläne. Aber wenn Lady Milden glaubt, dass es einen Anreiz darstellt, wenn die Kusine ihrer Klientin beinahe Opfer einer Entführung wird und in ein Bordell hätte verkauft werden sollen - wer bin ich, dass ich widerspräche?«
    »Und Ihr Besuch bei mir?«, fragte er. »Bereitet der Ihnen kein Kopfzerbrechen?«
    Seine Stimme klang verheißungsvoll samtig, und ihre Nackenhaare sträubten sich. Plötzlich war die Atmosphäre mit jener Art Energie aufgeladen, wie nur er sie erzeugen konnte, der Energie, die alle ihre Sinnesempfindungen steigerte und schärfte. Die intimen Kraftströme zwischen ihnen pulsierten, zumal wenn sie nahe beisammen standen, und schienen von Tag zu Tag stärker zu werden. Sie fragte sich, ob er sie auch spürte. Sicher blieben sie von ihm nicht unbemerkt.
    Impulsiv versuchte sie, die verwirrende Situation auf die leichte Schulter zu nehmen.

    »Sie vergessen, dass ich nur knapp einer Laufbahn entrann, die mich gezwungen hätte, die lüsternsten und verruchtesten Begierden des männlichen Geschlechts über mich ergehen zu lassen«, sagte sie und öffnete das Buch in ihrer Hand. »Verglichen mit diesem Los bereitet mir das Alleinsein mit Ihnen keine großen Sorgen.«
    »Ich bin männlich«, sagte er. Sein Stimme verriet nichts. Sie klang völlig neutral.
    »Ja, das ist mir nicht entgangen.« Sie blätterte eine Seite um. Das Latein verschwamm vor ihren Augen. Sie musste sich konzentrieren, um den Titel übersetzen zu können. Eine Geschichte der Alchemie.
    » Und wenn ich an Sie denke, erfüllen mich lustvolle Begierden«, fuhr Caleb unverändert in viel zu ruhigem Ton fort.
    Sie schloss das Buch ganz langsam und drehte sich zu ihm um. Die Glut in seinen Augen war so mächtig und so intim wie die unsichtbaren Energieströme, die sie umkreisten. Sie spürte, wie ihr Puls sich beschleunigte.
    »Sind diese Begierden auch verruchter Natur?«, fragte sie leise.
    »Ich glaube nicht«, sagte er, wie immer nervtötend ernst. »Verruchtheit beinhaltet etwas Unnatürliches.«
    Sie umfasste das Buch fester. »Ja, ich glaube, das ist eine zutreffende Definition.«
    »Was ich in Ihrer Nähe empfinde, ist aber völlig natürlich.« Er ging auf sie zu und nahm ihr den schweren Band ab. »Und sehr notwendig.«
    »In diesem Fall sind übermäßige Sorgen unbegründet«, flüsterte sie.

28. KAPITEL
    Die unbeschreibliche Aufwallung von Hochstimmung und Gewissheit durchschoss ihn wieder, wie immer, wenn er ihr nahe war. Berührte er sie, würde er das drohende Gefühl des Untergangs vergessen, das ihn immer überkam, wenn er die Bücher im Gewölbe studierte. Seine Hand zitterte vor Begierde, als er Eine Geschichte der Alchemie wieder in das Regal stellte.
    Er zog sie an sich, und sie kam willig und mit glühendem Blick zu ihm.
    »Anderntags hast du mich im Trockenschuppen für eine Weile befreit«, sagte er an ihrem Mund. »So möchte ich mich wieder fühlen.«
    Ihre Finger gruben sich in seine Schultern. »Wovon redest du?«
    »Von nichts. Unwichtig. Nur du bist wichtig.«
    Schatten verhüllten die süße Wärme ihrer Augen. Er wusste, dass sie ihm widersprechen und Antworten fordern würde, die er nicht geben wollte. Deshalb küsste er sie.
    Die Umarmung begann langsam und gezielt. Er wollte, dass alles möglichst lang andauerte, wollte das Gefühl des Richtigseins und der tiefen Gewissheit auskosten, die ihn durchströmten, wenn er bei ihr war. Doch als sie seufzte und ihre Arme um seinen Hals legte, brannte seine Leidenschaft
mit einer Glut, die ihn zu verzehren drohte. Seine Intuition schrie ihn an: Womöglich ist dir sehr wenig Zeit mit ihr zusammen vergönnt. Du darfst sie nicht verschwenden.
    Er hob sie hoch und trug sie zu der Liegestatt vor

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